"Großartige Arbeit": Lotus-Lob für Valsecchi

Tages-, aber nicht Wochenbestzeit: Davide Valsecchi ist nach 86 Runden im Siegerauto des Abu-Dhabi-Grand-Prix mit seiner Leistung zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Davide Valsecchi ist schon für HRT und Caterham (damals noch Lotus) Formel 1 gefahren, durfte aber heute erstmals für das Lotus-Team ran. Der amtierende GP2-Champion drehte im Siegerauto des Grand Prix von Abu Dhabi 86 Runden auf dem Yas Marina Circuit - nicht weniger als eineinhalb Renndistanzen also. Und er sicherte sich in 1:42.677 Minuten die Tagesbestzeit, 15 Hundertstelsekunden vor dem Wochenschnellsten Kevin Magnussen auf McLaren.

Titel-Bild zur News: Davide Valsecchi

Davide Valsecchi lieferte heute in Abu Dhabi eine fehlerfreie Vorstellung ab Zoom

Valsecchi war damit um 0,741 Sekunden schneller als DTM-Pilot Edoardo Mortara am Vortag, doch sein Landsmann hatte auch keine weichen Reifen zur Verfügung. Heute standen hingegen je zwei Sätze von den Mischungen Hard, Medium und Soft zur Verfügung. "Ich möchte mich beim Lotus-Team bedanken, sie waren wirklich gut", strahlt der 25-Jährige. "Die Ingenieure und Mechaniker waren wirklich brillant und es war ein großartiger Tag für mich."

"Am letzten Young-Driver-Testtag dieses Jahres mit Davide zu fahren, war ein guter Abschluss", freut sich Renningenieur Simon Rennie, zumal die Entwicklungsarbeiten weiter vorangetrieben werden konnten: "Am Vormittag absolvierten wir weitere aerodynamische Arbeiten und schauten uns die Evaluierung unseres Doppel-DRS genauer an, um für einen späteren Zeitpunkt in Enstone genug Daten für eine Entscheidung zu haben."

"Vor dem Mittagessen absolvierte Davide Performance-Runs, während er sich besser ans Setup gewöhnte. Dabei erforschte er schnell die Limits des Autos", lobt Rennie. "Der Schritt aus der GP2 in die Formel 1 ist natürlich enorm, aber wir waren beeindruckt, wie schnell er heute Morgen flott unterwegs war." Und das, obwohl Valsecchi mit seiner Sitzposition alles andere als zufrieden war und sich diesbezüglich im Cockpit nicht wohlfühlte.

"Am Nachmittag", fährt Rennie fort, "schauten wir uns Entwicklungen unserer Vorderbremsen an und absolvierten dann ein Reifenprogramm, das Davide die Gelegenheit gab, die verschiedenen Gummimischungen auszuprobieren. Wir fuhren die harten, mittleren und weichen Reifen und fanden mit jeder Mischung eine gute Verbesserung in Sachen Grip. Alles in allem war es ein guter Tag. Davide hat großartige Arbeit geleistet."

Ob der Italiener eine Zukunft in der Formel 1 hat, steht aber auf einem anderen Blatt Papier geschrieben. Als GP2-Champion wäre eine weitere Saison in der Nachwuchsserie ein potenzielles Risiko, weil nur noch der Meistertitel zählen würde. Die Renault-World-Series könnte auch ein Thema sein, aber Valsecchi selbst beschäftigt sich nur noch mit dem erhofften Sprung in die Königsklasse. "Es war eine wirklich gute Erfahrung für mich", sagt er über den heutigen Test.


Fotos: Lotus, Young-Driver-Test in Abu Dhabi, Donnerstag


"Ich war sehr zufrieden mit meinen Sessions und befolgte alle Anweisungen des Teams, ohne dabei Fehler zu machen. Am Vormittag ließ ich es sehr ruhig angehen, um mich ans Auto zu gewöhnen, und dann fühlte ich mich bald immer wohler. Gegen Ende war auch mein Tempo besser. Das Team hörte auf mein Feedback und setzte alle von mir vorgeschlagenen Änderungen um, besonders am Ende der Fahrzeit", freut sich Valsecchi.