• 24.10.2009 11:53

  • von David Pergler

Donington-Dilemma: Ecclestones Antwort an Silverstone

Bernie Ecclestone, wie er leibt und lebt: "Brauchen wir unbedingt einen britischen Grand Prix? Ich sage nein" - Verhandlungspoker mit Silverstone ist eröffnet

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Donington als Veranstalter des Großen Preises von Großbritannien 2010 ausfallen wird, wähnt man sich in Silverstone in günstiger Lage, dass Rennen wieder austragen zu können. Doch nachdem kommendes Jahr auch die MotoGP samt Anhang einen Besuch abstatten will, kämen auf Silverstone gewaltige Zusatzkosten zu: Verspäteter Kartenvorverkauf, logistische Unkosten etc.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

"So geht es nicht" - Bernie Ecclestone will den Preis für Silverstone nicht drücken

Kosten, von denen man in Northamptonshire hofft, sie bei einer Senkung der Abgaben an Bernie Ecclestones Formel-1-Vermaktungsimperium wieder reinholen zu können, schließlich will man durch die Doppelbelastung MotoGP und Formel 1 nicht in den roten Zahlen landen. Silverstone hat sich mit dem britischen Grand-Prix-Macher in Verbindung gesetzt und nun liegt ein Angebot von Ecclestone auf dem Tisch, eines, welches seitens der Silverstone-Sprecher als "kommerziell unrentabel" bezeichnet wurde.#w1#

Briten müssen wieder um Grand Prix zittern

Jetzt schlägt Ecclestone gegenüber dem 'Daily Express' in gewohnter Manier zurück und holt dabei ein altes Schreckgespenst wieder hervor: "Niemand zwingt Silverstone dazu. So ist das im Geschäft. Wir haben ihnen ein Angebot gemacht. Brauchen wir unbedingt einen britischen Grand Prix? Ich sage nein." Der Verhandlungspoker ist also in vollem Gange und die Briten müssen wieder einmal um den Erhalt ihres Grand Prix zittern, sollte ihr Landsmann stur bleiben.

Ecclestone beruft sich dabei auf die fehlende Tradition von Silverstone, obwohl dort 1950 das erste Formel-1-Meisterschaftsevent ausgetragen worden ist: "Italien ist ein traditionsreiches Rennen, weil man schon immer in Monza gefahren ist. Monaco hat ebenfalls Tradition, weil es immer die gleiche Strecke war. In Großbritannien und Frankreich war man schon auf drei verschiedenen Kursen unterwegs. Silverstone will den Preis drücken, weil sie sich für einen Traditionskurs halten", lautet Ecclestones Begründung.

"Für mich hat das mit Tradition nichts zu tun. Großbritannien genießt nicht meinen Schutz", fasst der Brite seine Entschlossenheit in klare Worte und fügt einen Vergleich an: "Ich hätte gerne ein neues Flugzeug, weil es für mich Tradition hat, ich habe 40 Jahre lang eines gehabt. Aber niemand macht mir nur deswegen ein billiges Angebot. So geht es nicht." Besonders pikant ist dabei, dass es sich um einen Grand Prix in Ecclestones Heimatland handelt. Der Formel-1-Zampano weiß, dass ihm seine Landsleute angesichts zweier britischer Superstars und Weltmeister ein Scheitern des Grand Prix niemals verzeihen würden.