• 17.07.2014 11:21

Freud und Leid: Hülkenberg und Sutil vor dem Heimrennen

Für Nico Hülkenberg und Adrian Sutil hat sich die Saison nach ihrem Cockpit-Tausch völlig unterschiedlich entwickelt - Eine Bilanz vor dem Heimrennen in Hockenheim

(Motorsport-Total.com/SID) - Sieben Monate liegt der deutsche Cockpit-Tausch in der Formel 1 nun zurück, und mittlerweile freut sich Nico Hülkenberg jeden Tag über diesen ungewöhnlichen Wechsel. "Klar", sagt der Rheinländer: "Alles andere wäre gelogen." Die Bilanz vor dem Heimspiel in Hockenheim liest sich verblüffend: Nico Hülkenberg zählt mit dem kleinen Force-India-Team zu den Überraschungen der Saison, Adrian Sutil und der punktlose Traditionsrennstall Sauber sind zur Jahreshälfte dagegen das Sorgenkind der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil, Nico Hülkenberg

Die Saison verlief für Adrian Sutil und Nico Hülkenberg bisher ziemlich gegensätzlich Zoom

"Ich bin sehr zufrieden da, wo ich gerade bin", sagt Hülkenberg daher bei 'Auto Bild motorsport', über die Zukunft mache er sich keine Gedanken. Dabei schien Hülkenbergs Wechsel noch im Dezember 2013 wie eine Notlösung. Er rettete den hochtalentierten 26-Jährigen vor dem Aus in der Formel 1, doch seither arbeitet der Rheinländer weiter an seinem ausgezeichneten Ruf.

In jedem der bislang neun Saisonrennen steuerte Hülkenberg seinen Boliden in die Punkteränge, das gelang außer ihm nur Ferrari-Pilot Fernando Alonso. "Das zeigt, wie gut es bei uns läuft", sagt Hülkenberg, und freut sich nun auf das "Gänsehautgefühl" beim Heimrennen: "Hockenheim hat eine ganz eigene Atmosphäre. Zum Beispiel durch das einzigartige Motodrom. Das ist, als würdest du in einem Fußballstadion fahren."

Sutil reist seit Monaten dagegen mit trüben Aussichten an die Rennstrecken dieser Welt, denn der Sauber-C33 ist einfach kein konkurrenzfähiges Auto. Und so muss sich der namhafte Rennstall Rennen für Rennen mit den Hinterbänklern Marussia und Caterham herumschlagen, statt wie Force India den Topteams das Leben schwer zu machen.

Noch in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres war das so nicht zu erwarten. Sauber wurde immer stärker, Force India war auf dem absteigenden Ast - und Sutils Wechsel wirkte wie ein Schritt nach vorn. Öffentlich will sich der 31-Jährige nun dennoch nicht grämen. "Ich schaue nicht zurück und denke: 'Eine Schande, dass ich nicht mehr bei Force India bin', nein", sagte Sutil kürzlich: "Das Kapitel ist für mich erledigt. Sie holen gute Ergebnisse und ich freue mich für sie - das Leben geht weiter."


Fotostrecke: Fahrer über Hockenheim: Stadion-Atmosphäre

Doch die letzten Monate nagen sichtlich an ihm. Vier Ausfälle, dazu Rang elf im Auftaktrennen als bestes Ergebnis, der Bayer hatte deutlich mehr erwartet und musste seine Saisonziele nach unten korrigieren. Besserung ist frühestens nach der Sommerpause im August in Sicht. "Wir müssen aus dieser Situation herauskommen, und das schaffen, was Force India zur Zeit macht", sagt Sutil: "Wir dürfen keine Fehler machen, wir müssen alles aus unseren Möglichkeiten herausholen - einfach ist das nicht."

"Wir müssen aus dieser Situation herauskommen, und das schaffen, was Force India zur Zeit macht." Adrian Sutil

Ganz andere Aussichten bieten sich vor der Reise in die Kurpfalz für Hülkenberg. Der Emmericher kämpft weiter um seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse, und nach eher schwierigen Wochen mit den Plätzen neun und acht in Österreich und England dürfte der Hockenheimring dem Force-India-Boliden wieder besser liegen. "Das wird eine wirklich große Woche, ich kann es kaum erwarten", sagt Hülkenberg: "Hockenheim bietet immer sehr guten Rennsport, die Fans werden auf ihre Kosten kommen." Und Hülkenberg könnte für die nächste Überraschung sorgen.