• 11.10.2008 15:17

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Für BMW rechnet sich die Formel 1 schon jetzt

Während hinter den Kulissen über eine Kostensenkung diskutiert wird, sagt Mario Theissen klipp und klar: "Die Formel 1 ist ihr Geld locker wert"

(Motorsport-Total.com) - In aller Ausführlichkeit haben wir bereits über die Kostendiskussion in der Formel 1 berichtet. Bekanntlich herrscht erstmals ein Grundkonsens, dass eine Entlastung der Budgets stattfinden muss, um vor allem den unabhängigen Teams zu helfen. Doch nicht alle stimmen in den Heulgesang von Colin Kolles und Co. hinsichtlich der explodierenden Budgets ein.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Mario Theissen bleibt ein strikter Gegner von Kundenautos in der Formel 1

"Für uns geht die Rechnung auf", kontert zum Beispiel BMW Motorsport Direktor Mario Theissen auf die Behauptung, die Formel 1 sei derzeit für kein einziges Team leistbar. Force-India-Boss Kolles hatte diese Aussage in Bezug auf die Sponsorensituation in den Raum gestellt. Seiner Meinung nach könne man nicht mehr als 100 Millionen Euro durch Sponsoren einnehmen. Den Rest schießen die Hersteller ihren Teams zu. Stimmt, aber: Das ist kein verlorenes Geld.#w1#

Budget um 30 Prozent reduziert

"Aus unserer Sicht ist die Formel 1 ihr Geld locker wert." Mario Theissen

"Aus unserer Sicht ist die Formel 1 ihr Geld locker wert", betont Theissen. "Wir führen regelmäßige Marktstudien durch und evaluieren den Marketingwert. Dabei erhalten wir positive Resultate. Darüber hinaus gewinnen wir auch durch den Technologietransfer, speziell ab 2009 durch KERS." Und: "BMW hat die Ausgaben in der Formel 1 seit 2005 um 30 Prozent reduziert. Dabei waren wir damals nur Motorenlieferant, während wir jetzt unser eigenes Team haben."

Ferner deklarierte er sich als bekennender Unterstützer der aktuellen Kostendiskussion, man dürfe sich aber nicht auf sinnlose Schnellschüsse einlassen, sondern man müsse die Sache systematisch angehen. Das geschehe derzeit innerhalb der Formula One Teams Association (FOTA). Vom Ansatz, aus Kostengründen die eigentlich ab 2010 verbotenen Kundenautos wieder zuzulassen, hält Theissen aber gar nichts.

Klares Bekenntnis gegen Kundenautos

"Das würde das Gesicht der Formel 1 in eine Richtung verändern, die uns nicht gefällt." Mario Theissen

"Meiner Meinung nach ist ein B-Team nicht nur nicht wünschenswert, sondern das wäre auch nicht mehr die Formel 1. Dann hätten wir nur noch zwei Arten von Teams: Die einen würden versuchen, Siege zu feiern, die anderen würden nur noch das A-Team unterstützen. Das würde das Gesicht der Formel 1 in eine Richtung verändern, die uns nicht gefällt. Deshalb sind wir gegen Kundenautos", erläuterte er den Standpunkt von BMW.

Ein Feld mit sechs Hersteller- und sechs B-Teams sei wegen des damit einhergehenden Abhängigkeitsverhältnisses nicht wünschenswert: "Man hat das ja in der Formel 1 vor zwei, drei Jahren schon einmal erlebt: Die Privatteams haben sich bei uns angeboten, weil sie kostenlose Autos haben wollten. Im Gegenzug hätten sie alle Wünsche des A-Teams erfüllt", so Theissen, für den eine so gestaltete Formel 1 gegen das Prinzip der Königsklasse verstoßen würde.

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