• 23.03.2010 12:59

Die Champions meinen: "Schumi" ist gut für die Formel 1

Die Rückkehr von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher stößt bei den ehemaligen Formel-1-Champions auf ein überaus positives Echo

(Motorsport-Total.com/SID) - Elf Weltmeister - eine Meinung: Michael Schumachers Comeback ist perfekt für die Formel 1. Größen aus alten Zeiten wie Emerson Fittipaldi oder Mario Andretti sind sich mit Schumachers früheren Rivalen Damon Hill oder Jacques Villeneuve einig, dass die Rückkehr des siebenmaligen Champions der "Königsklasse" weltweit ein enormes Interesse beschert - und trauen Schumacher trotz seiner inzwischen schon 41 Jahre sogar einen weiteren Titel zu.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

"Schumi" ist wieder da - und die früheren Weltmeister sind schlichtweg begeistert

"Es ist nicht nur gut, es ist fantastisch, dass er zurückgekommen ist. Es entzündet einen neuen Funken in der Formel 1", sagt der Amerikaner Andretti, Weltmeister von 1978. "Er hat neues Interesse geweckt - und er wird Ende 2010 der neue Weltmeister sein." Für Hill ist der Mercedes-Pilot noch ein bisschen eingerostet, "aber wir werden erleben, dass er besser und besser wird und nicht schlechter und schlechter", so der Brite, Weltmeister des Jahres 1996.#w1#

In seinem ersten Rennen nach 1239 Tagen Formel-1-Abstinenz war Schumacher in Bahrain mit Platz sechs zufrieden. Der ehrgeizige Rekordweltmeister will aber schon am Sonntag in Melbourne näher an die Podiumsplätze heranrücken, was ihm Villeneuve auch zutraut: "Er kann auf jeden Fall wieder Weltmeister werden. Geben Sie ihm ein paar Rennen Zeit, und er wird wieder da sein, wo er mit Ferrari war", meint der Kanadier, der 1997 - nach Schumachers legendärem Rammstoß - Weltmeister wurde.

Der Brite John Surtees, Champion von 1964 und als einziger Rennfahrer überhaupt Weltmeister in der Formel 1 und auf dem Motorrad, findet es gut, dass Schumacher seinen Träumen folgt: "Es muss für ihn eine Leidenschaft und Herzensangelegenheit sein. Denn Geld braucht er nicht mehr", sagt der 76-Jährige, prophezeit Schumacher allerdings eine schwierige Saison. "Er fährt jetzt gegen Fahrer, die er nie zuvor gesehen hat. Er muss lernen, wie er diese Fahrer behandeln muss. Einigen gegenüber muss er unverschämt sein, bei anderen muss er sehr respektvoll sein." Einen weiteren Titel will Surtees aber "nicht ausschließen".


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Bahrain


Der Südafrikaner Jody Scheckter, nach dessen Titelgewinn 1979 erst Schumacher eine 21-jährige Ferrari-Durststrecke beendete, "würde mein Geld nicht gegen ihn setzen" - auch wenn es für Schumacher sicher härter würde als früher. Das sieht Sir Jackie Stewart, Weltmeister von 1969, 1971 und 1973 ähnlich: "Die Herausforderung ist sicher größer, aber ich denke, er kann es schaffen, noch einen Titel zu holen", sagt der Schotte, für den Schumacher vor drei Jahren "möglicherweise zu früh zurückgetreten" ist. "Ich denke, er war gelangweilt."

Für Emerson Fittipaldi, Weltmeister 1972 und 1974, ist Schumachers Rückkehr das Beste, was passieren konnte: "Er wird dafür sorgen, dass so viele Leute auf der ganzen Welt diesen Sport beachten", sagt der Brasilianer, der Schumacher Titel Nummer acht zutraut: "Ich weiß, dass er es schaffen kann. Und er wird es schaffen. Sicher kann er noch einmal Weltmeister werden, er kann in diesem Jahr gewinnen."

