• 04.08.2007 16:53

  • von Fabian Hust

Hamilton: "Das verstehe ich nicht"

Lewis Hamilton ist angeblich nicht verärgert, dass ihn Alonsos Warten eine mögliche Pole gekostet hat, will den Grund dafür aber wissen

(Motorsport-Total.com) - Was ist Lewis Hamilton wohl durch den Kopf gegangen, als er in den Schlussminuten des Qualifyings auf dem Hungaroring an die Box kam, um sich noch einmal neue Reifen zu holen, er aber einige Sekunden hinter Teamkollege Fernando Alonso stehen warten, da der Spanier partout nicht losfahren wollte - warum auch immer.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton gibt Alonso nur ganz verklausuliert die Schuld an der Warterei

"Dazu kann man nicht viel sagen, man konnte sehen, was passiert ist", meinte der Brite nach dem Zeitenfahren, der so lange warten musste, dass die Zeit nicht mehr ausreichte, um eine weitere gezeitete Runde zu fahren. Auf die Frage, ob ihm klar sei, warum sein Teamkollege nicht losfuhr, meinte Hamilton diplomatisch: "Nein. Da muss man das Team mal fragen."#w1#

Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie Alonso womöglich in Richtung seines Physiotherapeuten schaut, der nach der Qualifikation von Teamchef Ron Dennis auffällig verärgert angesprochen wurde. Hamilton gab nach der Qualifikation an, auf dem Weg zur Box extra langsam gefahren zu sein, um nicht hinter Alonso warten zu müssen. Anschließend saß er hilflos im Auto und musste mit ansehen, wie ihm die Zeit davon lief.

"Man sagte mir auf meinem Weg an die Box, dass Fernando seinen Stopp absolviert und dass ich etwas zurückstecken soll, so dass ich mich nicht anstellen muss. Das tat ich, ich ließ also etwas Zeit verrinnen, als ich um die letzte Kurve und in die Box einfuhr. Aber aus irgendeinem Grund stand er dort immer noch." War das vielleicht ein Fehler des Teams? "Das Team arbeitet perfekt, sie machen keine Fehler..."

Genau die Zeit, die er dort verlor, habe ihm schlussendlich gefehlt, um eine weitere schnelle Runde und womöglich auf die Pole Position zu fahren: "Ich verstehe wirklich nicht, warum ich zurückgehalten wurde. Da sollte man das Team fragen, und das werde ich definitiv tun, wenn wir unsere Besprechung haben. Dafür braucht man definitiv eine gute Erklärung", so Hamilton, der versichert, "nicht sauer" zu sein, aber eine Erklärung für das möchte, das er als "ziemlich interessant und amüsant" beschreibt.

Und so konnte Hamilton nur noch bedauern, dass ihm Alonso die Pole Position weg schnappte: "Ich war heute sehr, sehr schnell, wir haben einige Verbesserungen erreicht. Das Team hat gut gearbeitet und das Auto auch gut vorbereitet. Wir konnten im dritten Qualifying auch als Erste auf der Strecke. Wir waren schnell unterwegs."

Interessant war, dass der Brite im Gegensatz zu seinem Teamkollegen im dritten Teil der Qualifikation auf die weichere der beiden Reifenmischungen setzte: "Der war mir lieber, auch wegen der Tests gestern und heute morgen", erklärte der 22-Jährige. "Ich bin im ersten Qualifying mit dem härteren und im zweiten mit dem weicheren gefahren, das war die bessere Entscheidung."

Abschließend blickte Hamilton im Rennen optimistisch entgegen: "Es ist schön, hier wieder weit vorn zu sein und auch im Qualifying gezeigt zu haben, dass es gut läuft. Wir sind sehr motiviert an diesem Wochenende. Jetzt können wir optimistisch in das morgige Rennen gehen und ich glaube, dass wir auch die richtige Strategie haben."

Nun heißt es für Hamilton also, nach vorne schauen und optimistisch sein: "Das Team hat in der Fabrik sehr hart gearbeitet. Sie haben sehr großartige Arbeit geleistet, um das Auto zu verbessern. Wir sind hier hergekommen und stehen vor den Ferrari. Wir haben den Speed und können darüber wirklich glücklich sein."

Unabhängig davon stellt sich der WM-Führende auf einen harten Kampf gegen seinen Teamkollegen ein - von der ersten Kurve an: "Ich denke, dass wir uns in einer guten Ausgangsposition befinden. Der Start wird sehr wichtig werden, die erste Kurve wird interessant sein. Aber ich freue mich, einen weiteren Zweikampf mit Fernando zu haben."