Italien GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Piloten kicken für guten Zweck +++ Verstappen will nicht zurückstecken +++ Reaktionen auf Massas Rücktritt +++
Der Tag in Bildern
Lasst den heutigen Medientag in Monza doch noch einmal visuell Revue passieren, während wir den Ticker für heute zudrehen. Natürlich sind wir morgen wieder pünktlich zum ersten Freien Training für euch da. Bis dahin wünscht euch Rebecca Friese einen wunderschönen Abend!
Massa ist hin und weg
Dem bewegten Bald-Rentner bleibt heute nichts anderes mehr als zu posten: "Ich will mich von ganzen Herzen bei meiner Familie, meinen Freunden, den Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, den Fans und den Journalisten bedanken. Ich liebe euch alle!"
Ferrari mit Motoren-Update?
Noch ist nichts bestätigt, aber es macht bereits die Runde, die Scuderia habe die letzten drei Token auf den Kopf gehauen und noch ein wenig am Motor geschraubt. Gewissheit darüber wird es erst morgen geben, wenn die Boliden aus der Garage rollen. Sauber wird wohl auf einen neuen Motor verzichten, solange nichts kaputt geht. Marcus Ericsson musste schon in Spa wegen einer sechsten Komponente zehn Plätze zurück.
Halo kommt wieder
Wie schon am vergangen Wochenende wird der Cockpitschutz auch morgen im freien Training wieder von einigen Fahrern getestet. Am Force-India von Sergio Perez und am Red Bull von Max Verstappen wurde Halo schon installiert. Auch Jenson Buttons McLaren soll den Flip-Flop-Stil verpasst bekommen.
Nix Neues über Button-Zukunft
Kaum jemand hat erwartet, dass neben Massa heute noch eine Bombe platzen wird. Alles, was uns Button verrät, ist. "Ich würde es gerne noch spannender machen, aber ich habe nichts weiter zu sagen."
Nachbarn unter sich
Dass sich die Monaco-Nachbarn Massa und Ricciardo gut verstehen, konnten wir in den sozialen Medien ja schon oft verfolgen - als sie sich gegenseitig die Autos mit Aufklebern "verschönert" haben oder als Ricciardo gegen den kleinen Sohn von Massa im Crazy Kart angetreten ist. Dementsprechend warmherzig fällt auch Ricciardos Kommentar zum Rücktritt seines Kumpels aus: "Ich werde dich im Fahrerlager vermissen, aber nicht dein Würgen in 10.000 Meter Höhe! Ich wünsche die nur das Beste für das nächste Abenteuer in deinem Leben. Vielleicht sehen wir uns ja in ein paar Jahren mit dem kleinen Felipe Junior im Fahrerlager wieder."
Button scherzt mit dem Geburtstagskind
Carlos Sainz feiert heute seinen 22. Geburtstag und muss dabei mit etwas weniger Aufmerksamkeit auskommen. Der Fokus lag heute natürlich auf Massa und was sich Verstappen und die Ferrari-Piloten zu sagen haben. In der Pressekonferenz gab es auch noch einen Seitenhieb. Einige Kollegen waren nämlich überrascht vom Ehrentag des Spaniers zu hören und auf die Frage an den verdutzten Button, wo denn sein Geschenk bleibt, antwortet der McLaren-Pilot nur: "Ich bin es, ich bin doch hier."
Ricciardo schon jetzt mit Galgenhumor
Die 5.793 Hochgeschwindigkeits-Meter von Monza kommen Red Bull nicht gerade entgegen. Aber der derzeitige WM-Dritte hat schon eine Lösung. "Ich habe mich mit Nico und Lewis zusammengesetzt und nach ein paar Whiskey haben wir den Deal geschlossen, dass sie mich im Qualifying beide in den Windschatten neben und ich dann im Rennen hinter ihnen die Reifen schone." Na, wenn es im Rennsport doch nur so einfach wäre... :D
Hamilton will Auszeit nehmen
Das ist eine tolle Überschrift, oder? Aber der Weltmister spricht nur über die Kritik, die er gerne an Reifenhersteller Pirelli übt. "Das wird immer so emotional", scherzt er heute in der Medienrunde. Grund zum Meckern könnte er an diesem Wochenende aber wieder bekommen. Die Reifendrücke sind nämlich auch für Monza wieder recht hoch angesetzt, was den Fahrer ja am meisten ein Dorn im Auge ist. Aber bisher sind sie noch nicht einmal gefahren.
