• 18.06.2015 14:51

  • von Dominik Sharaf

Ecclestone plant die Welt: Franzosen müssen draußen bleiben

Der Zampano forciert eine Rückkehr nach Südafrika und glaubt an das Dauerprojekt New Jersey, nicht aber an Magny-Cours oder französische Alternativen

(Motorsport-Total.com) - Sitzt er in seinem Londoner Büro vor einer Weltkarte und bestimmt mit Stecknadeln das Wohl und Weh der Streckenbetreiber? Es macht manchmal den Anschein, wenn Bernie Ecclestone über den Formel-1-Kalender richtet. Die jüngste Wasserstandsmeldung des Zampano beinhaltet keine guten Nachrichten für die Verantwortlichen in Magny-Cours, die eine Rückkehr der Königsklasse auf die Retortenbahn forcieren. "Es gibt keine gute Strecke in Frankreich", watscht Ecclestone sie bei 'Sky Sports F1' ab.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Die Tricolore in Magny-Cours muss bis auf Weiteres eingerollt bleiben

Hinter dem Aus des Grand Prix infolge der Saison 2008 steht der 84-Jährige auch noch sieben Jahre danach: "Wir sind weggegangen, weil es sich für niemanden gerechnet hat", so Ecclestone über die Staatsfinanzierung und die leeren Tribünen im französischen Hinterland, die er sich offenbar auch auf der alternativen Strecke, den Circuit Paul Ricard in Le Castellet, nicht weniger trüb vorstellt. "Frankreich hätte die Unterstützung, aber dort, wo es stattfinden würde, interessiert es niemanden", raunzt er.

Auf der Wunschliste steht ein anderer Bekannter: "Ich würde gerne ein Rennen Südafrika fahren", so Ecclestone. Die Rede ist offenbar von einem Straßenkurs in Kapstadt, der den Briten schon lange reizt. Derzeit kursieren Gerüchte über eine Strecke zu einem erschwinglichen Preis und mit kurzer Bauzeit, die durch das für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 genutzte Greenpoint Stadium führen soll. Obwohl eine rein private Finanzierung angedacht ist, braucht es aber die Unterstützung aus der Politik.

Auf eine Expansion in Nordamerika scheint Ecclestone weiterhin Lust zu haben: "Es gibt noch weitere Schauplätze", sagt er nachdem sich der Schauplatz im texanischen Austin als Heimstätte des US-Grand-Prix etabliert zu haben scheint. Die New Yorker Skyline als Kulisse hat Ecclestone noch nicht abgeschrieben: "Schade, dass wir New Jersey bisher nicht haben möglich machen können. Ich glaube aber, dass es passieren wird." Sollten die Verantwortlichen ihr Finanzierungsproblem lösen, wäre das Vorhaben deutlich belastbarer als vage Projekte in Las Vegas und Long Beach.