• 27.10.2001 14:54

  • von Marcus Kollmann

Honda gesteht Enttäuschung über Saison 2001 ein

Der Technische Direktor äußert sich über eine insgesamt enttäuschende Saison ? neuer Motor die große Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Kazutoshi Nishizawa, der Technische Direktor von Honda Racing Development, hat sich in den japanischen Medien über die insgesamt hinter den Erwartungen zurückgebliebene enttäuschende Saison 2001 und den nicht viel besseren "Heim-Grand Prix" in Suzuka vor zwei Wochen geäußert.

Titel-Bild zur News: Hondas diesjähriger Motor vom Typ RA001E

Mit dem Nachfolger des RA001E verbindet Honda große Hoffnungen

Nachdem sich die Verantwortlichen von Honda und den Teams British American Racing und Jordan Grand Prix bereits in Malaysia zu einer Art "Krisengespräch" getroffen hatten, um die weitere Richtung für die Zukunft zu besprechen, hatte Honda sich entschlossen den im Vergleich zur Konkurrenz zu leistungsschwachen und konservativen RA001E-Motor nicht mehr großartig weiterzuentwickeln, sondern sich stattdessen auf den Nachfolger RA002E zu konzentrieren. So konnten sich die beiden Werksteams Hondas erst beim letzten Grand Prix der Saison über einen leistungsstärkeren Motor freuen, was sich aber in deren Leistung am Ende nicht sonderlich positiv bemerkbar machte.

Trotz des "Suzuka-Motors" lief´s in Japan nicht
So qualifizierte sich der beste Honda-Pilot, Jarno Trulli im Jordan EJ11, auf Platz 8 und hatte bereits einen Rückstand von anderthalb Sekunden auf die Pole Position-Zeit von Michael Schumacher. Jean Alesi kam auf Startplatz 11 und hatte bereits 1,9 Sekunden Rückstand, die BAR-Piloten Jacques Villeneuve und Olivier Panis lagen mit 2,6 beziehungsweise 3,2 Sekunden noch weiter hinten.

Im 53 Runden langen Rennen sah Jarno Trulli als Achter die Zielflagge. Villeneuve und Panis folgten auf den Plätzen 10 und 13; Jean Alesi schied wegen eines Unfalls frühzeitig aus.

"Als wir uns nicht so gut qualifizieren konnten wie ich das erwartet hatte, war mir klar, dass wir ein hartes Rennen haben würden. Auf einen Ausfall unserer Konkurrenten auf Grund Motorenschadens zu hoffen war auch zwecklos, denn zu diesem Zeitpunkt in der Saison sind alle Aggregate standfest. Aus diesem Grund war mir schon klar, dass wir uns nicht verbessern würden. Eigentlich hatte ich mindestens einen unserer Piloten innerhalb der Top 6 beim Qualifying erwartet", äußerte sich Nishizawa über die ursprünglichen Erwartungen beim Heimspiel ehrlich.

Der Japaner erklärte darüber hinaus, dass aber die Extra-Power des "Suzuka-Motors" trotzdem effektiv und hilfreich war, wenngleich man schlecht einschätzen könne inwiefern dies der Fall war. Enttäuscht gab der Technische Direktor von Honda Racing Development auch zu, dass die anderen Hersteller und Teams größere Fortschritte gemacht hatten als man selbst mit BAR und Jordan. "Als kleines Team kann man niemals aufholen, wenn man nicht in schnellerem Tempo als die Konkurrenz Fortschritte erzielt", so der 47-jährige Japaner, der den Vorwurf, dass man sich selbst nicht hart genug angestrengt habe, beinahe sprachlos abwies.

Motor für 2002 eine komplette Neuentwicklung
Allerdings war die Saison 2001 auch kein total schlechtes Jahr, denn mit Jacques Villeneuve stand in Barcelona und auf dem Hockenheimring immerhin zwei Mal ein Honda-Pilot auf dem Podium. Darüber hinaus nutzte man das Jahr, um Entwicklungsdaten für den RA002E zu sammeln.

Bislang hat der neue Motor, in welchen die Teams BAR und Jordan, sowie deren Fahrer und Honda selbst große Hoffnungen setzen, bereits auf dem Prüfstand überzeugende Ergebnisse abgeliefert. Seit dem Sommer dieses Jahres testet Honda schon den neuen Motor, welcher über einen Zylinderwinkel von 96 Grad verfügen soll. Genauso wie sich Olivier Panis beim Besuch bei Honda sehr positiv über den neuen Zehnzylinder äußerte, erklärte auch Nishizawa seine Zuversicht.

"Alleine schon beim Hinsehen kann man den Unterschied dieses komplett neuen Motors im Vergleich zu seinem Vorgänger erkennen", verriet der Japaner.

Der RAE002E soll vor allem flacher, kompakter und leichter sein und gleichzeitig mehr Leistung entfalten als das diesjährige Aggregat.