• 25.06.2008 12:54

  • von Marco Helgert

Der Druck auf Lewis Hamilton wächst

Der McLaren-Mercedes-Star erlebt momentan eine schwierige Phase und muss diese laut Honda-Teamchef Ross Brawn allein durchstehen

(Motorsport-Total.com) - Die Souveränität, die Lewis Hamilton während seiner ersten Formel-1-Saison 2007 ausstrahlte, überraschte alle. Und auch wenn er Fehler machte, man stand es ihm zu - es war ja sein Lehrjahr. Nun, in seiner zweiten Saison, wird der Druck auf den Engländer immer größer. Die Medien zeigen immer weniger Verständnis für Fehler - auch wenn er gerade einmal 25 Grands Prix gefahren hat - und immer häufiger ist sein Privatleben Mittelpunkt der Berichterstattung.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton muss erkennen, dass die Erwartungen an ihn ansteigen

Nach Monaco und dem dortigen Sieg war er noch der gefeierte Held. Doch in Kanada übersah er die rote Ampel an der Ausfahrt der Boxengasse und knallte Kimi Räikkönen ins Heck. Strafversetzt um zehn Plätze und im Rennen auch noch mit einer Durchfahrtsstrafe belegt sah er in Magny-Cours dann zwar wieder die Zielflagge - jedoch außerhalb der Punkte. In der WM liegt er nun 10 Punkte hinter der Spitze.#w1#

Mit den "Randerscheinungen" neben der Piste droht Hamiltons Stern blasser zu werden, doch Hondas Teamchef Ross Brawn kennt solche Situationen und auch eine einfache Lösung dafür: Er müsse sich auf das Wesentliche konzentrieren - das Fahren. Auch Michael Schumacher habe zu Beginn seiner Formel-1-Karriere eine solche Phase durchlaufen müssen.

Konzentration auf das Fahren

"Das Fahren ist es, das ihn durch alles hindurchbringen wird", so Brawn. "Er muss sich auf das Fahren konzentrieren, dann wird alles andere sich selbst regeln." Auch der Honda-Teamchef erinnerte dabei daran, dass Hamilton eben keine jahrelange Erfahrung in der Formel 1 nachweisen kann. "Wir tendieren dazu zu vergessen, wie jung er noch ist und wie viele neue Erfahrungen auf ihn einprasseln", erklärte er der 'BBC'.

"Ich hatte das Glück, mit Michael Schumacher zu arbeiten, als er durch diese Lernphase ging - und da war es nicht anders", fuhr er fort. "Die Aufmerksamkeit, die diesen Jungs zuteil wird, bedeutet einen irren Druck. Und dabei kann ihnen niemand wirklich helfen." Sie müssten diese Phase selbst durchstehen und daraus lernen.

"Es kann ihnen niemand sagen, was die tun sollten. Sie müssen es damit auf die harte Tour lernen - selbstständig", so Brawn weiter. Dazu gehöre dann auch, dass es mit dem WM-Titel auch 2008 nichts werden könnte, zudem Ferrari auch noch "sehr stark" aussehe. "Lewis ist in der Lage, Weltmeister zu werden. Es ist nur die Frage, wie gut das Auto ist und wie der Würfel fällt."