Hill über Mercedes-Duell: Zuspitzung wie bei Senna und Prost?

Formel-1-Welmeister Damon Hill sieht Lewis Hamilton nicht eindeutig stärker als Nico Rosberg und kann sich vorstellen, dass es im teaminternen Duell noch krachen wird

(Motorsport-Total.com) - Die in diesem Jahr so oft betitelte "neue" Formel 1 hat uns nicht nur dramatische Änderungen auf der technischen Seite gebracht, sondern auch den Grundstein für eines der spannendsten teaminternen Duelle seit Alain Prost gegen Ayrton Senna Ende der 1980er-Jahre gelegt. Zwar geht es im Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg noch ruhig zu, sollte die Mercedes-Dominanz jedoch ähnlich wie in den ersten vier Rennen der Saison weitergehen, erwarten nicht wenige eine Eskalation der Situation.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Rad an Rad: In Bahrain wurde es eng zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg Zoom

Der 1996er-Weltmeister Damon Hill gehört zu denen, die an das Gefahrenpotenzial des deutsch-englischen Duells glauben. Dass Hamilton nach drei Siegen in Folge gerade einen Lauf hat, hält er dabei für weniger bedeutend. "Bei Hamilton läuft es derzeit so gut, dass er in der besseren Ausgangslage ist, und für Rosberg wird es schwierig werden", räumt der Brite gegenüber 'Sky Sports F1' ein. "Er braucht jedoch nur einen weiteren Sieg, um die Sache wieder anzuheizen, denn wir wissen ja, dass Hamilton gelegentlich anfällig sein kann."

Zwar haben sich die Zeiten mittlerweile geändert, doch ein Vergleich mit dem Zweikampf, den sich Prost und Senna bei McLaren geliefert haben, ist für Hill nicht all zu weit hergeholt, auch wenn manche Aktionen seiner Meinung nach heute anders beurteilt werden würden: "Damals konnten die Fahrer noch sie selbst sein. Das war manchmal gut, manchmal nicht. Heutzutage hätte es einen größeren Aufschrei über einige der Opfer gegeben, die Ayrton für den Sieg gebracht hat."

Würde Rosberg für die WM-Krone einen Unfall riskieren, oder Hamilton öffentlich gegen seinen Teamkollegen schießen? Hill will das nicht ausschließen: "Hamilton und Rosberg wissen, dass sie ihre Beziehung so gut wie möglich pflegen müssen. Aber es ist eng und es schleicht sich langsam eine gewisse Reizbarkeit ein."