• 13.10.2007 09:23

  • von Fabian Hust

Hamilton über Stolpersteine in seiner Karriere froh

Der McLaren-Mercedes-Pilot ist rückblickend froh, dass er auf seinem Weg in die Formel 1 auch hin und wieder auf Probleme stieß

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wurde schon früh in seiner Karriere von McLaren und Mercedes gefördert, doch während dieser zehn Jahre wurde ihm von seinen Förderern nichts geschenkt. Er wusste zum Beispiel, dass er nur dann vom britisch-deutschen Rennstall für 2007 als Stammfahrer verpflichtet wird, wenn er den GP2-Titel gewinnt, was ihm im vergangenen Jahr auch gelang.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Hamilton weiß: Ein Top-Fahrer wird man nur dann, wenn man aus Fehlern lernt

In der Formel Renault und der Formel 3 gewann der Brite den Titel erst im jeweils zweiten Anlauf - auch ein Ausnahmepilot muss sich eben erst umstellen: "Die Formel Renault ist ein gewaltiger Schritt", so Hamilton im Interview mit der 'auto motor und sport'.#w1#

Der Wechsel vom Kart in ein Rennauto sei eine große Umstellung, man müsse die Kurven anders anfahren, habe andere Bremspunkte, müsse schalten und mit Telemetriedaten arbeiten.

"Ich wollte sofort gewinnen und bin dabei auf die Nase gefallen." Lewis Hamilton

"Ich wollte sofort gewinnen und bin dabei auf die Nase gefallen", gesteht Hamilton rückblickend ein. "Es dauert drei bis vier Rennen, bis du so etwas verdaut hast. Ich musste eben erst einmal lernen zu verlieren."

In seiner ersten Formel-3-Saison sei er für das falsche Team an den Start gegangen - wäre er damals für ASM gefahren, wäre er in der ersten Saison Meister geworden. Doch er sieht jene Saison rückblickend als eine gute Lektion an: "Es ist unheimlich wichtig, dass du auch schlechte Jahre in deiner Karriere hast. Das prägt dich. Wer immer im besten Team fährt, lernt nichts."

In der GP2 und der Formel 1 sei er nur deshalb in der Lage gewesen, von Anfang an vorn mitzumischen, weil er in den Junior-Klassen diese Lektion gelernt hat, die richtige Einstellung mitbrachte und seine Chance nutzte, für ein konkurrenzfähiges Team fahren zu können.

Die Formel 1 beschreibt der WM-Führende als "drei Mal so schwierig wie die GP2". Es reiche nicht, nur das Auto schnell zu fahren und ein bisschen abzustimmen. Man müsse in jedem Bereich ans Limit gehen und müsse auf das kleinste Detail achten: "Wäre ich der fitteste Athlet, aber ein lausiger Fahrer würde ich genauso scheitern wie das größte Talent mit schlechter Fitness."

Hamilton gibt zu, dass er sich teilweise Sorgen machte, ob er es überhaupt in die Formel 1 schaffen würde, schließlich sei für ihn der Druck wegen der Förderung "doppelt groß" gewesen, er habe sich keine Fehler erlauben dürfen.

"Das verzeiht dir keiner." Lewis Hamilton

"Nach dem ersten Jahr Formel 3 hatte ich Bedenken, ob das alles gut geht. Ich hatte Zweifel, ob mich McLaren weiter unterstützen wird, wenn ich weiter so viele Fehler mache und nicht gewinne", so der Rennfahrer, der sich bewusst war, dass er "erledigt" ist, wenn er im zweiten Jahr den Titel nicht gewinnt: "Das verzeiht dir keiner."

Aus diesem Grund wollte Hamilton damals um eine zweite Saison in der Formel 3 einen Bogen machen und direkt in die GP2 aufsteigen. Heute ist er froh, dass dies mangels Sponsoren nicht funktionierte: "So war ich gezwungen, dem Druck standzuhalten. Das war wieder eine Lehre für mich."