Formel-1-CEO Domenicali stellt klar: Sprints nicht an jedem Wochenende

Formel-1-CEO Stefano Domenicali stellt dem neuen Sprintformat der Königsklasse ein gutes Zeugnis aus und äußert sich zu möglichen Änderungen in der Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-CEO Stefano Domenicali besteht darauf, dass er keine Pläne hat, der MotoGP zu folgen und an jedem Rennwochenende ein Sprintrennen einzuführen. Zum ersten Mal seit den Formatänderungen für Aserbaidschan spricht der Italiener davon, dass er Sprints bei einem Drittel der Rennen bevorzugen würde.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali

Formel-1-CEO Stefano Domenicali bei einer Veranstaltung in Miami Zoom

Bei dem zu erwartenden Formel-1-Kalender mit 24 Grands Prix wären das acht pro Saison, eine leichte Steigerung gegenüber den sechs, die für dieses Jahr geplant sind. Domenicali weist auch darauf hin, dass er positives Feedback auf das neue eigenständige Format erhalten habe, räumt aber auch ein, dass es schwieriger sei, die längerfristigen Fans des Sports zufrieden zu stellen.

"Natürlich haben wir das in Absprache mit den Teams und der FIA getan", sagt er auf die Frage nach dem neuen Sprintformat in einem Telefonat mit Wall-Street-Analysten. "Denn wie Sie wissen, ist es unsere Idee, dafür zu sorgen, dass während des Rennwochenendes tatsächlich immer etwas auf der Strecke los ist."

Domenicali: Sprint-Wochenende in Baku "war großartig"

"Das Ergebnis des ersten Rennens in diesem Jahr war sehr ermutigend. Und jeder unserer Partner, Promoter, Medienpartner und auch die Teams sind sehr positiv gestimmt. Natürlich gibt es etwas, das wir als Lektion mitnehmen wollen, um am Ende des Sommers zu sehen, ob es etwas gibt, das wir lernen können, um noch etwas besser zu machen."

Vor der Sommerpause werden noch zwei Sprints in Österreich und Belgien stattfinden, bevor es dann in der zweiten Saisonhälfte ebenfalls noch einmal drei Sprintveranstaltungen geben in Katar, Austin und Brasilien wird.

"Aber im Großen und Ganzen war das erste Wochenende mit dem Sprintformat großartig", zeigt sich Domenicali zufrieden. "Und ich denke, dass wie immer, wenn man in einem sehr standardisierten Ökosystem etwas anderes machen will, die Reaktion der, sagen wir mal, traditionellen Fans diejenige ist, die man längerfristig abwarten muss."

Domenicali erklärt Veränderungsdrang der Formel 1

"Aber normalerweise haben wir bei den neuen Fans eine sehr, sehr positive Reaktion gesehen. Darauf haben die Promoter hingearbeitet." Bezüglich der Anzahl der Sprints meint er: "Ich würde sagen, dass wir nicht in eine Situation geraten wollen, in der wir in Zukunft alle Rennen im Sprintformat austragen werden."


"Wir wollen eine begrenzte Anzahl von vielleicht einem Drittel des Kalenders beibehalten und etwas Besonderes in Bezug auf den Wettbewerb schaffen, das einen sportlichen Wert mit Trophäen und natürlich auch kommerziellen Möglichkeiten hat. Ich denke, das ist der richtige Weg."

Domenicali betont zudem, dass alle Sportarten mit der Zeit gehen müssen, und nennt Beispiele für andere Sportarten, in denen die Regeln angepasst wurden: "Wenn ich eine weitere Sache zusammenfassen darf, die ich für wichtig halte, dann sehe ich heute in allen Sportarten einen großen Trend, nicht stabil zu sein, sagen wir mal, nicht mit den alten Regeln konform zu gehen."

Liberty Media mit Rekordumsatz im ersten Quartal 2023

"Wir folgen also nur dem, was Baseball gemacht hat, und dem, was die NBA gemacht hat. Das bedeutet, dass alle Profisportarten auf den Wunsch und den neuen Input der Fans, Veranstalter und Partner hören müssen, um das Spiel spannender zu gestalten. Ich bin so positiv gestimmt und freue mich darauf, weiter an diesem Projekt zu arbeiten."

Unterdessen gab Liberty Media am Freitag die Ergebnisse des ersten Quartals 2023 der Formel 1 bekannt, das den Zeitraum von Januar bis März umfasst und die Einnahmen aus den ersten beiden Veranstaltungen der Saison in Bahrain und Saudi-Arabien beinhaltet.

Die Gesamteinnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um sechs Prozent von 360 Millionen US-Dollar auf 381 Millionen, während die Betriebseinnahmen um drei Prozent von 35 Millionen Dollar auf 36 Millionen stiegen, wobei die geringfügige Entwicklung zum Teil auf Kosten in Höhe von sechs Millionen Dollar für die Planung des Grand Prix von Las Vegas zurückzuführen ist.

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