• 12.10.2005 12:49

Jordan-Toyota vor dem letzten Auftritt in Gelb

Das Rennen in Shanghai ist für Jordan-Toyota vor der Umbenennung in Midland der letzte Auftritt in der berühmten gelben Lackierung

(Motorsport-Total.com) - Als Eddie Jordan seine goldenen Boliden von 1996 im darauf folgenden Winter gelb lackierte und ihnen an der Nase auch noch die Optik einer Kobra verpasste, war das gelbe Image des Jordan-Teams geboren. In Shanghai wird die Truppe aus Silverstone jedoch ihren letzten Grand Prix in diesem Outfit bestreiten, denn mit der Umbenennung in Midland soll auch die Lackierung geändert werden.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Es heißt Abschied nehmen von der gelben Lackierung bei Jordan-Toyota

Teameigentümer Alexander Shnaider lädt aus diesem Anlass am Samstag nach dem Qualifying zu einer kleinen Cocktailparty in seine Hospitality, bevor auch der Name von Eddie Jordan endgültig ausradiert wird. 2006 soll dann neu durchgestartet werden: Mit verändertem Namen, verändertem Auftritt und eventuell auch neuen Fahrern. In China sind zunächst allerdings wieder Narain Karthikeyan, Tiago Monteiro und Nicolas Kiesa mit von der Partie.#w1#

Alle Jordan-Toyota-Fahrer sind Shanghai-Neulinge

"Ich muss wieder einmal eine neue Strecke lernen, denn ich bin noch nie in Shanghai gefahren, aber das trifft auch auf meine Teamkollegen zu. So sind wenigstens die Voraussetzungen gleich", sagte Karthikeyan. "Die Strecke macht auf mich einen modernen Eindruck und birgt andere Herausforderungen als andere Kurse, speziell Suzuka. In China zu fahren, wird eine großartige Erfahrung, und ich bin schon ganz ungeduldig. Außerdem ist Indien nicht weit weg, also werden bestimmt viele Inder kommen und mich anfeuern. Ich werde mein Bestes geben, um beim letzten Saisonrennen ein gutes Resultat einzufahren."

Für Monteiro ist das Jahr "extrem schnell" vorbei gegangen: "Es kommt mir wie gestern vor, dass wir in Australien gewesen sind", teilte er mit. "Es wäre toll, die Saison positiv abzuschließen. Genau wie Japan ist auch Shanghai neu für mich, daher werde ich am Freitag die Strecke kennen lernen und nebenbei das normale Programm abspulen. Von dem, was ich schon gesehen habe, sieht die Strecke aufregend aus. Einige Kurven sind eine echte Herausforderung. Es gibt auch Überholmöglichkeiten, also sollte das Rennen aufregend werden. Darauf freue ich mich schon, aber auch auf die Stadt."

Als Freitagsfahrer kommt nach einem Rennen Pause wieder Kiesa zum Einsatz: "China ist eine Strecke, wo ich noch nie war, daher wird es schwierig. Ich habe mir aber viele Daten angesehen, daher wird das Lernen schon gehen, aber das Problem ist, dass die Strecke sehr vielseitig ist. Ich muss erst abwarten, bis ich dort bin, um mir wirklich ein Bild machen zu können", meinte er.

Für Kiesa steht wieder die Reifenwahl im Vordergrund

"Meine Hauptaufgabe am Wochenende wird wieder die Reifenwahl sein", fuhr der Däne fort. "Ich habe die Strecke schon auf dem Computer gespielt, aber ich gehe sie lieber ein paar Mal zu Fuß ab als zwei Stunden zu spielen. Durch das Spiel weiß ich zwar, wo es nach rechts oder nach links geht, aber beim Abgehen sieht man den Asphalt, die Randsteine und Höhenunterschiede ganz genau. Dadurch gewinnt man viel mehr Informationen und ich fühle mich dann auch besser vorbereitet, wenn ich zum ersten Mal aus der Box fahre."

"Kurve eins ist sehr schwierig, wird immer enger und enger und verleitet die Fahrer dazu, zu früh einzulenken." Dominic Harlow

Für den Leitenden Renningenieur Dominic Harlow sticht Shanghai "aus den anderen Strecken des Kalenders heraus, auch wenn wir erst zum zweiten Mal hier fahren. Kurve eins ist sehr schwierig, wird immer enger und enger und verleitet die Fahrer dazu, zu früh einzulenken, und Kurve 13 ist wichtig für eine gute Rundenzeit. Hier muss man dem Untersteuern der 180-Grad-Kurve entgegensteuern, um den Schwung auf die darauf folgende Gegengerade mitzunehmen", erläuterte er.

"Die Strecke bietet verschiedene Flügeleinstellungen für eine optimale Rundenzeit und einen optimalen Topspeed an, und auch die geschmeidige Asphaltoberfläche ermöglicht mehrere Setupvarianten", so Harlow weiter. "Für uns ist es das letzte Rennen mit dem V10 von Toyota. Wir freuen uns schon auf das Wintertestprogramm mit dem V8. Vielleicht wird uns der Sound der V10-Motoren zumindest eine Zeit lang fehlen, aber es ist auch eine fantastische Herausforderung, aus dem neuen Paket für 2006 das Maximum herauszuholen."