• 28.03.2010 12:15

  • von Dieter Rencken & Lennart Schmid

Fahrer wünschen sich bessere Rückspiegel

Nach den Diskussionen über unabsichtliche Blockaden beschweren sich viele Fahrer, dass die Rückspiegel oft nutzlos seien

(Motorsport-Total.com) - Es ist eines der nie enden wollenden Diskussionsthemen in der Formel 1: Hat ein verhältnismäßig langsam fahrender Pilot den von heranstürmenden, schnelleren Kontrahenten kommen sehen, oder nicht? Immer wieder führen die Fahrer an, dass sie den jeweils anderen nicht gesehen hätten, die Kollision oder die Blockade deshalb unabsichtlich geschehen sei. Doch am Rande des Großen Preises von Australien formiert sich eine neue Initiative der Fahrer, um dieses Problem zu lösen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher kann den Rückspiegel noch von Hand verstellen

Denn es ist offenbar so, dass die eingeschränkte Sicht mit den auf den Seitenkästen montierten Rückspiegeln zusammenhängt. "Die Rückspiegel auf den Seitenkästen zeigen dir nur einen sehr kleinen Ausschnitt davon, was hinter dir passiert. Außerdem vibrieren die Spiegel sehr stark. Du siehst insgesamt sehr wenig", erklärt Pedro de la Rosa.#w1#

"Wenn du nicht ausreichend mit Informationen per Funk bekommst, dann hast du ein Problem. Du kannst zwar sehen, wenn direkt hinter dir ein Fahrzeug ist, aber wenn da jemand zwei Sekunden entfernt ist, dann hast du keine Ahnung, was dort passiert", so der Sauber-Pilot. "Die Spiegel sind heutzutage nur noch aerodynamische Hilfsmittel."

Rubens Barrichello teilt die Auffassung des Spaniers. "Wir haben darüber am Freitag im Fahrerbriefing gesprochen. Wir waren alle recht offen zueinander und gesagt, dass wir alle unsere Schwierigkeiten damit haben - außer Lewis. Für mich besteht das Problem darin, dass wir von der Aerodynamik geprägt werden. Aber die Spiegel, die auf dem Aero-Zeugs montiert sind, vibrieren."

GPDA ist gefragt

"Spiegel sollten dafür da sein, damit ein Fahrer nach hinten schauen kann. Ich finde, man müsste sie wieder am Monocoque anbringen, denn dort ist die beste Position, um etwas sehen zu können", regt de la Rosa an. "Sie sind ja nur nach außen gerückt worden, weil sie der Aerodynamik dienen und Abtrieb erzeugen sollen. Aber hier geht es um die Sicherheit. Das ist wichtig. Da sind sich alle Fahrer einig."

Allerdings haben nicht alle Teams ihre Rückspiegel auf den Seitenkästen montiert. Mercedes fährt beispielsweise mit der klassischen Lösung. "Ich hoffe, dass wir in der GPDA einen Vorschlag formulieren, um herauszufinden, ob wir die Spiegel wieder dorthin bekommen, wo sie hingehören", so Barrichello abschließend.