• 29.07.2017 12:17

  • von Markus Lüttgens & Dominik Sharaf

Felipe Massa muss passen: Di Resta springt in Ungarn ein

Aufgrund einer Viruserkrankung muss Felipe Massa seine weiter Teilnahme am Ungarn-Grand-Prix absagen: Paul di Resta übernimmt den Williams des Brasilianers

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa muss aus gesundheitlichen Gründen auf eine weitere Teilnahme am Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring verzichten und wird somit beim elften Rennen der Formel-1-Saison 2017 nicht an den Start gehen. Aufgrund einer Viruserkrankung musste Massa nach dem dritten Freien Training das Handtuch werfen. Sein Auto übernimmt Ersatzfahrer Paul di Resta, der somit im Qualifying ins kalte Wasser springen muss.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta kommt unerwartet zu einem Einsatz für Williams Zoom

Massa hatte sich nach dem Freitagstraining über Unwohlsein beklagt und ließ sich im Medical-Center an der Strecke untersuchen. Anschließend wurde er in das MH-EK-Honvedkorhaz-Krankenhaus gebracht, wo genauere Checks durchgeführt wurden. Diagnostiziert wurde eine Viruserkrankung.

Massa wollte jedoch nicht direkt aufgeben und stieg im dritten Freien Training wieder ins Auto, musste aber nach nur zwölf Runden das Training abbrechen, weil er sich unwohl fühlte. Die Mechaniker begannen daraufhin, an seinem FW40 Pedale und Sitz umzubauen. Kurz darauf bestätigte das Team, dass di Resta für den erkrankten Brasilianer einspringen wird.

Der 31-Jährige Schotte ist offizieller Ersatzfahrer des Teams, steht aber nun vor einer gewaltigen Aufgaben. Sein bisher letztes Formel-1-Rennen hatte di Resta, der für Mercedes in der DTM fährt, am 24. November 2013 beim Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo für Force India bestritten (alle Rennen von Paul di Resta in der Formel-1-Datenbank). Einen Williams oder überhaupt ein Formel-1-Auto mit dem aktuellen Hybridantrieb ist di Resta auf der Rennstrecke noch nie gefahren. Dementsprechend gering sind die Erwartungen von Experte Marc Surer: "Er kann eigentlich nur Letzter werden. Alles andere würde mich wundern", sagt der Schweizer bei 'Sky'.

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams hat jedoch das Zutrauen, dass di Resta diese Herausforderung meistern kann. "Er wird sicherlich ziemlich nervös sein, aber Paul ist ein erfahrener Fahrer. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir jemanden von seinem Kaliber haben, auch wenn er einige Jahre lang kein Rennen mehr gefahren ist."

Allerdings weiß Claire Williams auch: "Es wird schwierig für ihn. Er hatte keinerlei Training und muss jetzt direkt ins Qualifying gehen." Weniger schwierig war für das Team der Umbau des Autos. Da di Resta größer als Massa ist, musste nicht nur der Sitz getauscht, sondern auch die Position der Pedale verändert werden.

Doch das hatte das Team am Freitagabend schon trainiert, und so war die Arbeit am Samstagmittag in gut 40 Minuten erledigt. "Wir haben uns gestern Abend bereits darauf vorbereitet, nachdem wir gesehen haben, dass das eine Möglichkeit sein kann", verrät Claire Williams.