Honda wildert bei Mercedes: Wolff unbesorgt

Unter den Motorenherstellern wird laut Rob White wenig Personal gewechselt, aber Honda hat offenbar damit begonnen, bei Mercedes Ingenieure abzuwerben

(Motorsport-Total.com) - Honda steigt 2015 mit einem eigenen Motor und als Partner von McLaren in die Formel 1 ein. Da liegt es natürlich nahe, Ingenieure von anderen Motorenherstellern abzuwerben, um aktuelles Know-how in die Firma zu holen. Und wie die 'Auto Bild motorsport' Jetzt abonnieren berichtet, wurden schon mehrere Mercedes-Mitarbeiter kontaktiert.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Ross Brawn

Toto Wolff (links) macht sich keine Sorgen darüber, zu viele Ingenieure zu verlieren Zoom

Aber die Sorgen darüber halten sich bei Mercedes in Grenzen: "Das ist ganz normal, dass Honda
bei uns wildert", erklärt Sportchef Toto Wolff gegenüber der 'Auto Bild motorsport'. "Es trifft uns auch nicht überraschend. Wir wissen, welche Verträge auslaufen, und wenn wir sie halten wollen, machen wir rechtzeitig neue." Und weiter: "Wir bewegen uns in einem Wettbewerbsumfeld. Ich denke, jeder bemüht sich um die besten Ingenieure."

"Wir müssen daher sicherstellen, sie davor zu schützen. Das ist ein ganz normaler Prozess", so Wolff. "Im Augenblick haben wir das Gefühl, dass es ziemlich zivilisiert zugeht. Wir haben nicht den Eindruck, dass unsere Ingenieure über Gebühr angegangen werden. Das könnte aber passieren. Sie (Honda; Anm. d. Red.) müssen ihr Programm allmählich auf eine breitere Basis stellen. Ich könnte mir vorstellen, dass man ab einem gewissen Stadium aggressiver um Personal wirbt."

Dabei sind Personalrochaden zwischen den Motorenherstellern wesentlich seltener als bei den Teams: "Traditionellerweise ist unser Umfeld weniger volatil, was die Leute angeht", erklärt Renault-Motorenchef Rob White. "In letzter Zeit hat es keine substanziellen Verschiebungen gegeben." Dabei wäre das gerade jetzt hilfreich, um Anhaltspunkte zu bekommen, wo man mit dem neuen 2014er-Motor im Vergleich zur Konkurrenz steht.

"Wir wissen wenig darüber, wo wir 2014 relativ zu den anderen stehen sollten", sagt White. "Im Moment konzentrieren wir uns darauf, das Beste aus unserem eigenen Programm und aus den Ressourcen, die wir haben, zu machen. Ich habe das Gefühl, dass bei uns alles vorhanden ist, um gute Arbeit zu leisten, aber wir kommen langsam in eine Phase, in der das tatsächliche Liefern auf der Jobliste aller am allerhöchsten stehen muss."