Mercedes und die Motoren
Neue Motoren und die Strafen, die damit einhergingen war das große Thema in Spa - und wird es deswegen weniger in Monza sein. Vor allem Lewis Hamilton hat sich jede Menge neue Antriebseinheiten-Komponenten warm gefahren, alle Strafplätze dafür (60!) auf einmal abgesessen und kommt damit nun sorgenfrei durch die Saison. "Ich bin auch zufrieden", hält Nico Rosberg dagegen. "Alles verläuft nach Plan. Ich habe auch einen neuen Motor bekommen, der jetzt nur ein Rennen hinter sich hat". Der amtierende Vize-Champion könnte außerdem einen Vorteil bekommen, wenn Die Silberpfeile noch ein Motoren-Update bringen und er noch straffrei wechseln kann.
Rosberg gibt übrigens auch zu, dass Daniel Ricciardo für ihn in Belgien keine Gefahr war. Laut eigenen Angaben hatte er sogar die Motorenleistung zurückgeschraubt um das Aggregat zu schonen. Er ist damit trotzdem 14,113 Sekunden vor dem Red Bull ins Ziel gekommen.
Reaktionen der Spieler
"Es ist ein emotionales Wochenende", kann Ricciardo die Niederlage kaum verkraften. "Ich werde heute Abend nicht gut schlafen können." Perez sagt: "Es hat viel Spaß gemacht und ging ganz schön hart zu. Sie haben knapp gewonnen, aber es war ein gutes Spiel." Und auch der Kapitän Alonso scherzt: "Ich bin stolz auf mein Team. Ich finde, wir haben mehr verdient, aber sie hatten Glück."
32.000 für Erdbebenopfer!
Die Piloten verlieren 10:22 gegen die Profi-Fußballer, aber das ist ja nebensächlich. Es ging ja vor allem um den Spaß und den guten Zweck. Die Summe wird sogar noch auf 50.000 aufgerundet. Da hat wirklich jeder gewonnen!
Kein Karriere-Ende bei Ferrari?
Wo wir doch heute so schön im Abschieds- und Wechselthema sind: Wie lange hält es Sebastian Vettel eigentlich noch bei Ferrari aus? Diese Frage wurde schon einmal vor ein paar Monaten aufgeworfen, als klar wurde, dass die Scuderia doch noch nicht zum großen Mercedes-Rivalen gereift ist. Vettel weicht der Frage aus: "Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, weil da noch eine Weile dauern wird. Mein Ziel ist es derzeit, mit Ferrari zu gewinnen. Das fordert all meine Energie und meine ganze Leidenschaft."
Er merkt aber auch an: "Die Formel 1 ist kein Sport, der sich durch viel Geduld auszeichnet. Wir haben hart daran gearbeitet, die Lücke zu schließen. Aber es macht keinen Sinn es zu verleugnen - wir sind noch nicht konkurrenzfähig genug um zu gewinnen." Und auch der geduldigste viermalige Weltmeister wird seine Augen und Ohren offen halten...
2:10 zur Halbzeit
Da sind schon ein paar Tausend für den guten Zweck zusammengekommen. Aber die Piloten müssen sich noch vor einer größeren Blamage schützen.
Fußball auf der Start-Ziel-Geraden
Bevor die Boliden morgen dort langrasen, wurde für heute erst einmal Rasen verlegt. Denn eine Auswahl aktueller Piloten stellt sich einer Auswahl von Profi-Fußballern, die Champions-League-Niveau gewohnt sind. Die Hoffnung ist groß, dass viele Tore fallen werden, denn der Kick ist für den guten Zweck. Für jedes Mal, wenn der Ball im Netz landet, gehen 1000 Euro an die Opfer des schweren Erdbebens in Italien. Gespielt wird zweimal 15 Minuten. Ein bisschen geht es aber auch immer um die Ehre und die Piloten liegen schon 6:0 zurück...
