• 30.07.2010 21:05

Die Teamchefs in der "Teamorder-Falle"

Stefano Domenicali (Ferrari), Christian Horner (Red Bull), Eric Boullier (Renault) und Colin Kolles (HRT) auf der Pressekonferenz über das Thema Teamorder

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es gab kürzlich ziemlich viele Kontroversen. In der Türkei zum Beispiel, als zwei Fahrer gegeneinander ein Rennen fuhren, und in Hockenheim, wo sie es nicht zwangsläufig getan haben. Ihr scheint unterschiedliche Art und Weisen zu haben, wie ihr mit euren Fahrern umgeht. Kann man das so sagen? Christian, wie sieht eure Strategie aus?"
Christian Horner: "Unsere Strategie in Istanbul, ob sie nun richtig oder falsch war, war es gewesen, die Fahrer gegeneinander fahren zu lassen. Über die vergangene Woche wurde eine Menge diskutiert. Natürlich war es für Stefano nicht die schönste Woche, aber was passiert ist, ist passiert, und wir werden auf eine Art und Weise weiterhin arbeiten, in der wir die Fahrer versuchen, so serh wie möglich zu unterstützen."#w1#

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef), Eric Boullier (Teamchef), Colin Kolles (Teamchef) und Christian Horner (Teamchef)

Stefano Domenicali, Eric Boullier, Colin Kolles und Christian Horner

"Wir haben in Silverstone gesehen, dass es sich manchmal nicht vermeiden lässt, dass man eine Entscheidung treffen muss. Aber wir werden unser Bestes geben, um zu versuchen, beide Fahrer so gleich wie möglich zu unterstützen. Wir haben hier Updates mitgebracht, welche an die beiden Seiten der Garage gegangen sind, und das Team leistet weiterhin fantastische Arbeit, um sicherzustellen, dass wir die Fahrer so gleich wie möglich behandeln."

"Erster und zweiter Fahrer kein Problem"

Stefano Domenicali: "Diesbezüglich teile ich das, was Christian gesagt hat. Das einzige, was ich sagen kann, ist die Tatsache, dass ich in Bezug auf unsere Fahrer einfach noch einmal sagen möchte, dass es kein Problem ist, ein erster und zweiter Fahrer zu sein. Es ist einfach die Tatsache, dass wir die Formel 1 als einen Teamsport mit zwei sehr starken Persönlichkeiten ansehen, und dies ist Teil unserer Philosophie."

"Angesichts der Tatsache, dass es eine Entscheidung der Stewards gab, und diese Situation im Weltmotorsportrat diskutiert wird, kann ich nicht über das sprechen, was vergangene Woche passierte. Wir müssen weitermachen und müssen uns auf diesen Job hier in Ungarn konzentrieren."

Frage: "Eric, würden Sie es vorziehen, dieses Problem zweier gleicher Fahrer zu haben, oder sind Sie mit den Fahrern sehr glücklich, welche Sie haben?"
Eric Boullier: "In der Tat bin ich mit meinen beiden Fahrern sehr glücklich, da sie sehr gleich sind."

Normal, wenn der erfahrene Fahrer vorne liegt

Frage: "Selbst wenn der eine erfahrener ist als der andere?
Boullier: "Natürlich gestaltet dies die Situation ein wenig einfacher, da ich einen Neuling und einen erfahrenen Fahrer habe. Manchmal liegen sie vielleicht auf Augenhöhe, aber natürlich ist der erfahrenere Fahrer vor dem Neuling, was absolut normal ist."

Frage: "Colin, wie sieht eure Fahrer-Politik für den Rest des Jahres aus, schließlich verfügt ihr über drei Fahrer?"
Colin Kolles: "Wir haben vier. Wir haben schon immer gesagt, dass wir vier Fahrer haben, und wir werden alle vier Fahrer verwenden."

Frage: "Kennen Sie die Politik für den Rest der Saison?"
Kolles: "Ja, ich weiß, wie die Politik aussieht."

Frage: "Werden Sie sie uns verraten?"
Kolles: "Nein."

Frage: "Werden wir also Christian Klien wieder im Auto sehen?"
Kolles: "Das ist eine Möglichkeit."

