• 15.01.2011 10:41

  • von Stefan Ziegler

Horner: "Es geht um Lärm und Geschwindigkeit"

Teamchef Christian Horner über die technischen Neuheiten für 2011 und die nahe Zukunft der Formel 1, welche der Brite auch kritisch sieht

(Motorsport-Total.com) - Erstmals in der noch jungen Geschichte des Teams tritt Red Bull 2011 als Titelverteidiger in der Formel 1 an. Sebastian Vettel, Mark Webber und die Mannschaft von Christian Horner müssen sich allerdings mit anderen Voraussetzungen herumschlagen, als noch in der vergangenen Saison. Der Teamchef ist aber trotzdem davon überzeugt: Red Bull wird auch in diesem Jahr vorne mitmischen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef)

Zwei Dinge wünscht sich Christian Horner für 2013: Viel Lärm und reichlich Tempo

Diese Annahme macht Horner nicht zuletzt an der Kontinuität beim Fahreraufgebot seines Teams fest: "Sebastian und Mark werden 2011 ein phänomenales Duo bilden", wird der Red-Bull-Teamchef von 'Autosport' zitiert. Die beiden hätten sich im Anschluss an das Saisonfinale 2010 in Abu Dhabi ausgesprochen. "Sie haben reinen Tisch gemacht, was ihren sportlichen Charakter unterstreicht."

"Hoffentlich können wir ihnen ein großartiges Auto hinstellen, damit sie auch vorne mitfahren können", meint Horner und erläutert: "Das Fahrzeug entwickelt sich prächtig. Wir befinden uns in einer sehr stressigen Phase. Das Team hat über die Weihnachtszeit wirklich viele Energien in dieses Projekt gesteckt. 2011 ist nämlich eine neue große Herausforderung" - es gibt einige technische Neuerungen.

"Pirelli steigt zu, der Doppeldiffusor ist raus, KERS ist wieder da", erklärt Horner. "Außerdem haben wir da noch den verstellbaren Heckflügel. Es gibt in diesem Jahr also ein paar mehr technische Herausforderungen. Es wird klasse sein zu beobachten, wer bei den frühen Tests wo steht", hält der Teamchef von Red Bull fest. Insgesamt steht Horner den Änderungen für 2011 positiv gegenüber.¿pbvin|512|3367|inside|0|1pb¿

Was bringt der neue Heckflügel?

Der neue Heckflügel und KERS hätten durchaus das Potenzial, die Spannung auf der Strecke zu verbessern, meint der Brite. "Das wird dem Überholen natürlich zugute kommen. Hoffentlich nimmt es aber nicht zu künstliche Formen an, sodass man bis zur letzten Runde wartet, weil man das hintere Auto sein will. Ich rechne allerdings nicht mit einem solchen Effekt", gibt Horner zu Protokoll.

"Hoffentlich wird das für klasse Rennsport sorgen." Christian Horner

"Es wird sicher Auswirkungen haben. Es gibt nun deutlich mehr, was ein Fahrer mit KERS, dem verstellbaren Heckflügel und dergleichen ausrichten kann. Für Piloten und Ingenieure ist das eine faszinierende Herausforderung. Hoffentlich wird das für klasse Rennsport sorgen", sagt der frühere Rennfahrer. Von den langfristigen Änderungen an der Formel 1 ist Horner indes weniger überzeugt.

Vor allem beim Thema KERS sei diesbezüglich Vorsicht geboten, meint der Teamchef. "KERS ist ein interessantes Thema. Man kann darüber streiten, wie groß der Beitrag des Systems 2009 war, wo doch das Gewicht erheblich größer wurde. In den Autos für 2011 wird es wesentlich wertvoller sein, aber in meinen Augen ist die Relevanz unserer Einheiten für den Straßenverkehr eher begrenzt."

Die Formel 1 soll laut und schnell sein

"Aus diesem Grund hätte ich mich nach etwas komplett anderem umgeschaut, wo doch 2013 ein ganz neuer Antriebsstrang debütieren wird. Im Gegensatz dazu werden wir 2011 und 2012 vielleicht nichts Ganzes und nichts Halbes haben", erklärt Horner und merkt im Hinblick auf das neue Motorenkonzept an: "Wir sind kein Motorenhersteller. Uns ist wichtig: Die Formel 1 ist ein Sport und muss gefallen."

"Ich glaube kaum, dass die Leute einen Motor im niederen Drehzahlbereich mit wenig Sound hören wollen." Christian Horner

Die Fans stünden stets im Vordergrund und deshalb müsse man sich auch künftig publikumswirksam darstellen. Horner erläutert: "Was auch immer für ein Aggregat eingeführt wird, es muss den Schlüsselfaktoren Leistung und Klang gerecht werden. Ich glaube kaum, dass die Leute einen Motor im niederen Drehzahlbereich mit wenig Sound hören wollen", sagt der Teamchef von Red Bull.

"In der Formel 1 geht es um Lärm und Geschwindigkeit. Diese Elemente sind in meinen Augen sehr wesentlich", stellt Horner heraus und fügt hinzu: "Unsere jetzigen Triebwerke mögen in der modernen Welt nicht mehr auf aktuellstem Stand sein. Wichtig ist aber, dass der neue Motor sämtliche Kriterien erfüllt, welche die Formel 1 braucht, um ihre Attraktivität beim Publikum zu wahren und auszubauen."

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