• 24.10.2009 17:27

  • von David Pergler

Ecclestone möchte weiter an der Uhr drehen

Bernie Ecclestone kämpft für eine weitere Verschiebung der Startzeit des Großen Preises in Melbourne nach hinten und stößt dabei auf Gegenwind

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Australien wurde 2009 um 17 Uhr Ortszeit gestartet und erreichte die europäischen Fans bequem zur Frühstückszeit um acht Uhr morgens. Der späte Start hatte zur Folge, dass sich die Fahrer mit fortschreitender Renndistanz über länger werdende Schatten und die tiefstehende Sonne beklagten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Lange Schatten und tiefstehende Sonne - die Probleme von Melbourne 2009

Doch Ecclestone lobte dieses "Rennen in der Abenddämmerung" als wesentlich vorteilhafter für die europäischen Fans. Geht es nach dem Formel-1-Promoter, soll die Startzeit um ein weiteres Stück nach hinten verschoben werden, um so aus dem Rennen ein reinrassiges Nachtrennen zu machen. Zu diesem Zweck verhandelt Ecclestone mit Rennorganisator Ron Walker. Die momentane Startzeit von 17 Uhr soll angeblich vertraglich festgelegt sein, "Big Bernie" will aber noch weiter nach hinten gehen.#w1#

"Je später das Rennen startet, desto besser für uns", fordert der 78-Jährige gegenüber 'GMM'. "Ron und ich sprechen über diese Dinge." Doch ein Sprecher der Regierung von Victoria sagte, dass die Ablehnung des Nachtrennens nicht mehr verhandelt werden kann. "Wir haben eine klare Vorstellung davon, wann das Rennen abgehalten werden soll. Bernie Ecclestone ist sich darüber voll im Klaren und die Uhrzeit des Rennens ist unantastbar", heißt es aus Regierungskreisen.

Dabei hatte sich Melbourne durch die späte Startzeit selbst in massive Schwierigkeiten gebracht: Viele ortsansässige Fans sind gerade wegen des sehr späten Starts nicht im Albert Park erschienen und die ohnehin nicht gerade durch Eigenrentabilität bekannte Rennveranstaltung ist tief in die roten Zahlen gerutscht.

Dass man sich durch eine Verschiebung der Startzeiten selbst kräftig ins Bein schießen kann, zeigt auch das Beispiel Sepang 2009, als ein heftiger Regenguss ebenfalls um 17 Uhr Ortszeit gestartete Rennen unterbrochen hatte und es dann für eine Fortsetzung zu dunkel geworden war. Doch Ecclestone bleibt unnachgiebig.