Haug schließt Motorsport-Comeback nicht aus

Der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug genießt derzeit etwas mehr Ruhe als früher, kann sich aber ein Comeback durchaus vorstellen

(Motorsport-Total.com) - Seit Ende 2012 gehen Mercedes und Norbert Haug getrennte Wege, und seither war der einstige Motorsportchef des Stuttgarter Automobilherstellers auch nicht mehr bei einem Formel-1-Rennwochenende. Doch den Grand Prix von Deutschland lässt er sich natürlich nicht entgehen - und womöglich wird er die Gelegenheit auch nutzen, um alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug ist am Nürburgring endlich mal wieder bei der Formel 1 Zoom

Denn auch wenn er seit der Trennung von Mercedes völlig von der Bildfläche verschwunden ist, schließt Haug eine Rückkehr in den Motorsport nicht aus: "Ich kann mir vorstellen, nebenbei bei einem kleinen Privatteam zu unterstützen, zu helfen oder zu beraten. Der Rest wird sich weisen und ich freue mich drauf", sagt er im Interview mit der 'Bild'-Zeitung. Ob er in diesem Zusammenhang von der Formel 1, der DTM oder einer anderen Rennserie spricht, lässt der 60-Jährige offen.

Derzeit gönnt sich Haug, der sich jahrelang der Doppelbelastung Formel 1 und DTM ausgesetzt hat, eine etwas ruhigere Phase in seinem Leben. Aber Haug wäre nicht Haug, würde er nicht insgeheim schon neue Pläne schmieden: "Es gibt Pläne, viele Möglichkeiten, und noch sortiere ich in aller Ruhe. Aber ich werde nicht mehr unbedingt 150 Tage im Büro und 150 Tage im Jahr auf Reisen sein. Das habe ich 22 Jahre gewollt. Aber der Restart wird kommen."

Dass Mercedes in der Formel 1 aktuell so erfolgreich ist, darf sich der Deutsche übrigens zum Teil auch auf seine eigene Brust heften. Denn als er das Team verlassen hat, war das Konzept für das aktuelle Auto längst fertig. Aber oberflächlich betrachtet ist die Optik natürlich eine andere, nämlich: Kaum sind Norbert Haug und Michael Schumacher weg, schon läuft's bei den Silberpfeilen. Doch das ist natürlich nur die halbe Wahrheit.

"Meine Nachfolger Toto Wolff und Niki Lauda machen ganz sicher einen wirklich guten Job", sagt Haug ohne Verbitterung. "Und wenn einer sagen will, kaum sind Haug und Schumi weg, schon läuft's - kein Problem. Das Auto wurde bekanntlich von Ross Brawn und dem Technikerteam seit Mitte letzten Jahres gebaut. Erfolg hat in der Formel 1 eine lange Vorlaufzeit. Beim Silberpfeil-Team waren es drei Jahre, bei Red Bull fünf."