• 05.01.2010 15:38

Haug: "Planen nicht den 'Ersatzmann' für Schumacher"

Mercedes sucht nach wie vor nach einem Testfahrer, möchte das aber nicht als Backup-Projekt zu Michael Schumacher verstanden wissen

(Motorsport-Total.com/SID) - Den Kampf um das Stammcockpit im Silberpfeil hat Nick Heidfeld gegen Rekordweltmeister Michael Schumacher verloren, möglicherweise kehrt der 32 Jahre alte Mönchengladbacher als Ersatzfahrer aber doch noch zu Mercedes zurück. Laut der 'Bild'-Zeitung verhandelt Heidfeld mit dem neuen Werksteam der Stuttgarter über den Posten als Ersatzmann für Schumacher und Nico Rosberg.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Designstudie

Die Stammcockpits bei Silber sind belegt - aber wer wird Testfahrer bei Mercedes?

Zuletzt hatte auch Heidfelds bisheriges Team Sauber ihm eine Absage erteilt, sodass "Quick Nick" erstmals nach zehn Jahren eine Saison ohne Formel 1 droht. Angeblich soll Sauber an dem Spanier Pedro de la Rosa interessiert sein, der in den vergangenen Jahren Testfahrer bei McLaren-Mercedes war.#w1#

Haug über Heidfeld: Kontakt ja, Vertrag nein

Heidfeld, der einst als Mercedes-Junior von den Stuttgartern gefördert wurde und nach dem Gewinn des Formel-3000-Titels 1999 in der Saison 2000 bei Prost den Sprung in die Königklasse schaffte, hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er gerne im neuen Silberpfeil-Team der Stuttgarter gefahren wäre. Mercedes entschied sich dann allerdings für Rückkehrer Schumacher als Partner von Rosberg.

Nick Heidfeld

Noch hat Nick Heidfeld kein Cockpit für die neue Rennsaison ergattern können Zoom

"Das ist sicher eine große Sache für die Formel 1, und ich wünsche Michael und Mercedes viel Glück. Diese Entscheidung betrifft mich direkt, da es dadurch einen sehr relevanten Platz weniger für nächstes Jahr gibt", hält Heidfeld nach dem Jahreswechsel fest und fügt an: "Ich bin nicht naiv, wenn ich speziell nach den letzten Wochen sage, in der Formel 1 kann viel Unerwartetes passieren."

"Jetzt heißt es, nach vorne zu schauen und fokussiert an der bestmöglichen langfristigen Option für meine Zukunft in der Formel 1 zu arbeiten", sagt der deutsche Rennfahrer. "Ich werde weiter hart trainieren, Gespräche mit entsprechenden Entscheidern führen und meine Chance mit aller Kraft herausfordern." Er hoffe, "in den nächsten Wochen etwas Konkretes" verkünden zu können.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug stellt indes klar, dass kein Deal mit Heidfeld unterschrieben wurde: "Wir haben Kontakt zu Nick und was mich betrifft, so ist dieser seit seiner Zeit bei uns als Formel-1-Testfahrer und Formel-3000-Europameister vor über zehn Jahren nie abgerissen. Ich schätze Nick und seine Fähigkeiten. Es gibt allerdings keine weiteren Abmachungen zwischen Nick und uns."

Mercedes: Kein Zeitdruck in der Testfahrer-Frage

Von den etablierten Teams haben nur noch Renault und Toro Rosso jeweils ein Cockpit für frei. Bei Renault steht bislang nur Heidfelds früherer BMW Sauber F1 Teamkollege Robert Kubica als Fahrer für 2010 fest. Toro Rosso, dessen Teamchef Franz Tost Heidfeld aus früheren gemeinsamen BMW Zeiten kennt, hat bislang lediglich den Platz des Schweizers Sébastien Buemi bestätigt.

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug und Mercedes sind noch auf der Suche nach einem Testfahrer Zoom

Einen offenen Platz neben dem Brasilianer Bruno Senna, dem Neffen des 1994 tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna, hat noch das neue spanische Campos-Team, bei dem lange auch de la Rosa als Favorit galt. Noch gar keinen Fahrer benannt hat Neueinsteiger US F1 aus den USA - dort gilt der Argentienier José María López als Anwärter auf eines der beiden Cockpits.

Als dritter Mann bei Mercedes könnte Heidfeld einspringen, falls Schumachers Körper doch noch Nachwirkungen der schweren Nackenverletzung von einem Motorradunfall aus dem Februar 2009 zeigt. Aus diesem Grund war Schumachers Comeback als Ersatz für den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa im August geplatzt. Jetzt ist "Schumi" aber überzeugt, dass diese Verletzung gut genug verheilt ist.

"Klipp und klar: Wir planen nicht den 'Ersatzmann' für Michael Schumacher, sondern werden - wie jedes andere Formel-1-Team auch - einen Test-und Reservefahrer verpflichten", erläutert Haug. "Wir stehen bei der Entscheidung aber keineswegs unter Zeitdruck." Der Ersatzfahrer sei laut Haug nicht das fünfte Rad am Wagen. "Dafür ist seine Aufgabe bei Tests, im Simulator, bei technischen Briefings zur Fahrzeugweiterentwicklung sowie gegebenenfalls im Renneinsatz viel zu wichtig."

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