• 15.06.2016 21:37

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Klein-Alonso: Schon auf dem Schulweg ein echter Racer

Der McLaren-Star verrät exklusiv, warum er schon auf dem Weg zur Schule der Schnellste war - und warum seine Mutter dachte, er sei verrückt

(Motorsport-Total.com) - 259 Rennen, 32 Siege, 22 Pole-Positions und zwei WM-Titel - so liest sich die beeindruckende Formel-1-Bilanz von Fernando Alonso. Trotz seiner inzwischen über dreijährigen Durststrecke zählt der 34-Jährige für fast alle Experten noch immer zu den absoluten Top-Piloten im Feld. Würde ihn nicht sein McLaren-Honda MP4-31 regelmäßig ausbremsen, könnte Alonso mit den Topstars Lewis Hamilton und Sebastian Vettel um seinen dritten Weltmeister-Titel kämpfen, so die einhellige Meinung. Dass er ein echter Vollblut-Racer ist, stellte der Spanier in seiner inzwischen über 15-jährigen Formel-1-Karriere oftmals unter Beweis.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso wollte von Kindesbeinen an sich mit anderen messen - und gewann meistens Zoom

Talent oder Gene - dass ihm das Racing schon von Kindesbeinen an im Blut liegt, bestätigt Alonso jetzt im exklusiven Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Schon auf seinem Schulweg in Oviedo kannte er nämlich nur ein Ziel: der Schnellste zu sein! "Als ich ein Kind war, sechs, sieben oder neun Jahre alt, lief ich immer mit meiner Großmutter und meiner Mutter zur Schule. Und ich unterteilte meinen Schulweg in Sektor-Zeiten", verrät der Doppelweltmeister lachend.

So wurde ihm früh klar, dass sich in seinem Leben alles um den Wettbewerb drehe. "Wir gingen immer denselben Weg - und ich teilte ihn in Abschnitte auf. Ich wusste genau, wann ich an welcher Ampel zu sein hatte, um rechtzeitig in der Schule zu sein", plaudert der McLaren-Star. Bei seiner Großmutter und Mama Ana Maria Diaz sorgte er damit aber zunächst mal nur für Unverständnis. "Sie dachten, ich sei ein bisschen verrückt", lacht Alonso.


Fotostrecke: Die Karriere von Fernando Alonso

Denn Oma und Mama mussten als Gegner für den kleinen Fernando herhalten, ohne dass sie so recht wussten, wie ihnen geschieht: "Sie verstanden nicht, was ich auf dem Heimweg trieb, denn sie wollten natürlich nicht rennen. Ich wollte mich aber mit ihnen messen - und rannte einfach los." Offenbar lernte Alonso damals das Gewinnen, denn: "Ich habe jeden Sektor für mich entschieden und war als Erster zuhause!"

Ein ähnliches Erfolgserlebnis könnte dem Spanier auch im Herbst seiner Formel-1-Karriere mal wieder gut tun. Trotz der nur kleinen Fortschritte bei McLaren und seiner bald 35 Jahre denkt Alonso noch nicht ans Aufhören und träumt sogar von seinem dritten WM-Titel als "romantisches Ende". Abschreiben sollte man einen Doppelweltmeister jedenfalls nicht. Er wird weiter Gas geben - wie er es schon als Kind getan hat...