• 22.09.2009 09:35

  • von Roman Wittemeier

Hill kritisiert milde "Crashgate"-Konsequenzen

Nicht nur einige Formel-1-Fans, sondern auch ehemalige Titelträger wundern sich über die Bewährungsstrafe für Renault - Damon Hill: "Eine Schande"

(Motorsport-Total.com) - Zwei Jahre auf Bewährung - so lautet das Urteil des FIA-Weltrats nach der Affäre "Crashgate". Zweifellos ist Renault nach dem mutwillig herbeigeführten Unfall von Nelson Piquet in Singapur 2008 nun mit einem blauen Auge davongekommen. Dieser Urteilsspruch vom Montag sorgt bei einigen Fans und bei bekannten Namen der Szene für Verwunderung. Dieses Strafmaß sei nur aufgrund der Abwanderungsgefahr des französischen Werksrennstalls zustande gekommen, meint beispielsweise Damon Hill.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill übte scharfe Kritik am "Crashgate"-Urteil gegen Renault

"Mich wundert es gar nicht, dass man Renault verschont hat" wird der ehemalige Formel-1-Weltmeister von der 'Times' zitiert. "Dieses Urteil fügt sich natlos in den Schlingerkurs der FIA in den vergangenen Jahren ein. Man muss das mal vor dem Hintergrund der anhaltenden Machtkämpfe in der Formel 1 sehen", meint Hill. Der Brite fügt mahnend hinzu: "Die Formel 1 muss sich mal fragen, ob es nur noch eine teure Show sein soll, oder sauberer Sport."#w1#

Aus Sicht des Champions von 1996 habe sich Max Mosley und sogar der gesamte Weltrat abermals dem Druck von Bernie Ecclestone gebeugt. "Man kann ein ganzes Buch mit solchen Fällen füllen", so Hill. Und weiter: "Man nennt das nur noch 'Bernie's Spiel' und die neueste Episode fügt sich hervorragend ein. Es ist eine bittere Schande für den gesamten Sport."

Etwas milder fällt die Zusammenfassung von Mika Häkkinen aus. Der Finne möchte, dass zum Wohle des Sports schnell zur Tagesordnung übergegangen wird. "The Show must go on", meint der zweimalige Formel-1-Weltmeister gegenüber 'Reuters'. Die nüchterne Analyse von Häkkinen: "Die Leute, die etwas falsch gemacht haben, wurden bestraft. Das Leben geht nun weiter. Wir sollten es vergessen und auf die Zukunft schauen. Vor allem jetzt, wo gerade ein fantastisches Rennen vor uns liegt."