• 14.09.2015 10:40

  • von Dominik Sharaf

Der liebe Herr Todt: Ecclestone wünscht sich Mosley zurück

Am FIA-Präsidenten sei "nichts verkehrt", dennoch ist dem Formel-1-Boss der angeblich von Passivität geprägte Führungsstil Jean Todts ein Dorn im Auge

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone wirkt angesichts der durch die Formel-1-Strategiegruppe enorm gewachsenen Macht der Teams zunehmend machtlos, wenn es darum geht, die Königsklasse seinen Wünschen und Vorstellungen gemäß zu revolutionieren. Dafür macht der Zampano nicht die neue Institution, sondern FIA-Präsident Todt verantwortlich. "Jean will die Leute nicht vor den Kopf stoßen. Er will, dass jeder glücklich und mit allem einverstanden ist", sagt Ecclestone der 'New York Times' über dessen Führungsstil.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Jean Todt

Bernie Ecclestone und Jean Todt scheinen nicht an einem Strang zu ziehen Zoom

In einer Allianz mit dem Automobil-Weltverband erkennt der 84-Jährige den Königsweg, um die Blockadehaltung der Teams, die sich jeweils ihre Vorteile bewahren wollen, zu brechen. Schließlich verfügen sein Formula One Management (FOM) und die FIA über Mehrheiten oder zumindest über Sperrminoritäten in den relevanten Gremien. "Jean und ich könnten sagen: 'Das ist das Reglement, vergesst die Teams, vergesst jeden anderen. Wenn ihr an der WM teilnehmen wollt, dann sind das die Spielregeln."

Möglich gewesen wäre das vielleicht mit einem Kumpel aus Zeiten, in denen Ecclestone noch Teamchef war und sein Imperium nur aus verwegenen Träumen kannte: Die Rede ist von Max Mosley. Der auf Kostenreduktion bedachte Todt-Vorgänger, der häufig als Antagonist zu den Formel-1-Mannschaften auftrat, fehlt Ecclestone: "Ich bedauere es, dass wir Max verloren haben", sagt er und kritisiert Todt, obwohl er das Gegenteil behauptet: "Es ist nichts verkehrt an Herrn Todt. Anstandshalber macht er an der Formel 1 nichts und greift nicht ein. So sorgt er nicht für Ärger."