• 14.10.2011 15:59

  • von Fabian Hust

Indien ruft: Teams erwarten keine "Bauchschmerzen"

Die Teams sorgen sich nicht vor dem landestypischen Essen in Indien und treffen keine besonderen Vorkehrungen

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr steht für die Formel-1-Teams mit dem Großen Preis von Indien wieder einmal eine neue Strecke auf dem Programm. Für die Ingenieure stellt dies eine Herausforderung dar, denn sie können sich bei ihrer Vorbereitung nicht auf Erfahrungswerte aus den Vorjahren beziehen.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo und Red Bull genossen bereits indische Impressionen

"Man sammelt im Vorfeld eine Menge Informationen", erklärt Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Zum einen haben wir die Streckenkarten, uns liegen so viele Informationen wie möglich vor. Wir führen Simulationen durch, arbeiten mit Modellen. Wir haben am Simulator grobe Arbeiten durchgeführt. Natürlich stehen noch nicht viele Informationen über die Strecke zur Verfügung, also führen wir alle Vorbereitungen, Simulationen und Modelle durch, sodass wir so gut wie möglich vorbereitet sind."

Strecke gilt es zu erfahren

Besonders die Eigenschaften des Asphalts in Bezug auf seine Rauheit und Unebenheiten könne man schlecht einschätzen: "Es gibt eine Vielzahl an Dingen, die man einfach nicht wissen kann, bevor man nicht vor Ort ist und Erfahrung sammeln kann. Man führt aus diesem Grund die normalen Vorbereitungen durch, die sich im Vergleich zu allen anderen Rennen sehr ähnlich sind, mit der Ausnahme, dass uns ein paar Informationen fehlen. Also müssen wir auch ein paar Annahmen treffen."

Dass sich ein Team dadurch mit Glück einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen kann, glaubt der Brite nicht: "Wenn überhaupt, kommen die Stärken eines Teams zum Vorschein, wenn es antritt und es mit diesen Umständen zu tun bekommt. Und ich glaube, dass wir in dieser Beziehung ziemlich stark sind. Meiner Meinung nach können jedoch die Top-Teams alle mit diesen neuen Herausforderungen effektiver umgehen als die weniger starken Teams."

Indien geht durch den Magen...

Für das Rennen in Indien treffen die Teams aufgrund der ungewohnten kulinarischen Gewohnheiten keine besonderen Vorkehrungen: "Ich weiß nicht, was die italienischen Chefköche gemacht haben", so Paul Hembery von Pirelli. "Sie scheinen etwas italienisches Essen herauf zu beschwören, wo auch immer wir uns bisher in der Welt befunden haben. Ich denke, dass es eine Mischung von allem ist: manchmal nehmen wir ein paar Dinge mit, und der Rest wird dann vor Ort angeliefert."

John Booth, Teamchef bei Marussia-Virgin, hat sich bei Kricketspieler Freddy Flintoff Ratschläge geholt: "Er war 15-mal auf dem Subkontinent. Sein Ratschlag ist es, Currygerichte an der Straße zu essen, eine Menge Bier zu trinken - vielleicht werde ich diesen Ratschlag verfolgen."


Fotos: Red-Bull-Showrun in Neu-Delhi


McLaren-Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh möchte

Red Bull ist vor ein paar Wochen mit einem Showcar in Indien unterwegs gewesen und konnte hier schon ein wenig Erfahrung sammeln: "Wir hatten lediglich einen Zwischenfall mit einem verdorbenen Magen", erzählt Teamchef Christian Horner. "Ich denke jedoch nicht, dass es etwas mit dem Essen zu tun hatte, womöglich eher mit dem Getränk. Nein, wir treffen keine zusätzlichen Vorkehrungen. Wir werden vor Ort Produkte kaufen, und als britisches Team ist Curry natürlich eine relativ populäre Mahlzeit."

Auch bei Mercedes vertraut man den einheimischen Waren: "Wir werden vor Ort auf Lieferanten zurückgreifen", erklärt Brawn. "Das ist wirklich so wie bei jedem anderen Rennen. Wir verlassen uns auf die lokalen Produzenten."