Nach Meinung von Niki Lauda, Weltmeister 1975, 1977 und 1984, bedeutet Schumachers Comeback "für die Formel 1 insgesamt mehr Zuschauer und mehr Umsatz". In Schumachers Leistungen sehe er noch viel Potenzial, so der Österreicher, der es wie Alain Prost geschafft hat, nach einem Comeback noch einmal Weltmeister zu werden. Für den Franzosen, Champion 1985, 1986, 1989 und 1993, ist die große Erfahrung ein Pluspunkt für Schumacher: "Wenn er ein ordentliches Auto hat, dann kann er eine sehr gute Saison hinlegen." Der Brite Nigel Mansell, Weltmeister 1992, findet Schumachers Comeback "großartig für den Sport und wirklich gut für ihn".

Der Finne Mika Häkkinen, der sich rund um seine beiden Titel 1998 und 1999 viele packende Duelle mit Schumacher geliefert hat, findet das Comeback "brillant", sieht aber "eine unglaubliche Herausforderung" für den Rückkehrer: "Es sind viele andere Champions auf der Strecke, viele junge, hungrige Fahrer. Es wird für ihn nicht einfach, sein Ziel zu erreichen, nämlich die WM zu gewinnen." Schumacher habe aber einen großen Vorteil: "Er hat Mercedes hinter sich und das Weltmeisterteam aus dem vergangenen Jahr. Er hat alle Zutaten, um Erfolg zu haben."

Allein den Weltmeister von 2007 lässt Schumachers Comeback kalt: "Es interessiert mich wenig. Schumacher macht sein Ding, ich meins", sagt "Iceman" Kimi Räikkönen aus Finnland, der jetzt in der Rallye-WM seinen Spaß hat.¿pbvin|512|2558|inside|0|1pb¿

Stimmen zum Comeback von Michael Schumacher:

John Surtees (Weltmeister 1964): "Zuerst muss man an folgendes denken: Als ich bei Honda war, haben wir immer davon gesprochen, unseren Träumen zu folgen. Schumacher hatte eine großartige erste Karriere mit super Erfolgen. Jetzt startet er eine neue Karriere, und es muss für ihn eine Leidenschaft und Herzensangelegenheit sein. Denn Geld braucht er nicht mehr. Von daher unterstütze ich ihn zu hundert Prozent."

"Aber er fährt jetzt gegen Fahrer, die er nie zuvor gesehen hat. Er muss lernen, wie er diese Fahrer behandeln muss. Einigen gegenüber muss er unverschämt sein, bei anderen muss er sehr respektvoll sein. Das muss er lernen. Bei den Autos haben in diesem Jahr alle Fahrer eine Lernkurve vor sich. Normalerweise mag ich es nicht, wenn alte Fahrer zu lange dabei bleiben. Aber für die Formel 1 denke ich, ist es gut. Vielleicht wird Michael wieder Weltmeister, ich würde es nicht ausschließen."

Jackie Stewart (Weltmeister 1969, 1971, 1973): "Es ist sehr gut für die Formel 1. Es sorgt für weltweit für ein enormes Interesse. Michael ist möglicherweise zu früh zurückgetreten. Ich denke, er war gelangweilt. Es ist eine wundervolle Art, zurückzukommen und es wieder zu genießen. Ich bin sicher, er wird es sehr gut machen. Die Herausforderung ist sicher größer, aber ich denke, er kann es schaffen, noch einen Titel zu holen."

Emerson Fittipaldi (Weltmeister 1972, 1974): "Es ist fantastisch, das Beste, was passieren konnte. Er wird dafür sorgen, dass so viele Leute auf der ganzen Welt diesen Sport beachten. Es ist eine Herausforderung für ihn. Ich weiß, dass er es schaffen kann. Und er wird es schaffen. Sicher kann er noch einmal Weltmeister werden, er kann in diesem Jahr gewinnen."

Niki Lauda (Weltmeister 1975, 1977, 1984): "Schumachers Comeback bedeutet für die Formel 1 insgesamt mehr Zuschauer und mehr Umsatz. Besonders in den ersten drei, vier Rennen, wo sich abzeichnet, wer sich wo im Fahrerfeld einpendelt, wird das Interesse sehr hoch sein. Für die Formel 1 ist das schlechthin der beste Start in eine neue Saison."


