Hamilton: "Habe das Team im Stich gelassen"

Lewis Hamilton zeigte sich nach dem Grand Prix von Bahrain selbstkritisch: "Ich bin immer der Erste, der sich selbst die Schuld gibt"

(Motorsport-Total.com) - Ein Bedienfehler am Start, durch den das Anti-Stall-System aktiviert wurde und er vom dritten auf den zehnten Platz zurückfiel, dann auch noch ein Auffahrunfall mit Fernando Alonso und schlussendlich nur der 13. Platz, die WM-Führung futsch - Lewis Hamilton hatte sich den dritten WM-Lauf 2008 in Bahrain sicher anders vorgestellt.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton ist nach drei Rennen mit fünf Punkten Rückstand WM-Dritter

Aber der Vizeweltmeister suchte nicht nach Ausreden, sondern nahm die erst dritte Nullrunde in seinem 20. Formel-1-Rennen auf die eigene Kappe: "Es war eine Katastrophe. Das war eine sehr schlechte Leistung, ich habe das Team heute im Stich gelassen", zeigte er sich selbstkritisch. "Als Profi muss man sich nach einem schlechten Start sammeln und wenigstens ein paar Punkte holen. Das habe ich heute nicht gemacht."#w1#

"Nach der Kollision mit Fernando war das Rennen dann endgültig gelaufen. Ich bin immer der Erste, der sich selbst die Schuld gibt, weil ich glaube, dass das der richtige Weg ist", übte sich Hamilton in Selbstkritik. Auch den Verdacht der mit ihm sympathisierenden Journalisten, wonach Alonso bei dem Zusammenstoß absichtlich gelupft haben könnte, entkräftete er ohne zu zögern: "Es war ein normaler Rennunfall."

Doch das Auftreten als fairer Sportsmann ändert nichts daran, dass die Fehlerquote beim erst 23-jährigen Briten in den vergangenen Wochen rasant angestiegen ist. Nach dem makellosen Sieg in Australien handelte er sich im Qualifying in Malaysia eine unnötige Rückversetzung um fünf Positionen in der Startaufstellung ein, was ihm das Rennen massiv erschwerte, und gestern ließ er gleich zwei weitere schwere Schnitzer folgen.

Aber das McLaren-Mercedes-Team steht ungeachtet der jüngsten Zwischenfälle weiterhin voll hinter Hamilton: "Felipe Massa war nach dem letzten Rennen der Oberloser, aber hier hat er gewonnen. Daher sollte man jetzt Lewis nicht als Loser hinstellen. Das wird nämlich schnell gemacht. Hoffentlich bleibt er so balanciert", klopfte Mercedes-Sportchef Norbert Haug seinem Wunderknaben aufmunternd auf die Schulter.