Team steht an erster Stelle

Frage: "Über Teamorder wurde eine Menge gesagt. Sind Sie für Teamorder? Glauben Sie, dass die Regel geändert werden sollte? Denken Sie, dass es eine Regel ist, die nicht mehr zeitgemäß ist? Wie sollte sie angewandt werden?"
Kolles: "Nun, ich denke, dass das Interesse des Teams an erster Stelle steht. Ich denke auch, dass damit vielleicht jedes Team auf seine eigene Art und Weise umgeht. Vielleicht würden wir es anders handhaben, als es einige der anderen Teams tun. Ich denke nicht, dass es richtig ist, es so offensichtlich zu machen."

Boullier: "Ich stimme Colin zu. Wir müssen zunächst einmal im Interesse des Teams arbeiten. Es ist völlig klar, dass das Team an erster Stelle kommt. Das kann vorkommen, wenn sich unsere beiden Fahrer in der ersten Reihe qualifizieren oder klar um die Führung des Rennens kämpfen."

"Ich denke nicht, dass es eine Notwendigkeit gibt, eine klare Teamorder zu haben, denn normalerweise sollte der gesunde Menschenverstand in dieser Situation dominierend sein, und das ist es. Da gibt es nicht mehr zu sagen."

Domenicali: "Sie haben gehört, was ich zuvor gesagt habe. Das Team ist eine sehr wichtige Sache. Das ist alles, was sich im Moment sagen kann."

Geht es darum, dass Teamorder kaschiert werden muss?

Frage: "Haben Sie das Gefühl, dass die Regel geändert werden sollte?"
Domenicali: "Das ist eine Sache für die Diskussionen. Wenn ich es so sagen kann, wir müssen nicht kosmetisch sein. Wenn das der Punkt ist, dann gibt es mit Sicherheit etwas, das wir unter die Lupe nehmen müssen."
Horner: "Das ist eine schwierige Frage, denn was erachtet man schlussendlich als Teamorder? Die Regeln, so wie sie im Moment sind, sind relativ klar, ob dies nun richtig oder falsch ist. Demzufolge ist die Situation, in der sich Ferrari befindet, ein Problem zwischen ihnen und der FIA."

"Aber eine Diskussion wird auf unvermeidliche Weise stattfinden müssen. Die Regel wurde nicht grundlos eingeführt. Wenn es eine Regel ist, die nicht überwacht werden kann, dann muss die Regel im Endeffekt infrage gestellt werden. Heute existiert die Regel und dies ist nun absolut eine Sache des Verbandes."

Das Team sollte größer sein als jede Einzelperson

Frage: "Was ist eurer Meinung wichtiger, den Interessen des Teams zu folgen oder die existierenden Regeln zu respektieren?"
Horner: "Das ist eine sehr gute Frage."
Domenicali: "Ich für meine Seite denke, beides."
Horner: "Schlussendlich sollte das Team größer sein als jeder Einzelne. Jeder arbeitet für das Team, jeder arbeitet im Interesse des Teams. Fahrer, alle Mitglieder, ob dies Techniker, Mechaniker, Ingenieure, Teamchef, technische Direktoren sind, keine Einzelperson sollte größer sein als das Team."

Frage: "Meine Frage bezog sich auf das Reglement..."
Horner: "Das ist eine interessante Frage, denn manchmal hat man einen Interessenkonflikt, in dem die Interessen des Teams anders sind als die Interessen des Fahrers. Aber jedes Team wird darauf anders reagieren. Die Regeln sind klar, und ob man sie mag oder nicht, es sind Regeln, an denen wir festhalten."

Boullier: "Man kann eine andere Interpretation haben, aber schlussendlich muss man sie klar stellen und dem Verband genügen. Grundsätzlich muss man an den Regeln festhalten und dann an die Interessen des Teams denken."

Teamorder mit flexiblen Flügeln zu vergleichen?

Kolles: "Nun, man kann das mit den flexiblen Flügel vergleichen. Es gibt flexible Flügel, die dem Reglement genügen. Man kann Teamorder durchführen, welche vielleicht ebenfalls dem Reglement genügen."

