• 20.07.2012 12:42

  • von Roman Wittemeier

Frankreich: Magny-Cours steht wieder hoch im Kurs

Die neue Regierung in Frankreich lässt die Durchführbarkeit eines Grand Prix in Le Castellet und Magny-Cours prüfen: Ergebnis kommt Mitte September

(Motorsport-Total.com) - Wenige Tage nach dem Regierungswechsel in Frankreich waren die Hoffnungen auf die Rückkehr der Formel 1 in die "Grande Nation" verflogen, nun aber keinem sie offenbar wieder auf. Zur Überraschung vieler Beobachter hat die sozialistische Sportministerin Valerie Fourneyron beim nationalen Motorsportverband (FFSA) angefragt, ob ein Grand Prix in Le Castellet oder Magny-Cours durchführbar sei.

Titel-Bild zur News: Circuit de Nevers in Magny-Cours

Drei Franzosen in der Königsklasse: Gibt es doch bald wieder ein Rennen?

Nach Informationen von 'Reuters' die FFSA prüfen, ob an beiden möglichen Schauplätzen die technischen, finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen vorhanden seien, um ein Formel-1-Rennen auszutragen. Vor dem Regierungswechsel in Frankreich war der "Circuit Paul Ricard" in Südfrankreich stets Favorit gewesen, nun bekommt womöglich Magny-Cours eine weitere Chance. Die Rennstrecke nahe Nevers war bis 2008 Schauplatz des Frankreich-Grand-Prix, allerdings bei Teams und Sponsoren aufgrund der Lage nie beliebt.

Laut FFSA wurde bereits bei Bernie Ecclestone angefragt, ob für einen möglichen neuen Grand Prix von Frankreich überhaupt Platz im Kalender wäre. Der Brite signalisierte, dass er sich verschiedene Szenarien vorstellen könne. Frankreich könne jährlich ein eigenes Rennen haben, oder einen jährlichen Wechsel mit dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps anstreben. Diese Variante gilt am wahrscheinlichsten.

Die FFSA erwartet bis Anfang September die wichtigsten Daten von den örtlichen Rennstrecken-Betreibern. In den Prognosen bezüglich der Austragung eines Formel-1-Rennens müssten die Finanzierungsdetails ebenso ersichtlich sein wie die zu erwartenden Auswirkungen eines Grand Prix auf die hiesige Wirtschaft. "Auf Basis der Angaben der jeweiligen Projektleiter wird die FFSA Mitte September einen Bericht an das Sportministerium senden", heißt es. Die Einschätzungen der FFSA seien die wichtigste Grundlage für eine Entscheidung pro oder contra Grand-Prix-Comeback.

Die Rennstrecke im "Niemandsland", die im strukturschwachen Raum zwischen Orleans und Lyon liegt, wird schon bald wieder Formel-1-Fahrzeuge zu sehen bekommen. Mercedes und Ferrari planen im Hick-Hack um die Austragung von Young-Driver-Tests eine ganz eigene Variante. Die beiden Topteams planen Testfahrten nach dem Grand Prix von Italien im französischen Magny-Cours. Marussia, Williams und HRT hatten kürzlich in Silverstone getestet, andere Teams werden wohl nach dem Rennen in Abu Dhabi auf dem "Yas Marina Circuit" fahren.