• 12.07.2017 08:51

  • von Roman Wittemeier

Hamilton zurechtgestutzt: 25 Rennen sind entspannte Arbeit

Ein größerer Rennkalender der Formel 1 stößt nicht überall auf Gegenliebe: Sportchef Ross Brawn reagiert auf die Drohungen von Hamilton und Alonso

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Formel-1-Mehrheitseigner von Liberty wollen die Grand-Prix-Szene zukunftsfähig machen und neue Märkte erschließen. Zur Strategie der Amerikaner gehört es, weitere Rennen an spektakulären Schauplätzen zu veranstalten. New York steht auf der Wunschliste, die heutige Formel-1-Show in London könnte ein Vorgeschmack auf einen möglichen Grand Prix in den Straßen der britischen Hauptstadt darstellen.

Titel-Bild zur News: Chase Carey, Ross Brawn

Haben für die Formel 1 einen Zukunftsplan: Chase Carey und Ross Brawn Zoom

Liberty möchte den Rennkalender schrittweise erweitern. Formel-1-Boss Chase Carey kündigte an, dass man zunächst bei 21 Rennen bleiben werde, aus diesem Umfang an Grands Prix aber das Maximale herausholen wolle. Anschließend sei an einen Ausbau des Kalenders auf bis zu 25 Rennen zu denken. Diese Marschroute kommt bei den großen Stars der Szene überhaupt nicht gut an. Fernando Alonso kündigte seinen Rücktritt an für den Fall, dass die Formel 1 bis zu 25 Rennen veranstalte.

Der Spanier bekam anschließend Rückendeckung von Mercedes-Superstar Lewis Hamilton. "Wie anstrengend das Leben dann wird", äußerte der Brite im Vorfeld des Grand Prix von Kanada. "25 Rennen. Das ist jedes zweite Wochenende. Kein so schlechtes Arbeitsleben, oder?", reagiert Formel-1-Sportchef Ross Brawn auf die Aussagen seines Landsmannes. "Es ist gar nicht lange her, da waren die Piloten jede Woche beim Testen."

"Wir hatten damals bei Ferrari zwei Teststrecken. Es verging kaum ein Tag, an dem wir nicht irgendwo gefahren sind", blickt das ehemalige "Ferrari-Superhirn" auf die Zeiten von freien Formel-1-Privattests zurück. Brawn verteidigt die Marschroute von Liberty. Man werde mit Augenmaß und mit Rücksicht auf die Belastung von Teammitgliedern agieren. "In erster Linie geht es um die Qualtität der Veranstaltungen", so der Ex-Mercedes-Teamchef im britischen 'Telegraph'.

"Wir zollen der Tradition den nötigen Respekt. Wir holen Frankreich und Deutschland zurück in den Kalender. Das sind traditionsreiche europäische Rennen. Diese wollen wir in einen Mix mit spannenden neuen Schauplätzen packen", sagt Brawn. "Wir wollen nach New York oder in andere große US-Städte. Wir wollen neue Kontinente erschließen. Sollte es irgendwann wirklich 25 Rennen im Kalender geben, dann nur deshalb, weil alle 25 Veranstaltungen ihren Platz verdienen."


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