Grosjean schlägt Alarm: Melbourne als weitere Testfahrt?

Romain Grosjean muss einräumen, dass Lotus für Melbourne nicht bereit ist und den Saisonauftakt als weitere Testmöglichkeit betrachten könnte

(Motorsport-Total.com) - Lotus bleibt eines der größten Sorgenkinder der Formel 1. Die Zeit, die der Rennstall aus Enstone durch das Verpassen der ersten Testwoche verlor, konnte er bislang bei weitem nicht aufholen. Im Gegensatz: Man verlor bislang durch viele Probleme noch mehr Kilometer auf die Konkurrenz. Auch heute sorgten ein Elektronikproblem und ein Defekt am ERS für ein kurzes Arbeitsprogramm von Romain Grosjean, der für den Saisonstart in Melbourne so langsam schwarz sieht.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Nichts wie raus: Romain Grosjean bleibt wieder nur der unfreiwillige Abgang Zoom

"In Sachen Vorbereitung sind wir nicht wirklich bereit", muss der Franzose nach 33 Runden und dem letzten Platz der Zeitentabelle einsehen. "Es wird in Melbourne und vielleicht sogar in Malaysia nicht perfekt sein, aber wir werden unser Bestes geben, um alle Dinge zu verbessern." Doch viel Zeit bleibt Lotus nicht mehr. Noch ein einziger Testtag steht morgen auf dem Programm bevor es ernst wird - und noch gibt es bei Lotus viele Baustellen zu beackern. "Wir müssen eben so viele Dinge in den Griff bekommen, wie wir können", so Grosjean.

Von Siegen zu Beginn hat sich der ehemalige GP2-Meister daher schon gedanklich verabschiedet. Er weiß auch nicht so recht, was er vom Saisonauftakt erwarten soll: "Es wäre schön, wenn wir ein paar Punkte bekommen könnten, aber wenn nicht, dann sehen wir es als Chance, Fortschritte zu machen", erklärt der 27-Jährige die ersten Rennen schon zu verlängerten Testfahrten. "Aber um ehrlich zu sein, wird das für niemanden eine problemfreie Saison."


Fotos: Lotus, Testfahrten in Sachir, Samstag


Das musste Grosjean auch bei den bisherigen Testfahrten erleben. Der E22 krankte, und mit den Problemen kamen weitere Probleme. Besonders hinderlich dabei sei noch, dass Reparaturmaßnahmen mit den neuen Autos rund doppelt so lange dauern würden wie bisher. "Wenn man ein kleines Leck hat oder die Batterie austauschen muss, dann braucht das beispielsweise drei Stunden", erklärt der Franzose, warum er häufig frühzeitig Feierabend machen musste - heute kam er gerade einmal auf 33 Runden, Teamkollege Pastor Maldonado schaffte in dieser Woche nie mehr als 31.

"Das war natürlich wieder kein perfekter Tag und wir sind nicht so erfolgreich wie wir es gerne wären", fügt er an, lässt sich aber noch einen kleinen Hoffnungsschimmer: "Das bedeutet nicht, dass alles verloren ist, oder dass es unmöglich sein wird, Rennen zu gewinnen - aber wir sind definitiv hinter dem Zeitplan." Morgen hat der Franzose die allerletzte Chance, vor Melbourne noch einmal etwas zu erreichen: "Wir müssen zusammenarbeiten, um der Situation Herr zu werden und mehr Zeit im Auto zu bekommen."