FOA: Schulden den Teams kein Geld

Bernie Ecclestone kontert auf den Vorwurf der FOTA, er schulde den Teams noch Geld - Boykott einer Session nicht gänzlich ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Die Teamvereinigung FOTA veröffentlichte gestern eine Pressemitteilung, in der behauptet wird, die Inhaber der kommerziellen Rechte der Formel 1, also die Investmentgesellschaft CVC und Bernie Ecclestone, schulden den Rennställen Geld. Es gehe dabei um noch offene Ausschüttungen aus den Jahren 2006, 2007 und 2008.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ohne Concorde-Agreement will Bernie Ecclestone die Teams nicht bezahlen

Ecclestone reagierte darauf heute Morgen und ließ über seine Formula One Administration (FOA) ebenfalls ein Statement veröffentlichen, in dem er die FOTA-Behauptungen als "unrichtig und irreführend" bezeichnet: "Weder CVC noch die FOA schulden irgendeinem Team Geld", heißt es darin. Grundlage dafür könne nämlich nur ein Concorde-Agreement sein - und das haben nach wie vor nicht alle Teams unterschrieben.#w1#

FOA pocht auf ein Concorde-Agreement

"Wir haben mit einzelnen Teams individuelle Verträge gemacht." FOA

"Wir haben mit einzelnen Teams individuelle Verträge gemacht und die jeweiligen Teams haben sich im Gegenzug verpflichtet, in einem bestimmten Zeitraum an der Weltmeisterschaft teilzunehmen", so die FOA. Diese Teams habe man auch gemäß der kommerziellen Vereinbarungen an allen Preis- und sonstigen Geldern beteiligt. Diejenigen, die noch nicht unterschrieben haben, hätten jedoch vorerst keinen Anspruch darauf.

"Einige Teams müssen erst in ein Vertragsverhältnis mit uns einsteigen, was eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft angeht. Ungeachtet dessen haben wir jedem dieser Teams Zahlungen aus zukünftigen Preisgeldern und sonstigen Einnahmen überwiesen, die ihnen erst zustehen würden, wenn sie einen Vertrag unterschrieben haben. Wir wollen aber unsere guten Willen demonstrieren und die Absicht, eine neue Vereinbarung einzugehen", heißt es weiter.

Die FOTA freilich sieht das anders und behauptet, dass den Teams auch ohne Concorde-Agreement auf Basis des Verständnismemorandums von Mai 2006 eine Einnahmenbeteiligung gebührt. Die FOTA-Vertreter Flavio Briatore und Ron Dennis sollen Ecclestone deswegen sogar mit Boykott gedroht haben. Aber die FOA kontert kühl: "Wir haben keine Beziehung zur FOTA. Wir verhandeln immer direkt mit den einzelnen Teams und werden das so beibehalten."

Boykott nicht ganz vom Tisch

"In den letzten zehn Tagen hat es positive Entwicklungen gegeben." John Howett

Die Fronten scheinen sich also ein wenig zu verhärten, auch wenn gestern auf beiden Seiten von "konstruktiven Fortschritten" die Rede war: "In den letzten zehn Tagen hat es positive Entwicklungen gegeben", meinte etwa John Howett, stellvertretender Vorsitzender der Teamvereinigung. "Ich glaube, dass das so weitergehen wird, dann ist das alles bald kein Thema mehr." Eigentlich hätte das Concorde-Agreement bekanntlich noch im März unterschrieben werden sollen.

Ein Boykott einer Session ist aber noch nicht ganz vom Tisch: "Mal sehen, ob es dazu kommen wird", ließ sich Howett ein Hintertürchen offen. "Ich persönlich finde nicht, dass das ein konstruktives Signal an die Halter der kommerziellen Rechte wäre, sondern ich sehe das nur als allerletzten Ausweg." Aber er stellte klar: "Vielen Teams wird sehr viel Geld geschuldet. Das ist eine Sache zwischen Bernie und den Teams, die rasch gelöst werden muss."