Ferrari bringt den Simulator in Schwung

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo erklärt, dass sein Team die Probleme mit Windkanal und Simulator in den Griff bekomme

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Saison zeigte die Formkurve von Ferrari große Ausschläge: Nachdem das Team zu Beginn der Saison einen Rückstand auf die Spitze der Formel 1 hatte, holte man diesen in der ersten Saisonhälfte auf, nur um anschließend wieder zurückzufallen. Die Weiterentwicklung des roten Renners verlief wegen Problemen mit Windkanal und Simulator nicht wie gewünscht. Wenige Tage vor Beginn der Saison 2013 blickt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo jedoch zuversichtlich in die Zukunft und erwartet ein starkes Jahr seines Teams.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Di Montezemolo hofft, dass es mit dem F138 nicht bergab gehen wird Zoom

Doch woher kommt diese Zuversicht? "Ich sage es ihnen mit einem Wort: Übereinstimmung. Die haben die Ingenieure zwischen Windkanal und den Tests, zwischen dem Simulator und der Rennstrecke festgestellt", sagt di Montezemolo der Onlineausgabe der italienischen Sporttageszeitung 'Gazetta dello sport'. Das war in den vergangenen Jahren eines der größten Probleme von Ferrari, weshalb das Team unter anderem in den Toyota-Windkanal in Köln ausgewichen war. In diesem Jahr starte Ferrari, so di Montezemolo, jedoch von einer anderen Basis.

Das Hauptproblem sei der Simulator gewesen. Hier entwickelte sich ein früherer Vorteil von Ferrari nach der Einführung des Testverbots zu einem Nachteil. "Jahrelang konnten wir in Fiorano und Mugello testen. Andere, denen solche Strecken nicht zur Verfügung standen, haben sich auf den Simulator konzentriert", erklärt di Montezemolo. McLaren, so hätten ihm Fernando Alonso und Pedro de la Rosa erzählt, habe schon vor zehn Jahren regelmäßig den Simulator genutzt, während sich Ferrari auf die Tests auf der Rennstrecke konzentrierte.

Erstes Ziel von Ferrari sei, zu Saisonbeginn zu den drei besten Teams zu gehören. Selbst ein kleiner Rückstand in Melbourne sei angesichts der großen Lücke am Saisonende 2012 nicht dramatisch. "Unser zweites Ziel ist, die Korrelation zwischen Windkanal und Strecke weiter zu verbessern, damit wir sicher sein können, dass die Änderungen am F138 funktionieren", erklärt der Ferrari-Präsident.


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Barcelona


Aufseiten der Fahrer rechnet die Montezemolo damit, dass Felipe Massa an die starke Form der zweiten Saisonhälfte anknüpfen kann. "Er wird ein nützlicher Fahrer für Ferrari sein, mit eigenen Ambitionen." Die Entscheidung, den Brasilianer zu behalten, sei daher richtig gewesen: "Abgesehen davon, wen hätten wir nehmen sollen? Sehen sie hier irgendwelche phänomenalen Fahrer?", fragt di Montezemolo, der sich auch eine Verpflichtung Massas über das Jahr 2013 hinaus vorstellen kann.

Die Sorge, dass Alonso im Falle des erneuten Verpassens der Weltmeisterschaft Ferrari den Rücken kehren könnte, hat di Montezemolo nicht: "Es hat einen Vertrag bis Ende 2015 und wird ihn respektieren." Die Entscheidung des Spaniers, auf den ersten Test in Jerez zu verzichten, kann der Ferrari-Präsident nachvollziehen: "Ich konnte seine Angst vor dem ersten Test verstehen. Er wollte nicht reden, weil er die Möglichkeiten des F138 erst realisieren wollte. Aber nun ist er ruhig und zuversichtlich."