Haug: "Großartige Reklame für den Internetanbieter"

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Gestern Nacht wurde in Shanghai Lewis Hamilton für seine von vielen anderen Fahrern kritisierte Fahrweise hinter dem Safety-Car offiziell freigesprochen. Norbert Haug freute sich über dieses Urteil der Rennkommissare und verweist auf die tolle Werbung, die für den Internetanbieter 'YouTube' gemacht wurde, bei dem das entsprechende Beweisvideo aufgetaucht war.

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Mercedes-Sportchef Norbert Haug findet das Urteil der Rennleitung nur gerecht

Frage: "Guten Morgen, Herr Haug! Wie war ihre Nacht?"
Norbert Haug: "Die war auch zuvor gut. Ich bin ein ziemlicher Schlafweltmeister, muss ich sagen - das kann ich sehr, sehr gut..."#w1#

Hamilton wurde nie offiziell angezeigt

Frage: "Gestern wurde bis in die Nacht verhandelt. Was genau wurde da besprochen und wie begründet die Rennleitung den Freispruch für Lewis Hamilton?"
Haug: "Für einen Freispruch muss es erstmal einen Angeklagten geben. Es gab nie ein offizielles Verfahren - so ist mein Wissensstand. Die Stewards sind exakt zu der gleichen Beurteilung gekommen, nämlich dass Lewis keinen Fehler gemacht hat. Das wurde hier bestätigt."

"In der Zwischenzeit - so ist das einfach in der Formel 1 - werden Szenen hochgespielt. Das gehört dazu, ist auch verständlich, aber nach meiner Diktion ist Freispruch dann gegeben, wenn es eine Anklage gibt. Hier gab es eine Anhörung. Die Erklärung der Stewards sagt alles. Im allerletzten Absatz stehen drei Zeilen - laut denen haben die Stewards aus diesem Video nichts Neues gelernt. Ich denke, es war eine kostenlose, großartige Reklame für den Internetanbieter - so viele Klicks hat der wahrscheinlich nicht so schnell gehabt. Es gibt wenige Grand-Prix-Fans, die es sich nicht angesehen haben, und erst war es gesperrt, jetzt ist es wieder offen. Eine grandiose Kampagne für den Anbieter, dessen Namen ich jetzt nicht auch noch zusätzlich nenne, aber es hat dabei offensichtlich keine neuen Erkenntnisse gegeben."

"Sicher sind wir sehr froh, denn wir haben auch schon Dinge im Sport erlebt, wo man zu überraschenden Urteilen gekommen ist. Deshalb finde ich, dass hier ein extrem kompetenter Job gemacht und die richtige Entscheidung getroffen wurde, dass die Sportkommissare hier so geurteilt haben, wie es richtig war."

Haug sieht noch keine Titelentscheidung

Frage: "Darf man Ihnen schon zum WM-Titel durch Lewis Hamilton gratulieren?"
Haug: "Nein, sicherlich nicht. Wer weiß, dass 20 Punkte zu vergeben sind - und das ist ganz einfach zu merken bei zwei ausstehenden Rennen -, der weiß auch, dass 17 noch nicht ausreichen. Ich will es nicht verschreien, aber klar ist, dass immer noch was sein kann, dass es im Extremfall zwei Nullrunden und zwei Siege des Gegners geben kann. Gleichzeitig muss man sehen, dass Fernando Alonso durchaus auch noch zwei Rennen gewinnen kann. Ich glaube, die Sieganwärter sind vier Mann grundsätzlich, wobei sich Felipe Massa zurückhalten und Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) helfen wird - innerhalb der gegebenen Gesetze. Deshalb muss man sehen, dass nichts entschieden ist."

"Wir sind sicherlich in einer guten Position, aber wir werden jetzt diese Rennen ganz genauso angehen wie die anderen und ich hoffe, dass wir diesen Standard durchhalten können. Man hat es uns wirklich nicht leicht gemacht. Nach der Saison können wir bei einem Resümee sicherlich mal zurückblicken. Es gibt eigentlich nichts, was an Belastung nicht auf uns zugekommen ist."

Frage: "Pedro de la Rosa ist gerade mit einem 100-Euro-Schein gekommen. Will er Sie bestechen?"
Haug: "Nein, das ist meiner! Ich habe auf den VFB gesetzt, wie sich das gehört, und er auf Barcelona. Aber ich hole mir die beim Rückspiel wieder zurück!"