• 19.07.2012 22:27

  • von Roman Wittemeier

Grosjean kann auf Fahrlehrer verzichten

Lotus-Pilot Romain Grosjean reagiert auf das Ansinnen von Jackie Stewart, dem Youngster einen Trainer zur Seite zu stellen: "Wir haben die Datenanalyse"

(Motorsport-Total.com) - Taktische, technische und fahrerische Fehler haben im bisherigen Verlauf der Saison dazu geführt, dass Lotus aus guten Voraussetzungen noch keinen Rennsieg machen konnte. Zuletzt in Silverstone hatte Romain Grosjean mit einer starken Fahrt erneut angedeutet, was mit dem E20 möglich wäre - allerdings war nach einer Kollision in der Startrunde unter dem Strich nicht mehr als Rang sechs herausgekommen. Nach dem Crash mit Paul di Resta legte Jackie Stewart dem Lotus-Piloten nahe, sich von einem Trainer helfen zu lassen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean sieht den Datenrechner als besten Coach für Piloten

Mit vernünftiger Beratung könne man die Fehlerquote des schnellen Mannes aus Genf merklich senken, meint Stewart. Grosjean hält von diesem Vorschlag wenig. "Man kann immer dazulernen. Ich habe schon mit Coaches zusammengearbeitet, aber ich denke nicht, dass ich das jetzt brauche", meint der Lotus-Pilot. "Ich bin ganz glücklich damit, wie die Dinge derzeit laufen. In Silverstone hatte ich einen Dreher, der zweifellos mein Fehler war. Aber sonst war ich in diesem Jahr nicht in viele Zwischenfälle involviert."

"Wir haben die Datenrechner, die der beste Coach für uns Fahrer sind", beschreibt der amtierende GP2-Champion. "In anderen Sportarten vermitteln Trainer gewisse Kniffe, bei uns ist es der Computer." Grosjean sieht einen Grund für die mangelnde Ausschöpfung des Lotus-Potenzials in der Tatsache, dass beide Piloten vor Saisonbeginn neu zum Team kamen. "Andere Teams wie McLaren arbeiten seit vier oder fünf Jahren mit den gleichen Jungs zusammen. Die kennen sich, die Abläufe und die Daten viel besser."

"Wenn wir in ein Rennwochenende gehen, dann nehmen wir auch die Daten aus dem Vorjahr. Aber diese Daten habe nicht ich mit meinen Fahrten generiert", beschreibt Grosjean den Unterschied. "Die anderen wissen sofort, wo es lang geht. Wir brauchen immer etwas mehr Zeit. Diese Zeit fehlt am Ende, um alles optimal hinzubekommen. Im kommenden Jahr wird dies alles anders. Dann wissen wir immer auf Anhieb, was wir bei der Ankunft an einer Rennstrecke genau tun müssen."