Daniil Kwjat überzeugt: Red Bull wird wieder stärker sein

Seine erste Saison bei Red Bull verlief für Daniil Kwjat charakterbildend - Der Russe glaubt, dass das ganze Team durch die schwierige Zeit stärker geworden ist

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Jahren Dominanz musste sich Red Bull wieder an Niederlagen gewöhnen. 2014 konnte der österreichisch-britische Rennstall noch drei Grands Prix gewinnen, in der abgelaufenen Saison fuhr die Mannschaft chancenlos hinterher. Rang vier in der Konstrukteurs-WM war die schlechteste Platzierung seit 2008. Red Bull schob die Misserfolge in erster Linie Antriebspartner Renault in die Schuhe. Auch für die Fahrer war die mangelnde Konkurrenzfähigkeit eine große Enttäuschung. Sebastian Vettel kam zum richtigen Zeitpunkt zu Red Bull, Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat zum falschen.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Mit 95 WM-Punkten belegte Daniil Kwjat 2015 WM-Platz sieben Zoom

"Als ich zu Red Bull kam, waren die Erwartungen hoch", erinnert sich Kwjat bei 'Autosport' an den vergangenen Winter zurück. Das Team, ich selbst und viele Leute hatten Erwartungen, dass wir großartige Ergebnisse zusammen erreichen werden." Beim Chaosrennen in Ungarn holte der Russe seinen ersten und bisher einzigen Podestplatz. Aus eigener Kraft war das Treppchen nicht in Reichweite. "Es war für uns alle eine Geduldsprobe", meint Kwjat deswegen und gibt zu: "Am Anfang war es ein kleiner Schock. Wir waren in einer schwierigen Situation."

Mit Fortdauer der Saison konnte Red Bull das Chassis verbessern. Achillesferse blieb der Antrieb und die Zuverlässigkeit. "Wir konnten uns zwar steigern, aber es gab viele Höhen und Tiefen. Einmal sammelten wir gute Punkte, beim nächsten Rennen gingen wir wieder leer aus", seufzt Kwjat. "Das war enttäuschend." Für den 21-Jährigen war es ein charakterbildendes Jahr. In der Regel heißt es, dass die zweite Saison schwieriger als die erste ist. Kwjat kam vermeintlich zum falschen Zeitpunkt zu einem Topteam.

Auch wenn Red Bull nicht den Wunschantrieb von Mercedes bekommen hat, hat sich Dietrich Mateschitz zur Formel 1 bekannt. Schritt für Schritt soll das Team wieder zu alter Stärke finden. "Ich hoffe, dass es positivere Gefühle geben wird, denn im Vorjahr gab es nicht viele", macht sich Kwjat Mut. "Man braucht aber auch solche schwierigen Jahre in unserem Leben. Ich denke, wir sind als Gruppe gewachsen. Jeder wird davon stärker hervorgehen."

Red Bull wird am 17. Februar in London die neue Lackierung zeigen. Die Streckenpremiere des RB12 findet dann beim ersten Wintertest in Barcelona statt. In Spanien wird in der nächsten Woche vom 22. bis 25. Februar getestet.