Ex-Gegner Vatanen nun auf der Seite von Todt
2009 verlor Ari Vatanen einen hart geführten Präsidentschafts-Wahlkampf gegen Jean Todt, heute hält er den damaligen Gegner aber für den besten Mann für die FIA
(Motorsport-Total.com) - Im Oktober 2009 hat der ehemalige Rallye-Weltmeister Ari Vatanen die Wahl zum neuen FIA-Präsidenten gegen Jean Todt verloren, mit 49:135 Stimmen. Der Wahlkampf der beiden wurde teilweise mit harten Bandagen geführt, bei völlig unterschiedlichen Ausgangspositionen: Während Todt von seinem Vorgänger Max Mosley unterstützt wurde, trat Vatanen mit einem Programm an, welches Mosleys kontroverse Amtsführung beenden sollte.
© xpbimages.com
Ex-Gegner Ari Vatanen findet, dass Jean Todt seine Sache sehr gut gemacht hat Zoom
Aber die Dinge ändern sich, und heute steht der Verlierer von damals auf Todts Seite: "Ich unterstütze Jean, denn er verdient es. Und die FIA verdient es, Jean weitere vier Jahre als Präsident zu haben", erklärt Vatanen gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Eine Unterstützungserklärung, die wahrscheinlich ohnehin obsolet ist, weil Todts einziger Gegenkandidat David Ward seine Bewerbung inzwischen zurückgezogen hat.
"David", sagt Vatanen über den gescheiterten Herausforderer, "hat seine Qualitäten als Manager von solchen Organisationen, aber ich bin überrascht, dass er eine so aggressive Position eingenommen hat und nun für völlig andere Dinge einsteht als vor vier Jahren." Denn, zur Erinnerung: Damals war Ward einer von Todts Unterstützern im Wahlkampf gegen Vatanen.
Vatanen hält die Todt-Präsidentschaft im Nachhinein betrachtet für gelungen: "Die Angst war, weil er so ein Nahverhältnis zu Max hatte, dass er die vorangegangene Politik fortführen würde, und die war manchmal ziemlich turbulent. Wir haben das schon fast vergessen, weil es jetzt vier Jahre lang friedlich war, ohne Konflikte und Kriege. Jean und Max hatten teilweise eine sehr enge Beziehung, aber tatsächlich hat Jean sein Ding durchgezogen."
"Jean ist es gelungen, Max' - der auch viel Gutes geleistet hat - kontroverse Seite zu begraben. Er war wie versprochen konstruktiv, ohne Konflikte oder große Attacken. Ich finde, er hat etwas aufgebaut. Aber es dauert länger als vier Jahre, das zu erreichen, und man kann Jean die Chance nicht verwehren, auf sein Fundament die nächsten Stockwerke zu erbauen", unterstreicht Vatanen.
