• 28.10.2012 14:59

  • von Stefan Ziegler

Ferrari: "Vielleicht machen wir es Sebastian zu einfach"

Im Qualifying etwas zu langsam, aber im Rennen voll da: Ferrari punktet in Indien und verspricht Red Bull noch einen heißen Tanz um den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist der Sieger des Großen Preises von Indien 2012, doch auch Fernando Alonso zählt wieder einmal zu den Gewinnern. Der Ferrari-Pilot arbeitete sich im Rennen vom fünften auf den zweiten Platz nach vorn und betrieb damit "Schadensbegrenzung", wie er es nennt. Der Vorsprung von Vettel in der Gesamtwertung ist daher nur um sieben Punkte auf nun 13 Zähler angewachsen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa vor Kimi Räikkönen: Erneut holte Ferrari einige wichtige WM-Punkte Zoom

"Für unseren fünften Startplatz hätte es zehn Punkte gegeben. Platz zwei ist aber 18 Zähler wert. Ich denke, wir haben also acht Punkte gewonnen und nicht sieben Punkte auf Sebastian verloren", sagt Alonso bei 'Sky Sports F1'. "Dieses Rennen werden wir daher noch in Erinnerung behalten. Und ich bin mir sicher: Beim nächsten Rennen machen wir eine bessere Figur und können mehr kämpfen."

Und das tut auch Not, wie Pat Fry hinzufügt. "Wir müssen zusehen, dass wir uns im Qualifying steigern", sagt der Technische Direktor der Scuderia. "Wir machen es Sebastian im Augenblick vielleicht etwas zu einfach. Wir müssen ihn unter Druck setzen. Und hoffentlich gelingt uns das schon in Abu Dhabi. Dort werden wir erneut ein paar Entwicklungsteile erhalten, denn wir entwickeln weiter."

"Noch ist es schließlich nicht vorbei. Wir machen weiter so viel Druck wie möglich", meint Fry, der auch für das Debütrennen im US-amerikanischen Austin noch einmal Neuerungen in Aussicht stellt. Alonso wird das gern hören. "Wir müssen die Lücke zu Red Bull schließen. Das ist klar", sagt der Spanier. In Abu Dhabi werde man daher erst einmal schauen, wie gut die neuen Elemente sind.

Am Einsatz der Fahrer mangelt es sicher nicht. Während sich Alonso im Großen Preis von Indien vor allem durch eine aggressive Startphase in Szene setzte, brillierte Felipe Massa vor allem im Duell mit Kimi Räikkönen (Lotus). "Es war ein schwieriges Rennen", meint Massa, der am Ende als Sechster über die Linie kam. Vor Räikkönen. "Ihn hinter mir zu halten, war wirklich nicht einfach", sagt er.

"Kimi hing mir ja über die Hälfte des Rennens im Getriebe. Das war nicht so toll. Es gelang mir dennoch, ihn auf Distanz zu halten. Wir hatten speziell auf den Geraden ein gutes Tempo. Das half mir", erklärt der brasilianische Rennfahrer. Und eben diese Abstimmung hatte Ferrari bewusst gewählt, wie Fry hinzufügt. "Wir sind damit eher auf das Rennen ausgerichtet. Wir immer 2012."

"Dank unserer Flügel- und Getriebeeinstellungen waren wir auf den Geraden etwa zehn km/h schneller als Red Bull. Das hat sich bezahlt gemacht. Red Bull fährt auf der langen Geraden etwa einen halben Kilometer lang im Limiter. Wir nicht. Es ist einfach eine andere Art der Abstimmung", meint der Ferrari-Technikchef. "Und ausgehend von unseren Startplätzen ist das Ergebnis gut."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Indien


Massa stimmt zu und sagt: "Fantastisch war das Rennen zwar nicht, doch das Wichtige ist: Wir haben wieder Punkte geholt." In seinem Fall mit dem letzten Tropfen Sprit im Tank. Eine unangenehme Lage für einen Fahrer: "Du weißt halt nicht, was da noch passiert. Am Ende ohne Benzin dazustehen, wäre sicher nicht so prickelnd. Als Fahrer versuchst du schließlich immer, dein Möglichstes zu tun."