Wie gemein!
Über die ungewisse Zukunft eines Piloten wissen wir nun wenigstens Bescheid. Ein anderer Big-Player der diesjährigen Silly Season lässt mit seiner Entscheidung aber noch auf sich warten. Die Rede ist von Sergio Perez. Ein Wechsel des Force-India-Piloten scheint immer wahrscheinlicher. Und nun kommt er auch noch mit dieser Andeutung um die Ecke: "Es sieht aus als würde passieren, was ich schon immer wollte und darauf freue ich mich." Was das ist, will er frühestens in Singapur verraten.
Ambitioniert!
Esteban Ocon hat vergangenes Wochenende gerade erst sein Debüt als Stammpilot in der Königsklasse gegeben, da greift er schon nach den Sternen. "Ich freue mich, hier zu fahren", so der Manor-Pilot. "Die Strecke sollte unserem Auto perfekt liegen und wir haben auch ein paar neue Teile. Es wird interessant werde, wo wir in der Startaufstellung landen. Ich glaube, das könnte das Highlight unserer Saison werden. Das Ziel ist es sicherlich, in Q2 zu kommen - vielleicht ja sogar Q3, wer weiß", schmunzelt er. Wir werden uns die Top 10 dann am Samstag mal genau anschauen ;)
Verstappen bleibt stur
Dieser Teenager ist schwer zu knacken - auf der Strecke, wie auch daneben. Max Verstappen lässt sich weder von der Öffentlichkeit, noch von Ferrari noch den Titelträgern Vettel und Räikkönen einschüchtern. Die haben sich heute bereitszu dem Red-Bull-Piloten geäußert. Verstappen selbst hingegen stellt kalt: "Ich werde mein Ding durchziehen und meinen Fahrstil beibehalten, wie er bisher war. Es wurden keine Strafe ausgesprochen, als gibt es auch keinen Grund etwas zu ändern." Sein Fazit aus dem aufregenden Belgien-Grand-Prix enthält sogar noch eine kleine Stichelei: "Ich glaube, wir haben alle etwas daraus gelernt. Auch als erfahren Pilot kann man noch etwas dazulernen." Also, diese Jugend von heute... :D
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Das passierte in Spa
Kevin Magnussen erklärt wie es zu seinem Spa-Unfall gekommen ist: "Ich bin über eine Unebenheit gefahren und dachte, ich würde nach link wegdrehen. Dann habe ich aber plötzlich wieder an Grip gewonnen und bin nach rechts weg." Zuvor war spekuliert worden, ob es sich um einen Reifenschaden oder einen Defekt gehandelt habe.
Le-Mans-Legende unter den Stewards
Der neunmalige Gewinner der legendären 24 Stunden von Lemans, Tom Kristensen, wird an diesem Wochenende die Rennleitung dabei unterstützen, über die vergehen der Piloten auf der Strecke zu entscheiden. Wir haben für euch noch ein paar nützliche Informationen zusammengetragen:
Wenn nicht hier, wo dann?
Ferrari ist schwach und nur noch als drittbestes Team in die Sommerpause gegangen und in Spa eigentlich erstarkt zurückgekommen - bis es in Kurve 1 krachte. Beim Heimrennen vor den geliebten Tifosi muss also Wiedergutmachung betrieben werden. "Ich denke, es kommt genau zur richtigen Zeit", sagt Vettel über den Italien-Grand-Prix. "Wir brauchen ein bisschen Aufmunterung und Unterstützung. Schon das vergangene Wochenende war für uns positiv, auch wenn sich das Rennen nicht so entwickelt hat, wie wir es erwartet haben. Wir scheinen aber in der Lage, uns wieder an der Spitze einschalten zu können. Ich bin recht zuversichtlich, dass das Auto hier gut funktionieren wird. Und es ist für uns eine große Freude vor den heimischen Fans zu fahren."