Frage: "Ich habe einen Freund, der gerne mit viel Geld wettet, und er ist ein großer Fan von Felipe Massa. Er glaubt, dass er dieses Rennen gewinnen kann, kann ich ihn also anrufen und ihm sagen, dass er eine Menge Geld auf Felipe setzen kann?"
Domenicali: "Ich denke, Sie können ihm sagen, dass es seine Entscheidung ist, mit seinem Geld zu wetten, denn ich wette nie. Er hat mich nicht gefragt, was er tun muss."

Die Sache mit dem Kurzzeitgedächtnis...

Frage: "Christian hat das Problem der Teamorder als Problem zwischen Ferrari und der FIA beschrieben. Mit Sicherheit betrifft dies alle Formel-1-Teams und die Fans. Was sagen Sie diesbezüglich?
Domenicali: "Ich denke, dass wir schon seit langer Zeit in der Formel 1 sind. Wir haben kein Kurzzeitgedächtnis."

"Wir müssen realistisch sein und die Tatsachen so sehen, wie sie sind. Das möchte ich diesbezüglich sagen. Manchmal erscheint es, als würden wir mehr Druck auf die Kosmetik legen als auf andere Themen. Ich denke, dass dies eine Frage des Prinzips ist. Wir glauben, dass es ein Teamsport ist, und das ist der fundamentale Punkt, um ehrlich zu sein. Wie ich schon sagte, meiner Ansicht nach gibt es keinen Grund für Diskussionen."

"Sache zwischen der FIA und Ferrari"

Horner: "Ich bin mir sicher, dass jeder eine Meinung hat, aber schlussendlich ist die FIA der Regulator, sie haben alle Fakten, sie haben Fakten, die womöglich nicht öffentlich sind. Aus diesem Grund muss man sich auf den Verband verlassen. Es ist ihr Job, und ich bin mir sicher, dass sie mit dem Problem richtig umgehen werden. Es ist für uns nicht relevant, unser Team oder irgendwelche anderen Teams sind nicht darin involviert. Es ist eine Sache zwischen der FIA und Ferrari."

Frage: "Sollten die Formel-1-Teams auf das hören, was die Fans sagen? Es hängt ein wenig davon ab, von welchem Land wir sprechen, aber die dominierende Reaktion auf das Geschehene ist nicht positiv. Sollte sich die Formel 1 darüber nicht mehr Sorgen machen als über das, was Ferrari und die FIA aus der Welt schaffen? Sollte die Formel 1 als Ganzes denken 'Was wollen die Fans sehen?'?"
Boullier: "Ich denke, dass die Formel 1 schon viele Male über die Fans diskutiert hat, in denen man einige Umfragen platziert hat. Da geht es in erster Linie darum, auf einige Fans und die Wünsche der Fans zu hören. Also kann ich Ihre Frage bejahen. Wir sollten auf die Fans hören und sicherstellen, dass die Fans glücklich sind."

Auch die Tour de France hat Teamorder

Horner: "Auch die Tour de France ist ein Teamsport und es gibt einige Fans, die den Radsport mögen. Teamorder ist meiner Meinung nach in Ordnung, solange sie vom Reglement gedeckt ist. Das Team ist meiner Meinung nach die Nummer eins, dann kommen die anderen Interessen."

"Natürlich gibt es Regeln, und wenn jemand das Gefühl hat, dass es einen Bruch der Regeln gab, dann ist es nicht an uns, dies zu entscheiden. Das ist der Punkt. Wenn ein Fan verstehen würde, dass Teamorder erlaubt ist, man hat sie im Radsport, so hat man sie vielleicht auch in anderen Sportarten. Das ist meine Ansicht."

"Wir müssen cool bleiben"

Frage: "Auf der einen Seite haben Sie Alonso, der Felipe überholt, und dadurch bekommt Alonso sieben Punkte mehr. Auf der anderen Seite hat man Felipes Land, Brasilien. Dort gibt es Millionen Leute, die vielleicht sagen, dass sie niemals mehr Fiat-Autos, Shell-Benzin tanken oder ein Konto von Santander öffnen werden. Welche Lösung ziehen Sie vor? Diese sieben zusätzlichen Punkte für Alonso oder den Umgang mit der Situation im Land?"
Domenicali: "Wie ich schon sagte, wir müssen cool bleiben, wenn wir diese Dinge diskutieren. Wir müssen das nicht auf ein emotionales Niveau bringen. Meiner Ansicht nach würde ich sagen, dass man sagen kann, dass niemand Felipe mehr unterstützt hat als Ferrari, zu jeder Zeit, die ganze Zeit."

