Jerez: Bewährungsprobe für die spanischen Fans

Bei den Tests in Jerez haben die spanischen Fans die Chance, die Rassismusvorwürfe hinter sich zu lassen, indem sie sich fair verhalten

(Motorsport-Total.com) - Seit gestern wird wieder in Spanien getestet, allerdings nicht mehr in Barcelona, wo es zu den rassistischen Beschimpfungen gegen Lewis Hamilton gekommen war, sondern im andalusischen Jerez de la Frontera. Nach den jüngsten Vorfällen stehen die Fernando-Alonso-Anhänger natürlich unter besonderer Beobachtung durch die Öffentlichkeit und auch durch die FIA.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton muss vor den spanischen Fans wohl keine Angst haben

Mercedes-Sportchef Norbert Haug erwartet aber keine weiteren Probleme: "Wir gehen davon aus, dass sich jeder Fan so verhält, wie es sich gehört. Für uns ist der Vorfall Vergangenheit. Der weitaus größte Teil der Leute hat sich ja korrekt verhalten", erklärte er der 'Bild'-Zeitung. Bodyguards für Hamilton seien nicht vorgesehen: "Die Sicherheit ist Sache der Streckenbetreiber. Bei uns ist nichts geplant. Aber wir werden genau hinsehen, wie sich die Situation entwickelt."#w1#

Ferrari-Star Felipe Massa, der von den Vorfällen in Barcelona nur aus den Medien gehört hat und diese als "hässlich" verurteilt, stufte die Auseinandersetzung in erster Linie als Krieg der spanischen und britischen Zeitungen ein: "Meiner Meinung nach ist die Formel 1 anders als andere Sportarten, denn wir haben zwar große Kämpfe, aber immer auf korrekte Art und Weise, und das trifft auch auf die Fans zu", relativierte er in der 'Gazzetta dello Sport'.

"Die spanischen Fans sind gebildete und friedliche Menschen." Pedro de la Rosa

Und schlussendlich brach McLaren-Mercedes-Testfahrer Pedro de la Rosa eine Lanze für seine Landsleute: "Die spanischen Fans sind gebildete und friedliche Menschen", teilte er gegenüber 'AS' mit. "Über dieses Thema wurde schon so viel geredet. Das Wichtigste ist für mich, dass sie beim nächsten Test bewiesen können, dass sie alle Fahrer mit Respekt behandeln, wie es davor ja auch immer der Fall war."

Das sollte man den Besuchern des Jerez-Tests auch dringend nahe legen, denn FIA-Präsident hat für eine Wiederholung des Rassismuseklats harte Konsequenzen angedroht - im schlimmsten Fall könnten sogar die beiden spanischen Grands Prix in Barcelona und Valencia gestrichen werden. Allerdings gilt es aufgrund der nun stark erhöhten Sensibilität durch den Rummel in den Medien als unwahrscheinlich, dass es dazu kommen wird.