Perez erhebt den Zeigefinger
Selbst nicht den Harmloseste auf der Strecke prangert auch der Force-India-Pilot an, was sich in so manchen Zweikampf, den Max Verstappen zu führen pflegt, an. "Max hat viel Talent, aber er ist manchmal zu aggressiv. Diese Spurwechsel in der Bremszone sind definitiv nicht in Ordnung", sagt er, merkt aber auch an: " Das sieht man bei vielen jungen Fahrern." Der Mexikaner hätte gerne mehr Respekt auf der Strecke und nicht unbedingt ein härteres, aber wenigstens ein gleichmäßigeres Eingreifen der Rennleitung.
Mega-Gerücht aus der Rennleitung
Schmeißt Charlie Whiting als Renndirektor hin? Das Spekuliert zumindest 'Auto Bild motorsport'. Und nicht nur das - der 64-Jährige soll sich nach einem Job in einem Team umschauen. Sein Vertrag mit dem Motorsportverband läuft Ende diesen Jahres aus, der Weg wäre als frei - theoretisch. Denn praktisch wäre es schon ein Skandal, wenn der erfahrene Brite mit seinem Insiderwissen ein Team bevorteilen könnte. Jetzt gehen die Wechselgerüchte als schon auf ganz hoher Ebne los...
Andere Protagonisten
Wie schon erwähnt haben sich mittlerweile auch andere Fahrer der Presse gestellt. In der FIA-Pressekonferenz ging es natürlich viel um Ferrari gegen Verstappen - schade das Letzterer nicht da war! Denn die Herren in rot haben sich ziemlich gemäßigt zu dem Thema geäußert. "Ich habe persönlich nichts gegen Max", sagt etwa Räikkönen. "Aber meiner Meinung nach war es nicht korrekt." Vettel hat sich derweil bereits bei seinem Teamkollegen entschuldigt, weil ja auch er nicht unschuldig an der Startkollision war. Unter den beiden gibt es ja aber sowieso keine Probleme. Das wirkt ja alles noch sehr friedlich. Warten wir mal ab, wie das am Sonntag um 14 Uhr aussehen wird ;)
Grüße vom Manager
Eine herzzerreißende Nachricht kommt von Nicolas Todt, dem Sohn von FIA-Präsident Jean Todt, der unter anderen auch Felipe Massa gemanaget hat:
"Es sind 13 Jahre vergangen, seit ich angefangen habe, Felipes Karriere zu managen und es fühlt sich wie gestern an. Wir hatten ein paar tolle Momente zusammen, wie sein erster Sieg 2006 in der Türkei - aber auch schreckliche Momente, wie sein Unfall in Ungarn 2009 als er beinahe sein Leben verloren hat. Wir haben in dieser Zeit immer zueinander gehalten und eine tolle Freundschaft aufgebaut, die weit über den Motorsport hinausgeht. Felipe war nicht nur einer der besten Fahrer der Welt, er hat während seine Karriere auch viele menschliche Züge gezeigt und kann uns in dieser Hinsicht ein Vorbild sein. Mir fällt es schwer, nicht traurig darüber zu sein, dass sich nun ein Kapitel schließt. Aber das nächste wird bestimmt auch schön und ich freue mich darauf, es mit ihm und seiner Familie zu teilen."
Kollegen äußern sich
Mittlerweile hat die FIA-Pressekonferenz begonnen und die Beteiligten haben auch etwas zum Massa-Rücktritt zu sagen. Sein ehemaliger Teamkollege Räikkönen sagt zum Beispiel: "Es ist natürlich schade, dass er geht. Wir hatten eine gute Beziehung zueinander, als wir im gleichen Team waren." Der junge Magnussen sagt: "Er hatte eine lange Karriere. Ich habe die Formel 1 noch nicht einmal verfolgt, als er angefangen hat. Er ist ein toller Typ."
Keine Entscheidung über Nacht
"Ich bin glücklich damit, was ich tue", sagt Massa zu seiner Entscheidung. "Ich habe viel erreicht, das aber vielleicht so nicht erkannt. Deshalb habe ich schon vor einigen Monaten für den Rücktritt entscheiden, obwohl meine Familie und meine Freunde mich noch überzeugen wollten. Manchmal war das, was ich gesagt habe, nicht ganz richtig und entsprach nicht genau den Tatsachen", gibt er zu, in Interviews geflunkert zu haben. "Aber ich wollte, dass es alle gleichzeitig erfahren."
