Ecclestone plant Grand Slam wie im Tennis

Ein Formel-1-Grand-Slam mit den traditionsreichsten Grands Prix als Saison-Highlights? Bernie Ecclestone kann sich das durchaus vorstellen...

(Motorsport-Total.com) - Während es in vielen Sportarten besondere Events gibt, die eine höhergestellte Wertigkeit genießen, zählt in der Formel 1 jedes Rennen gleich viel - der Sieger des Klassikers in Monaco erhält genauso viele Punkte wie der Sieger von Südkorea oder Indien. Doch das könnte sich in Zukunft ändern, wenn es nach Bernie Ecclestone geht.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone findet einen Grand Slam der Formel 1 nicht abwegig

Der 81-Jährige hat in der Vergangenheit schon oft mit revolutionären Ideen aufhorchen lassen, um für Gesprächsstoff zu sorgen und Diskussionen anzuregen. So wollte er vor ein paar Jahren statt eines reformierten Wertungssystems lieber einen Medaillenspiegel als WM-Entscheidungskriterium einführen, die Formel 1 mit künstlich erzeugten Regenrennen spannender machen oder auch unfaire Fahrer mit gelben und roten Karten bestrafen.

Nun spielt er anscheinend mit der Idee, Anleihen bei der ATP-Tour im Tennis zu nehmen, bei der es jedes Jahr dutzende Turniere gibt, aber vier davon mit einem sogenannten Grand-Slam-Status. Er könne sich so etwas "absolut" vorstellen, erklärt der Formel-1-Geschäftsführer im Interview mit 'auto motor und sport': "Ich arbeite daran. Und wenn es so weit kommt, dann würde es mehr Punkte für diese Grand-Slam-Rennen geben."

Ähnliche Konzepte gibt es in vielen Sportarten, etwa im Skispringen (Vierschanzen-Tournee), im Golfsport (vier Major-Turniere pro Jahr) oder in der Leichtathletik (Golden League). Oftmals besitzen diese Spezialevents zwar für die jeweiligen Weltmeisterschaften oder Weltranglisten den gleichen Status wie alle anderen Veranstaltungen, werden aber zum Beispiel durch mehr Preisgeld oder andere Anreize attraktiver gestaltet.

Grundsätzlich will Ecclestone trotz der vielen Nationen, die sich um einen Grand Prix bewerben, den derzeitigen Umfang der Weltmeisterschaft beibehalten: "Es bleibt wahrscheinlich bei 20 Rennen", sagt er, will dies jedoch nicht als in Stein gemeißeltes Statement verstanden wissen: "Hätten Sie mich vor ein paar Jahren gefragt, ob es mal mehr als 17 Rennen gibt, hätte ich geantwortet: 'Wahrscheinlich nicht.' Man kann nie wissen. Die Umstände ändern sich."