"Wie ich schon sagte, wir kehren zum Kurzzeitgedächtnis zurück. Vor ein paar Rennen haben uns eine Menge Leute in diesem Raum unter Druck gesetzt, was los ist, was vor sich geht, und wir haben immer gesagt, dass Felipe ein großartiger Fahrer ist."

"Er ist ein großartiger Mann, mit Sicherheit möchte er gewinnen, denn das ist das, was wir wollen, und wir wollen ihn als Teil des Teams sehen, weil wir mit ihm mit fühlen. Niemand kann also sagen, dass Ferrari Felipe etwas angetan hat. Wir unterstützen ihn immer, wir fühlen sehr mit ihm."

"Ich möchte nicht darauf eingehen, denn ich denke nicht, dass dies korrekt ist. Und ich möchte keine Leute haben, die über ein Kurzzeitgedächtnis verfügen, denn das ist falsch, im Leben wie im Sport."

Warum gibt es denn überhaupt eine Fahrerwertung?

Frage: "Ihr redet alle davon, dass ihr die Formel 1 als Teamsport betrachtet. 2002 fragte ich Michael Schumacher und Rubens Barrichello, warum wir eine individuelle Weltmeisterschaft für Fahrer haben. Sie haben mir keine Antwort gegeben. Vielleicht können Sie mir eine Antwort geben, warum haben wir eine Fahrermeisterschaft?"
Horner: "Ich denke, dass wir absolut klargestellt haben, dass wir unsere beiden Fahrer um die Meisterschaft kämpfen lassen. Ob dies nun richtig oder falsch ist, wir lassen unsere beiden Fahrer gegeneinander fahren. Wir werden diese Strategie weiterhin anwenden, aber man hat zwei Meisterschaften, eine Fahrer- und eine Teammeisterschaft, welche beide dieselbe Bedeutung mit sich bringen."

Boullier: "Es gibt eine Konstrukteurswertung, es ist also unsere Sache, den Besten unserer Fahrer zu unterstützen, um sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursmeisterschaft zu gewinnen."
Domenicali: "Dem pflichte ich bei."

Konstrukteurswertung hat für die Teams größere Bedeutung

Kolles: "Ebenso. Ich denke, dass die Konstrukteursmeisterschaft eine sehr entscheidende Sache ist, um ehrlich zu sein. Wegen des finanziellen Standpunktes ist sie sehr wichtig. Man gewinnt durch die Fahrermeisterschaft nichts. Man erhält natürlich eine Menge Reputation, und vielleicht indirekte Sponsorings oder was auch immer. Aber Tatsache ist, dass die Konstrukteursmeisterschaft für ein Team wertvoller ist als die Fahrermeisterschaft."

Frage: "Können Sie uns die uneinheitliche Geschwindigkeit von Ferrari erklären: langsam und definitiv gegenüber den internationalen Medien und schnell und aggressiv auf der Strecke und in der Interpretation der technischen und sportlichen Regeln?"
Domenicali: "Ich weiß nicht, ob das auf der einen Seite langsam und auf der anderen Seite schnell ist. Mit Sicherheit ist es unser Hauptziel zu versuchen, zumindest auf der Strecke schnell zu sein, und dies ist das Wichtigste."

"Dieses Jahr ist eine harte Meisterschaft, ohne Zweifel. Wie ich schon zuvor sagte, wenn man alle Rennen teilt, welche wir bis heute gefahren sind, so haben wir darunter zu leiden, dass wir aus verschiedenen Gründen nicht jene Punkte geholt haben, die wir hätten holen sollen. Ich denke, dass wir uns in einer Situation befunden haben, in der wir in Bezug auf die Entwicklung etwas langsamer gemacht haben, als wir etwas mehr erwartet hatten, besonders in Bezug auf die Entwicklung des F-Schachts."

"Als wir dies realisierten, konzentrierten wir uns mehr auf andere technische Entwicklungen, welche sich auf andere Teile des Autos bezogen. Also gewannen wir an Leistung. Aber ich würde sagen, wenn wir auf das Kurzzeitgedächtnis zurückkommen, müssen wir cool bleiben. Jedes Rennen ist anders."

