• 16.04.2016 09:10

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Felipe Massa bemitleidet Sauber: Warum nicht wie in der NBA?

Der Brasilianer wünscht sich mehr Teams mit ausreichender Finanzierung und einem siegfähigen Auto, weiß jedoch um die Schwierigkeiten bei Regelreformen

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa bemitleidet seinen früheren Arbeitgeber Sauber wegen dessen finanzieller Probleme. Wie der Williams-Pilot am Rande des China-Grand-Prix erklärt, plädiert er im Zuge der Krise des Rennstalls aus der Schweiz für tiefgreifende Formel-1-Reformen, kennt aber die damit verbundenen Hürden. "Niemand will Dinge hören wie die, die über Sauber oder im vergangenen Jahr über Lotus die Runde machten", bekennt Massa und erinnert an Besuche des Gerichtsvollziehers beim Renault-Vorgänger.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Denkt über den Status Quo der Formel 1 kritisch nach: Felipe Massa Zoom

Er wünscht sich, dass sich die Königsklasse ein Vorbild an den Profiligen im US-Sport nähme und für mehr Chancengleichheit sorgen würde: "Wenn man sich andere Sportarten ansieht - vielleicht Basketball - dann haben die meisten Teams Geld", so Massa. "Wenn ich an Baseball oder American Football denke, können alle in Transfers investieren." In der Formel 1 läuft es andersherum: Ohne einen finanzstarken Paydriver kommen die Privatmannschaften kaum noch über die Runden.

Das weiß auch Massa: "Da gibt es vieles zu verbessern", moniert der Paulista und wünscht sich ein ausgeglicheneres Starterfeld: "Teams mit Geld und zwischen ihnen kleine Unterschiede, das wäre toll! Dann würden verschiedene Autos gewinnen." Der Brasilianer ist allerdings nicht so naiv, dass er glauben würde, das Projekt wäre mit einem Handstreich umgesetzt wäre: "Dafür müssen Regeln erst einmal geändert werden und das ist in der Formel 1 überhaupt nicht einfach", stöhnt er.

Felipe Massa fuhr zwischen 2002 und 2005 insgesamt drei Saisons für Sauber. Die Truppe aus Hinwil gab infolge finanzieller Schwierigkeiten ("Wir leben von der Hand in den Mund") ihre Abreise nach Schanghai erst vor einer Woche bekannt. Angeblich sprang ein Sponsor von Pilot Marcus Ericsson mit einem Vorschuss ein, um die Löcher im Sauber-Portemonnaie zu stopfen.