Irvine: "Michael ist einfach ein großartiger Fahrer"

Eddie Irvine, Ex-Teamkollege von Michael Schumacher bei Ferrari, hält viel von Schumacher, sieht ihn aber nur noch 2006 in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Eddie Irvine, Vizeweltmeister von 1999, war bei den Europarennen in Imola, Barcelona und Monte Carlo wieder einmal im Fahrerlager zu sehen, was prompt Gerüchte um eine Übernahme des Jordan-Teams heraufbeschwörte. Vergangenes Wochenende kam er allerdings für einige Demonstrationsrunden in einem Ferrari F2001 in Zandvoort zu einem kurzen Formel-1-Comeback.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Eddie Irvine stellt seinem Schumacher im Nachhinein Bestnoten aus

Am Rande der Veranstaltung unterhielt sich Irvine mit unseren Kollegen von 'F1Racing.net', die ihn natürlich unter anderem zur derzeitigen Ferrari-Krise befragten. Also, was ist bei den Roten los, Eddie? "Es ist offensichtlich, dass Ferrari ein Reifenproblem hat", antwortete der 39-Jährige. "Sie haben sich dieses Loch selbst gegraben. Sie wollten Bridgestone exklusiv für sich haben, aber jetzt haben die anderen Teams Michelin zum besseren Reifen gemacht."#w1#

Unabhängig davon hegt er aber nach wie vor nichts als Bewunderung für seinen Ex-Teamkollegen Michael Schumacher: "Er ist der Beste", stellte Irvine ohne zu zögern klar, "und das nicht, weil er hart arbeitet oder besonders fit ist. Michael ist einfach ein großartiger Fahrer. Aber auch bei ihm wird die Zeit für einen Rücktritt kommen. Ich schätze, dass er noch eine Saison anhängen wird." Länger sieht "Crazy Eddie" den siebenfachen Weltmeister aber nicht fahren: "Danach: Verzieh dich!"

Den Wirbel um die Attacke Schumachers gegen Rubens Barrichello in Monaco kann er übrigens nicht verstehen: "Ich bin der Meinung, das ist eben Rennsport. Ich denke, Michael war in Imola schlecht, denn dort hätte er wenigstens versuchen müssen, Alonso zu überholen, aber in Monaco war er sehr gut. Es war nichts falsch daran, Rubens zu überholen", so der vierfache Grand-Prix-Sieger.

WM-Chancen sieht er für seinen Ex-Teamkollegen, für den er seinerzeit oftmals Platz machen musste, aber nicht mehr, denn: "Das Punktesystem ist dämlich. Sie haben diese Regel gemacht, um die Formel 1 interessanter zu machen, als Michael immer gewonnen hat. Man kann aber nicht wegen einer Einzelperson das Reglement ändern. Ich weiß nicht, wer diese Regeln macht, aber das Punktesystem ist einfach lächerlich", kritisierte Irvine.