"Wenn man sich die vergangenen paar Rennen anschaut, dann sieht man, wie schnell sich die Dinge verändern können. Das einzige, das wir uns anschauen müssen, ist sicherzustellen, das wir auf allen Gebieten Druck machen."

"Denn der Wettbewerb ist in allen Punkten sehr, sehr stark. Alles kann passieren, denn wenn man ein Problem hat und man dann in der Lage ist, die Punkte zu holen, dann ist alles möglich. Der andere Weg ist es, auf allen Gebieten sehr viel Druck zu machen."

Ferrari hat keine Angst vor einem Verlust von Massa

Frage: "Sie haben Rubens Barrichello verloren, weil er das Gefühl hatte, dass er als zweitklassige Fahrer behandelt wird, als ein Nummer-2-Fahrer in eurem Team. Macht das euch irgendwelche Sorgen, dass Felipe Massa vielleicht dasselbe verspürt und ihr während den kommenden Jahren einen sehr talentierten Fahrer verlieren könntet?"
Domenicali: "Nein, nein, das denke ich nicht. Nein, das denke ich nicht, denn wir waren schon immer sehr glücklich mit Felipe, wie ich schon vorhin gesagt habe. Wir haben ihn auch auf persönlicher Seite unterstützt, auf der beruflichen Seite, wir sind stolz auf ihn und wir ändern unsere Ansicht nicht."

"Ich denke, dass seine Philosophie seines Lebens wirklich Teil unseres Geist ist, und wir respektieren das, und ich denke, dass er das ebenfalls respektiert. Wenn du umgeben ist von vielen Leuten, die dich antreiben, Freunde, wahre Freunde, Freunde, die nicht wahre Freunde sind, Leute, die etwas zu dir sagen, und wenn du ihnen deinen Rücken umdreht, dann sagen sie das Gegenteil, dann ist es normal, dass man mit dieser Art Energie reagiert."

"Es ist wichtig, dass diese Energie nicht negativ ist, sondern positiv, positiv für ihn ist, denn dies ist Teil des Spiels. Wie ich schon sagte, es ist für ihn einmal mehr positiv, aber auch positiv für das Team, denn das wurde auch durch seine Aussage unterstrichen. Um ehrlich zu sein, denke ich das also nicht."

Warum soll Massa Ferrari helfen?

Frage: "Warum möchte euch Felipe Massa helfen, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, wenn ihr ihm nicht helfen wollt, die Weltmeisterschaft zu gewinnen?
Domenicali: "Erneut ein Kurzzeitgedächtnis, denn ich denke Sie erinnern sich, dass es wirklich unsere Philosophie war, sicherzustellen, dass unsere Fahrer die richtige Chance zum richtigen Moment haben. Und ich denke, dass sie sich daran erinnern können, was in der Vergangenheit passiert ist."

Frage: "Ich weiß, dass es langweilig wird, aber ich muss dennoch fragen. Wir haben die Frage gehört, dass die Teams vielleicht etwas mehr auf die Fans hören sollten, aber können wir andersherum fragen? Vielleicht sollten die Fans etwas mehr auf die Teams hören, denn offensichtlich gibt es die Ansicht, dass die Formel 1 grundsätzlich schon immer ein Teamsport war, aber die Leute scheinen das nicht wirklich zu verstehen."

"Glauben Sie, dass die Teams zusammen sich etwas mehr anstrengen sollten, um die Leute zu überzeugen, dass es ein Teamsport ist, denn es gab schon zuvor Teamorder, bevor sie verboten wurde. Und es gibt Teamorder, seitdem sie verboten sind. Es gibt also nicht wirklich einen Grund, dass sie im Reglement verankert sind. Ist es wirklich die Tatsache, dass Teamorder unpopulär ist, sodass sie nicht immer offen zugegeben werden, selbst wenn man sie ausführt?"

Domenicali: "Ich spreche alleine. Wir haben eine Pressekonferenz..."

Horner: "Das ist eine gute Frage. Man muss auf die Fans hören. Die Fans wollen Rad-an-Rad-Rennsport sehen, aber viel hängt vom Reglement ab und der Erklärung der Regeln und der Praktikabilität dieser Regeln."

