• 30.05.2001 13:45

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Vorsitzender Reitzle erfreut über Fortschritte

Wolfgang Reitzle hat sich positiv über die jüngsten Fortschritte des Jaguar-Teams geäußert

(Motorsport-Total.com) - Ganze 24 Rennen lang musste Jaguar Racing auf sein erstes Podium warten. Dass man ausgerechnet in Monaco, dem glamourösesten Rennen des siebzehn Grand Prix umfassenden Rennkalenders, erfolgreich war, kam einem Bonus gleich. Wolfgang Reitzle, der Vorsitzende der Premier Automotive Group, war vergangenes Wochenende im Fürstentum in Monte Carlo vor Ort, um sich über die Forschritte des Teams selbst zu informieren und Eddie Irvines dritten Platz zu feiern.

Titel-Bild zur News: Jaguar in der Box

Bei Jaguar Racing geht es in kleinen Schritten voran

Nach all der in den letzten Wochen und Monaten geäußerten Kritik am Team, man wäre ein unorganisierter Haufen, empfand Reitzle den dritten Platz Irvines als positives Zeichen und gut für die Moral des Teams. Schon ein wenig überrascht, wie gut es gelaufen war, erklärte er: "Nun, Platz 3 war ganz sicherlich mehr als wir erwarten konnten, aber wir hatten nicht nur Glück, denn unsere im Vorfeld unternommenen Anstrengungen haben sich ausgezahlt. Im nächsten Rennen sollten wir nicht erwarten, erneut auf das Podium klettern zu können, aber wichtig ist, dass wir signalisiert haben, dass es mit der Leistungsfähigkeit unseres Teams voran geht", hatte der Deutsche in einem Interview mit Adam Cooper erklärt.

Wie die Fahrer des Teams, so hofft auch Reitzle, dass man nun eine Trendwende eingeleitet habe und weitere Fortschritte machen kann, wenn auch diese nur Schritt für Schritt kommen werden. Das Ziel vor Augen, bleibt Reitzle aber auf dem Boden der Tatsachen, denn schließlich hat man sich vorgenommen mit Jaguar Racing die Weltmeisterschaft zu gewinnen: "Es ist ein wunderbares Gefühl, dass wir hier in Monaco dieses Resultat erreicht haben, aber auf der kommenden Strecke kann das schon wieder ganz anders aussehen. Wir müssen ganz einfach Ruhe bewahren und uns dem Level nähern, den wir anstreben."

Reitzle, der Niki Lauda als "Betreuer" der Premier Performance Division an Bord geholt und mit Bobby Rahal, dem Teamchef von Jaguar Racing, zusammengebracht hatte, ist vor allem über die "fruchtbare" Zusammenarbeit des Österreichers und Amerikaners erfreut: "Wir haben uns zum Beispiel bei den Boxenstopps gewaltig im Vergleich zum letzten Jahr verbessert. Damals lief mindestens ein Boxenstopp schief, so zum Beispiel als Johnny Herbert letzte Saison einmal an die Box kam und das Team darauf nicht vorbereitet war. Es ist ja nicht nur so, dass die technischen Voraussetzungen stimmen müssen, sondern auch die Kommunikation und Organisation des Teams untereinander muss passen. Dass das Team gut zusammenarbeitet hat für mich in erster Linie die größte Bedeutung."

Das Rennen in Monaco lief für Eddie Irvine im aerodynamisch verbesserten R2 aber auch aus einem anderen Grund noch sehr gut, denn der Nordire konnte das Tempo von Ralf Schumacher locker mitgehen, was beweist, dass man nun bei Jaguar eine Basis geschaffen hat, auf die man aufbauen kann.

Beeindruckt war Wolfgang Reitzle aber auch von Irvines fahrerischen Fähigkeiten und schwärmte: "Er ist ein sehr cleverer Fahrer und hat sich am Ende, als Villeneuve immer näher kam, nicht verunsichern lassen. Er hat sich ganz einfach nicht in einen Fehler hetzen lassen. Er war damals bei Ferrari schon ein sehr guter Fahrer und saß dort in einem guten Auto. Jetzt haben wir ein Auto, dessen Fahrbarkeit wesentlich besser ist für ihn gebaut."