Kein McLaren-Support: Toro Rosso wird Getriebe selbst bauen

Toro Rosso wird sein eigenes Getriebe für die Honda-Antriebseinheit in der Formel 1 bauen, wie Franz Tost bestätigt - Aber wer wird für sein Team fahren?

(Motorsport-Total.com) - Zwar sind die ganz großen Dominosteine hinsichtlich der Formel-1-Saison 2018 an diesem Freitag in Singapur gefallen, doch noch immer gibt es zahlreiche offene Fragen hinsichtlich der Zukunft von McLaren-Renault und Toro Rosso-Honda. Ein Fragezeichen hat Franz Tost bereits aus dem Weg geräumt: Toro Rosso wird sein eigenes Getriebe konstruieren und damit darauf verzichten, auf McLaren-Technologie zurückzugreifen. Auch die Fahrerfrage muss neu diskutiert werden, könnte sich aber von selbst lösen.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Toro Rosso setzt auch mit Honda auf ein Getriebe Marke Eigenbau Zoom

"Das Getriebe wird wie in den vergangenen Jahren bei Toro Rosso hergestellt", bestätigt Franz Tost die brennende Frage, wie die Honda-Power künftig auf die Räder verteilt werden wird. McLaren hatte ursprünglich zur Bedingung gemacht, das Getriebe an Toro Rosso zu liefern, um im Gegenzug das Exklusivrecht auf Honda-Motoren aufzugeben. Nachdem sich die Briten nun aber gänzlich vom japanischen Motorenhersteller verabschiedet haben, ist dieses Thema auch wieder vom Tisch.

Matsushita hat sein Schicksal in der Hand

Unklar ist momentan noch die Fahrerfrage bei Toro Rosso: Mit Daniil Kwjat, Pierre Gasly, Sean Gelael und Nobuharu Matsushita stehen vier potenzielle Kandidaten parat. Matsushita ist - trotz mittelmäßiger Ergebnisse in GP2 und Formel 2 - Wunschkandidat von Honda. Gelael absolvierte einen Freitagseinsatz in Singapur.

Tost lässt durchblicken, dass die Verkündung der Fahrer nicht vor dem Saisonende 2017 erfolgen wird: "Derzeit haben wir zwei ziemlich erfolgreiche Fahrer. Ich denke, dass sie die Saison mit uns fahren werden. Was die Fahrer für 2018 angeht, werden wir uns zusammensetzen und entscheiden, wer für uns fahren wird. Natürlich werden wir dabei auch eventuelle Wünsche unserer Partner in Betracht ziehen."

Hintergrund dieser Situation ist, dass Matsushita nicht über die nötige Anzahl Superlizenz-Punkte verfügt. Er müsste die Formel-2-Saison 2017 auf dem dritten Platz abschließen, um die nötigen 40 Punkte zu ergattern. Aktuell liegt er auf Meisterschaftsrang sechs. Von seinen 13 Superlizenz-Punkten verfallen zehn aus der Saison 2014 am Ende des Jahres, weshalb ein Vierter Platz (30 Superlizenz-Punkte) nicht ausreichen würde. Deshalb muss Toro Rosso abwarten, wie die Formel-2-Saison ausgeht.

Nobuharu Matsushita

Nobuharu Matsushita fährt um seine Superlizenz-Punkte Zoom

Sean Gelael hat noch gar keinen einzigen Punkt auf dem Superlizenz-Konto und dürfte daher aus der Entscheidung raus sein. Wunschkandidaten dürften ohnehin weder er noch Matsushita bei Helmut Marko sein.