"Das ist meiner Meinung nach also etwas, das die Teams zusammen mit dem Verband aus den Ereignissen des vergangenen Wochenendes wirklich lernen müssen und vielleicht mit einer Überarbeitung oder Klarstellung ankommen sollten, damit wir weitermachen können."

Was ist Teamorder?

Frage: "Wird dies etwas ändern, denn Teamorder wird nach wie vor verwendet und wird unpopulär sein?"
Horner: "Wie ich schon zuvor gesagt habe, das hängt meiner Meinung nach davon ab, was schlussendlich eine Teamorder ausmacht."

Frage: "Ist die Möglichkeit, dass man einfach sagt, Teamorder ist legal? Denn es scheint einen Widerspruch zu geben zwischen all dem, was wir alle gesagt habt. Teamorder sind Teil der Formel-1-Konstruktion und dennoch ist sie verboten. Ihr habt euer eigenes ungeschriebenes Gesetz, und dennoch gibt es dieses Gesetz im Formel-1-Regelbuch."
Horner: "Wir haben einen kleinen Widerspruch, denn wenn man sich die verschiedenen Jahrzehnte der Formel 1 anschaut, ob es Stirling Moss, Niki Lauda waren oder man auf die kürzlichen Phasen schaut, war die Formel 1 ein Teamsport."

"Diese Regel wurde mit dem Zweck eingeführt, zu versuchen, natürlich das zu verhindern, was 2002 passiert ist. Generell war es für mich effektiv, aber natürlich gibt es immer noch Situationen, und ich denke, dass dieses Problem wieder betrachtet werden muss."

"Es wurde kürzlich womöglich vollständiger getestet, aber für die Formel 1 ist es ein wichtiges Thema, und auch für die Teams ist es wichtig, dass es geklärt ist, damit wir weitermachen können, wissen, was Teamorder ist. Gehören sie in die Formel 1, oder nicht? Und falls nein, dann müssen die Regeln absolut klar sein, damit wir damit umgehen können."

Kolles: "Ich stimme zu."

Der heißeste Sitz an der Boxenmauer

Frage: "In Istanbul und in Silverstone schien ihr Sitz der heißeste von allen an der Boxenmauer gewesen zu sein. Fühlen Sie sich nun erleichtert oder glücklich, dass Sie sich nun nicht in der Position befinden, die Sie gewohnt sind?"
Domenicali: "Lasst uns abwarten."
Horner: "Wenn du konkurrenzfähig bist und vorne fährst, dann ist es unvermeidbar, dass du im Scheinwerferlicht bist. Wir hatten unsere Probleme und die Leute sind sehr schnell darin, sich über diese Probleme Meinungen zu bilden."

"Die Ferrari-Jungs haben sich in Silverstone zwei Wochen zuvor berührt, aber dass sie auf den Plätzen fünf oder sechs oder wo auch immer fuhren, war das nicht besonders interessant. Es ist also unvermeidbar, dass dies herum wandert, und ich denke, das ist nun wirklich an der Zeit ist, das McLaren in den kommenden paar Rennen im Scheinwerferlicht steht!"

Frage: "Seitdem sie bei Ferrari die Leitung übernommen haben, gab es etwas Kritik und vielleicht haben Sie aufgrund von fehlender Leistung oder fehlender Leistung der Fahrer oder deswegen auch immer harte Zeiten durchgemacht. Aber haben Sie das Gefühl, dass Sie persönlich in den vergangenen fünf oder sechs Tagen die härteste Zeit durchgemacht haben, seitdem Sie Boss des Formel-1-Teams von Ferrari sind?"
Domenicali: "Für mich persönlich? Natürlich ist es dieser Tage nicht gut, nach einem solch fantastischen Wochenende all edn Druck auf seiner Seite zu verspüren. Aber um ehrlich zu sein, hängt das wirklich davon ab, von welcher Seite man es betrachtet, denn ich weiß, dass die Reaktion auf die Situation in Hockenheim völlig anders ist, wenn man mit anderen Leuten oder anderen Ländern spricht. In unserem Job wechselt das jeden Tag ab. Man weiß nie, was morgen passiert, wir werden sehen."