• 20.01.2009 14:15

Konkurrenz glaubt nicht an einen Ferrari-Skandal

Bei Mercedes und BMW glaubt man nicht daran, dass Ferraris neuer F60 auch beim Saisonauftakt noch illegal sein wird

(Motorsport-Total.com/sid) - Heiße Luft oder ein eiskalter Regelverstoß? Die Silberpfeile und die anderen Formel-1-Teams sollen bereits vor dem ersten Kräftemessen entdeckt haben, dass der neue Ferrari F60 in seiner aktuellen Form nicht dem Reglement entspricht. Objekt der Begierde ist der Auspuff des roten Renners. Das berichtet die Fachpublikation 'auto motor und sport'.

Titel-Bild zur News: Auspuff des Ferrari F60

Die Auspuffendrohre des Ferrari F60 verstoßen offenbar gegen das Reglement

Beim neuen Ferrari, mit dem Felipe Massa und Kimi Räikkönen Jagd auf Weltmeister Lewis Hamilton machen wollen, liegt das Auspuffendrohr im Freien. Das verletzt angeblich die Regel, wonach kein Teil der Verkleidung einen Radius unter 75 Millimeter aufweisen darf.#w1#

Der Auspuff zählt seit einer Klarstellung der FIA im Oktober 2008 zur Verkleidung. Charlie Whiting, Technischer Delegierter der FIA, hatte die Befürchtung, dass andernfalls Auspuffendrohre als Miniflügel oder Leitbleche missbraucht werden. Ein Blick auf die neuen Modelle von McLaren-Mercedes, Renault, Williams, dem BMW Sauber F1 Team und Toyota zeigt, dass alle dieser Interpretation gefolgt sind.

Die Rivalen rechnen aber damit, dass Ferrari die Probleme bis zum Saisonstart am 29. März in Melbourne beheben wird: "Ferrari wird das ändern - und das Thema ist erledigt. Wer weiß, es handelt sich hier vielleicht nur um die Präsentationsversion. Jedes Team weiß, dass die Auspuffendrohre 2009 verdeckt sein müssen", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Auch BMW glaubt nicht an einen drohenden Skandal: "Wir können davon ausgehen, dass es sich nur um provisorische Teile gehandelt hat", sagte Managing Director Walter Riedl bei der Teampräsentation am Dienstag in Valencia.

Der neue Ferrari stellt sich in diesen Tagen nicht wie geplant in Portimão der Konkurrenz von McLaren-Mercedes, Renault, Williams und Toyota, sondern setzt in Mugello die hauseigenen Testfahrten fort. Laut 'auto motor und sport' soll Ferrari derzeit auch Ärger mit einem anderen Teil haben.

Der Frontflügel war bei der Premiere am 12. Januar beschädigt worden. Um bei neuen Problemen schnell reagieren zu können, blieb man lieber in Italien. Von Mugello in die Fabrik nach Maranello ist es mit dem Auto eine Stunde. An die Algarve fährt man zwei Tage.