Hamilton: Bei Seriensiegen leidet der Spaß

Warum Lewis Hamilton so stolz auf das Vorjahr ist, Seriensiege nur halb so viel Spaß machen und wieso er so gut mit Jenson Button auskommt

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton erlebt nach seinem sensationellen Formel-1-Einstieg eine kleine Durststrecke. 2009 war sein Auto zu schwach für den WM-Titel, 2010 blieb er in der zweiten Saisonhälfte einige Rennen lang ohne Punkte und zog im Titelfinale somit den Kürzeren. Doch der McLaren-Star relativiert seine Niederlagen gegenüber 'F1.com': "Es wird immer einen Sieger und einen Verlierer geben. Es war eine Ehre, 2010 gegen vier absolute Weltklasse-Fahrer um den Titel zu kämpfen. Es war eine ziemliche Leistung, zum dritten Mal in vier Formel-1-Jahren bis zum letzten Rennen mitzukämpfen - darauf bin ich stolz."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton geht topmotiviert in die neue Formel-1-Saison

Der Brite weiß, dass er selbst auch Fehler gemacht hat, möchte aber nicht zu lange in dieser Position verharren: "Ich schaue nach vorne. Ich lernen von den guten und von den schlechten Dingen, die im Sport passieren und ich möchte aus allem einen Nutzen ziehen, um mich in Zukunft zu verbessern. Wir haben bereits das Jahr 2011, also blicke ich nicht mehr auf 2010 zurück."

Seriensiege sind nicht das Höchste der Gefühle

Jetzt freut er sich auf die Herausforderung, die in diesem Jahr keineswegs kleiner geworden ist, schließlich befindet sich mit Sebastian Vettel neben ihm, Jenson Button, Fernando Alonso und Michael Schumacher sogar ein fünfter Weltmeister im Starterfeld. "Ich bin so fit wie nie, hoffe, dass wir ein weiteres starkes Auto gebaut haben und ich freue mich darauf, weitere Rennen zu gewinnen", sagt Hamilton. "Es ist nie einfach, ständig zu gewinnen, doch auch der Spaß ist manchmal nur halb so groß."


Fotos: Lewis Hamilton, Testfahrten in Jerez


Der Spaß, den Hamilton und sein Teamkollege Jenson Button miteinander haben, scheint währenddessen auch im zweiten gemeinsamen Jahr ungebrochen. Das gute Verhältnis der beiden ist laut Hamilton zweckgebunden, aber auch ehrlich. "Macht es Sinn, wenn Jenson und ich einander bekämpfen, wenn es unsere Chancen kaputt macht, das beste Auto zu haben", fragt der Weltmeister 2008.

Warum sich Hamilton und Button so gut verstehen

Dies hängt laut Hamilton ganz extrem vom Teamwork ab: "Wir haben immer gesagt, dass wir bei der Entwicklung des Autos zusammenarbeiten müssen, um in die bestmögliche Position zu kommen - erst dann können wir über die Weltmeisterschaft nachdenken. Was bringt es, wenn wir mit Händen und Füßen um Platz zehn kämpfen?"

"Was bringt es, wenn Jenson und ich mit Händen und Füßen um Platz zehn kämpfen?" Lewis Hamilton

Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die beiden auch so gut miteinander auskommen, wie Hamilton bestätigt: "Jenson und ich verstehen uns sehr gut. Wir sind beide im britischen Motorsport groß geworden, wir haben viele ähnliche Erfahrung gemacht, die uns in unserem Leben an die gleiche Stelle gebracht haben. Wir fahren beide für McLaren und geben unser Allerbestes, um die WM für uns und unser Team zu gewinnen."