• 15.04.2004 16:00

  • von Fabian Hust

Droht der Formel 1 die nächste Schlappe?

Das Vorhaben Ecclestones, durch Verlagerung der Rennen das Tabakwerbeverbot zu umgehen, scheint in die Hose zu gehen

(Motorsport-Total.com) - Es ist kein Geheimnis, dass die Formel 1 ab der kommenden Saison in der Türkei vor allem deshalb an den Start gehen soll, weil die Teams dort außerhalb der EU mit Zigarettenwerbung fahren können - so zumindest die Theorie. Denn in der Praxis haben sich die Befürchtungen bewahrheitet, dass ein entsprechend verabschiedetes Gesetz der Regierung Werbung für den blauen Dunst nicht gestatten wird.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone kämpft gegen das Tabakwerbeverbot an

Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist dies eine herbe Schlappe, denn bei allem Respekt für die sicherlich attraktive Strecke, die Menschen und die Kultur in der Türkei - einen anderen (kommerziellen) Grund als das Umgehen des Tabakwerbeverbots hat die Formel 1 nicht, um nach Kurtkoy zu reisen, ein wichtiger Markt für die Automobilhersteller ist die Türkei jedenfalls nicht.#w1#

In China sieht dies zugegebenermaßen völlig anders aus, doch auch hier galt die Freiheit, für Tabakprodukte werben zu dürfen, als großer Vorteil für das Rennen. Aber auch in Shanghai scheint sich abzuzeichnen, dass die Formel 1 beim Rennen am 26. September auf die Logos der Zigarettenmarken verzichten muss. Einem Bericht der 'Autosport' zufolge hat die 'Chinese Smoking and Health Association' eine entsprechende Kampagne ins Leben gerufen.

Nach Angabe der 'Chinese Smoking and Health Association' würden 90 Prozent der Chinesen vor Erreichen der Volljährigkeit mit dem Rauchen beginnen und Kinder seien zu sehr beeinflussbar, als dass man die Formel-1-Autos mit Werbung für Zigaretten auf die Strecke schicken könne.