• 03.12.2003 10:35

  • von Marcus Kollmann

Frentzen: "Eddie Jordan hat den Punkt verpasst"

"HHF" über das Für und Wider 2004 in der Formel 1 zu fahren, Jordan, und was er von Heidfeld im Vergleich mit Massa und Räikkönen hält

(Motorsport-Total.com) - Über zwanzig Jahre ist Heinz-Harald Frentzen nun schon im Motorsport aktiv. Nach dem klassischen Einstieg als Kartfahrer und der Teilnahme an den verschiedenen Formel-Serien, schaffte der Mönchengladbacher 1994 den Sprung in die Formel 1.

Titel-Bild zur News: Podium in den USA 2003

Stand in Indianapolis noch einmal auf dem Podium: Heinz-Harald Frentzen

In der Königsklasse des Motorsports erlebte der 36-jährige Rennfahrer einige Höhepunkte, wie zum Beispiel drei Siege, seine größten Erfolge als Vizeweltmeister 1997 und Dritter in der Saison 1999, aber auch einige Tiefpunkte, wie den Rauswurf bei Jordan unmittelbar vor seinem Heim-Grand Prix vor zwei Jahren und zwei in die Kategorie Kurzeinsätze fallende Engagements bei Prost und Arrows.

In seinem zehnten Jahr in der Formel 1 fuhr Frentzen wieder für das Team, in welchem seine Karriere in der weltweit prestigeträchtigsten Serie begonnen hatte: Sauber.

Mit dem Team aus der Schweiz gelangen ihm nicht nur 13 WM-Punkte, sondern er erreichte im vorletzten Rennen mit dem dritten Platz beim US-Grand Prix in Indianapolis noch einmal einen Podiumserfolg. Dass Heinz-Harald Frentzens Vertrag von Peter Sauber für 2004 nicht verlängert wurde, überraschte nur seine Fans, nicht aber ihn selbst.

Frentzen wusste, dass Sauber "andere Pläne hat"

"Für mich war klar, dass es ein Einjahresvertrag ist. Das habe ich mit Peter Sauber abgesprochen. Ich wusste, dass er danach andere Pläne hat. Ich bin jetzt seit zehn Jahren in der Formel 1. Da war klar, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem ich mich frage, ob ich weitermachen soll. Und an dem Punkt bin ich im Laufe der Saison angelangt", erklärte Frentzen gegenüber der 'motorwelt', dass er über die Entscheidung von Sauber keinesfalls verärgert oder enttäuscht ist.

Wie es mit seiner Rennsportkarriere weitergeht, hängt für den Wahl-Monegassen unmittelbar auch von den Erfolgsaussichten ab. Für den Ruhestand fühlt er sich mit 36 Jahren jedenfalls noch zu jung. "Bei einem Team aus dem Mittelfeld würde ich mir überlegen, noch ein Jahr Formel 1 anzuhängen", so Frentzen, dem von Jordan ein konkretes Angebot vorliegt. Die Rückkehr zu den Gelben wäre für ihn trotz der schlechten Erfahrung, als man ihn 2001 vor dem Deutschland-Grand Prix entließ, durchaus vorstellbar, hängt aber direkt vom Faktor Motivation ab.

"Jordan nach vorn zu bringen wird viel Arbeit"

"Irgendwo habe ich ziemlich alles miterlebt in den zehn Jahren. Ich bin in einem Top-Team gefahren und habe Rennen gewonnen", sagt Frentzen bei seinem Blick zurück. "Da ist es schon schwierig, sich noch mal für ein Team zu motivieren, in dem man um die hinteren Plätze fährt. Jordan ist im Augenblick nicht im Mittelfeld. Es wird in jedem Fall viel Arbeit sein, um Jordan nach vorn zu bringen. Möglich ist das schon", räumt Frentzen ein.

Aber: "Ich weiß nicht, ob ich das noch brauche", verschweigt er auch nicht seine gegen eine vierte Saison mit dem Team sprechende Zweifel, denn "Jordan hätte ein Spitzenteam werden können. Aber Eddie Jordan hat den Punkt verpasst", resümiert Frentzen trocken.

Heidfeld braucht den Vergleich mit Massa und Räikkönen nicht zu scheuen

Während Frentzen gegenwärtig noch seine Optionen abwägt, denn neben der Formel 1 liegt ihm auch ein Angebot aus der DTM und Amerika vor, dürfte er sich über den Vorvertrag von Nick Heidfeld mit Jordan ziemlich gefreut haben. Zum Zeitpunkt des Interviews mit der 'motorwelt' erklärte er nämlich, dass er nicht verstehen könne "dass so ein Talent noch keinen Vertrag hat."

Nun erscheint es aber wahrscheinlich, dass sein diesjähriger Teamkollege sich der Herausforderung stellen wird das Jordan-Team wieder nach vorne zu bringen. Dabei hätte "Quick Nick" durchaus ein konkurrenzfähigeres Cockpit verdient. "Er ist ein besserer Fahrer als Felipe Massa und besonnener als Kimi Räikkönen", verriet Frentzen auch, wie er Heidfeld im Vergleich zu dessen Nachfolger bei Sauber und seinem seinerzeit von McLaren-Mercedes verpflichteten Teamkollegen aus fahrerischer Sicht bewertet.

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