Fotos: 60 Jahre Formel 1


"Michael Schumacher ist mit seinen sieben WM-Titeln auf dem Buckel natürlich ein Ausnahmesportler, keine Frage. Der weiß wirklich, wie es geht! Sein Einstand war mehr als gelungen. Er war die ganze Zeit gleichschnell mit Nico Rosberg, also hat er einen guten Job gemacht. Er ist physisch sehr gut vorbereitet, und ich sehe noch viel Potenzial in seinen Leistungen in diesem Jahr."

Mario Andretti (Weltmeister 1978): "Es ist nicht nur gut, es ist fantastisch, dass er zurückgekommen ist. Es entzündet einen neuen Funken in der Formel 1. Ich bin ein großer Fan von ihm. Er hat neues Interesse geweckt - und er wird Ende 2010 der neue Weltmeister sein."

Jody Scheckter (Weltmeister 1979): "Sicher, es ist absolut gut für die Formel 1. Es wird zwar sicher härter als früher, aber es ist möglich, dass er Weltmeister wird. Ich würde mein Geld nicht gegen ihn setzen."

Alain Prost (Weltmeister 1985, 1986, 1989, 1993): "Die Rückkehr von Michael Schumacher ist gut für die Formel 1. Seine große Erfahrung wird ihm dabei helfen, sich an das neue Reglement zu gewöhnen. Wenn er ein ordentliches Auto hat, dann kann er eine sehr gute Saison hinlegen. Ansonsten werden wir sehen, wie er damit klarkommt, eine Saison im Mittelfeld zu bestreiten."

Nigel Mansell (Weltmeister 1992): "Es ist großartig für den Sport und wirklich gut für ihn. Er hat einen Dreijahresvertrag, könnte wieder Rennen gewinnen und vielleicht auch eine weitere Weltmeisterschaft."

Damon Hill (Weltmeister 1996): "Es ist sehr gut für die Formel 1. Die Leute sind natürlich an Michael interessiert. Er ist ein großer Champion, er hat viele Titel und Rennen gewonnen. Es ist sehr mutig, zurückzukommen, sich ein neues Ziel zu setzen und zu sehen, was noch möglich ist."


Fotos: Großer Preis von Bahrain


"Er hat immer bis zum Limit des Machbaren gepuscht. Warum sollte er nicht noch einmal Weltmeister werden? Er ist noch ein bisschen eingerostet. Aber wir werden erleben, dass er besser und besser wird und nicht schlechter und schlechter. Es ist gut, dass er wieder da ist."

Jacques Villeneuve (Weltmeister 1997): "Es ist großartig. Schauen Sie auf die enorme Beachtung durch die Medien und Fans. Die Formel 1 hat das gebraucht. Sie braucht etablierte Fahrer. Jetzt gibt es vier Weltmeister im Feld, das ist klasse."

"Er kann auf jeden Fall wieder Weltmeister werden. Er ist im ersten Rennen nach drei Jahren nur drei Zehntelsekunden zurück, das ist sehr knapp und eine sehr gute Leistung. Geben Sie ihm ein paar Rennen Zeit, und er wird wieder da sein, wo er mit Ferrari war."

Mika Häkkinen (Weltmeister 1998, 1999): "Es ist brillant. Es ist großartig für die Fans der Formel 1 und für Michaels Fans. Er hat eine unglaubliche Herausforderung vor sich. Es sind viele andere Champions auf der Strecke, viele junge, hungrige Fahrer. Alle haben schon Erfahrung in der Formel 1 gesammelt."

"Es wird für ihn nicht einfach, sein Ziel zu erreichen, nämlich die WM zu gewinnen. Aber er hat einen großen Vorteil. Er hat Mercedes hinter sich und das Weltmeisterteam aus dem vergangenen Jahr. Er hat alle Zutaten, um Erfolg zu haben. Schauen wir, was passiert. Ich wünsche ihm alles Beste."

Kimi Räikkönen (Weltmeister 2007): "Es interessiert mich wenig. Schumacher macht sein Ding, ich meins. Ich schaue auf mich und freue mich, dass ich nun das machen kann, was mir Spaß macht: Rallye fahren."