Hamilton: "Ohne Ron wäre ich nicht Weltmeister"

Ron Dennis ist froh, dass er sich den Zeitpunkt seines Rücktritts selbst aussuchen konnte, und Lewis Hamilton ist seinem scheidenden Chef dankbar

(Motorsport-Total.com) - Fast drei Jahrzehnte lang hatte Ron Dennis bei McLaren das Sagen, doch nun ist damit Schluss: Der 61-Jährige hat gestern seinen Rücktritt bekannt gegeben, wird am 1. März von seinem Nachfolger Martin Whitmarsh als Teamchef abgelöst. Allerdings bleibt er weiterhin 15-Prozent-Teilhaber der McLaren-Gruppe.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Ron Dennis

Eine Ära geht zu Ende: Lewis Hamilton und Ron Dennis in Monaco

Unmittelbar nach der Verlautbarung kamen Spekulationen auf, Dennis könnte zum Rücktritt gedrängt worden sein. Nach der Spionageaffäre und dem bitteren WM-Ausgang im Jahr 2007 hatte er sich viel Kritik anhören müssen, doch das ist längst vergessen. 2008 holte Lewis Hamilton nämlich erstmals seit 1999 wieder einen WM-Titel nach Woking - und bescherte seinem sportlichen Ziehvater damit unter anderem den Ehrenpreis für das Lebenswerk von 'Motorsport-Total.com'.#w1#

"Dass wir den Titel gewonnen haben, hat mir die Entscheidung leichter gemacht", erklärte Dennis gestern. "Es gibt viele Gründe, warum es vor einem Jahr nicht richtig gewesen wäre. Die Leute hätten gedacht, dass ich es unter Zwang mache, unter persönlichem Druck, weil wir gerade eine Weltmeisterschaft verloren hatten. Jetzt erkennen die Leute, dass da kein Druck war, sondern dass es meine freie Entscheidung ist."


Fotos: Launch des McLaren-Mercedes MP4-24


Ursprünglich wollte "Mister McLaren" bekanntlich schon Ende 2007 abtreten, doch nach den Ereignissen in jenem Jahr machte er noch einmal einen Rückzieher. Es folgte die Trennung von seiner Frau Lisa - und schließlich 2008 die Wiederauferstehung wie Phönix aus der Asche! Dass er nun auf dem Höhepunkt seiner Karriere einen Schlussstrich zieht, bedeutet auch für Hamilton das Ende einer Ära.

"Ron ist ein spezieller Mensch, der mir viel von seinem Leben geschenkt hat, damit ich Erfolg haben kann", bedankte sich der 24-Jährige bei Dennis. "Ich bin sehr stolz darauf, mit ihm und seinem Team in Verbindung zu stehen. Wenn Ron nicht gewesen wäre, wäre ich heute nicht in seinem Formel-1-Team - und dann wäre ich auch nicht Weltmeister. Die meiste Zeit meines Lebens hat er mir geholfen und mich unterstützt."