• 29.05.2009 18:43

  • von Roman Wittemeier

Howett: "Budgetlimit wird nicht diskutiert"

Nach Aussage von John Howett wehrt sich die Teamvereinigung weiter gegen die Budgetgrenze: "Haben ein umfangreiches Maßnahmenpaket"

(Motorsport-Total.com) - Die Teams der Vereinigung FOTA haben sich geschlossen für die Weltmeisterschaft 2010 eingeschrieben. Ist damit der gesamte Streit um neue Regeln beendet? Nein, ganz und gar nicht. Die Teams knüpfen ihre Zusage an zwei Bedingungen: Innerhalb der kommenden zwei Wochen soll ein neue Concorde-Agreement unterzeichnet werden, in der kommenden Saison soll das 2009er-Reglement gelten, einzig durch Anderungswünsche der FOTA verfeinert.

Titel-Bild zur News: John Howett, Monza, Autodromo di Monza

Toyota-Teampräsident John Howett stellt die Forderungen der FOTA deutlich dar

Fraglich ist, ob sich FIA-Boss Max Mosley auf diesen Weg einlassen wird. Angeblich hatte man sich auf einen Zweistufenplan zur Einführung eines Budgetlimits geeinigt. "Die FOTA hat sich auf einen ganz konkreten Weg zur Sekung der Kosten verständigt", sagte John Howett gegenüber 'Autosport'. Überraschend fügte der FOTA-Vizepräsident hinzu: "Im Moment gibt es aber keinerlei Diskussionen über eine Budgetgrenze."#w1#

Toyota und Ferrari haben sich also mit ihrer vehementen Forderung nach finanzieller Freiheit innerhalb der FOTA anscheinend durchgesetzt. Das wird Mosley kaum schmecken. "Wir haben ein umfangreiche Maßnahmenpaket geschnürt. Diese Vorschläge sind von unserer technischen Arbeitsgruppe besprochen worden und liegen der technischen Kommission der FIA um Charlie Whiting nun zur Entscheidung vor."

Ein Treffen mit Mosley steht nach Aussage von Howett nicht auf dem Plan. Man warte auf eine Reaktion und hoffe auf eine positive Entscheidung. "Wenn die Bedingungen nicht stimmen, müssen wir ernsthaft über Alternativen nachdenken", drohte Howett. Eine umfangreiche Unterstützung für neue Teams soll es nicht geben. Ebenfalls wichtig: Auch für 2011 soll sich am Thema Budgetgrenze nichts ändern.

"Wenn die Bedingungen nicht stimmen, müssen wir ernsthaft über Alternativen nachdenken." John Howett

Die Diskussionen um das Reglement werden sicherlich nun intensiv fortgeführt. Auf eine erste Reaktion seitens der FIA darf man gespannt sein, denn die FOTA hat mit ihrer geschlossenen Einschreibung samt Bedingungen und Fristen den Druck wieder deutlich erhöht. Am 12. Juni sollen die Teilnehmer der Formel-1-Weltmeisterschaft 2010 veröffentlicht werden. Bis dorthin gibt es viel Arbeit.

Die Verschriftlichung und Unterzeichnung eines neuen Concorde-Agreements, welches die Zusammenarbeit von Rechteinhaber FOM, Motorsportbehörde FIA und den Teams regelt, stellt aus Sicht von Howett das geringste Problem dar. "Daran wird bereits seit sechs Monaten gearbeitet. Wir sind da schon sehr weit", so der Toyota-Teamboss. "Ich denke, es geht um drei oder vier Kleinigkeiten, die wir innerhalb von wenigen Tagen ausräumen können."

Aus den Worten des FOTA-Vizechefs wurde deutlich, dass man Williams auch in den kommenden Wochen vor der Tür sitzen lassen wird. "Aus unserer Sicht hat sich Williams eingeschrieben, dabei die zu jenem Zeitpunkt gültigen Regeln akzeptiert und sich der Budgetgrenze unterworfen", so Howett. "Die Situation ändert sich nicht. Unsere Nennung ist dagegen an Bedinungen gebunden und wird nur wirksam, wenn diese Bedingungen erfüllt sind."