• 16.09.2009 17:24

"Crashgate" in der Chronologie

Die Entwicklung der Unfall-Affäre von Singapur im Zeitraffer: Vom Crash beim Flutlichtrennen 2008 bis hin zur Trennung von Renault und Briatore/Symonds

(Motorsport-Total.com/SID) - Beim Großen Preis von Singapur 2008 feierte Fernando Alonso seinen ersten Sieg in einer ansonsten recht schwierigen Saison - sein Teamkollege Nelson Piquet scheidet hingegen wieder einmal vorzeitig aus. Knapp ein Jahr später behauptet der brasilianische Rennfahrer, absichtlich verunfallt zu sein, um Alonso den Sieg zu ermöglichen. Die FIA will diese Angelegenheit genau überprüfen und bittet Renault in der kommenden Woche vor den Weltrat. Lesen Sie hier die Chronologie der Ereignisse.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.

Die FIA untersucht, ob Renault das Rennen in Singapur 2008 manipuliert hat

28. September 2008: Beim Singapur-Grand-Prix fährt Renault-Pilot Nelson Piquet junior in Runde 14 in Kurve 17 unmittelbar nach der Abfahrt seines am Ende siegreichen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso von einem Tankstopp in die Mauer und löst damit eine Safety-Car-Phase aus.#w1#

03. August 2009: Piquet junior gibt seine Entlassung durch das Team des Italieners Flavio Briatore wegen Erfolglosigkeit auf seiner Homepage bekannt und wirft seinem bisherigen Chef dabei die Ausübung massiven Drucks vor.

30. August 2009: Nach dem Großen Preis von Belgien in Spa gibt die FIA bekannt, wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei einem früheren Grand Prix zu ermitteln. In Brasilien kommen erste Gerüchte über Andeutungen von Piquet junior über die Inszenierung seines Unfalls beim Singapur-Grand-Prix 2008 zugunsten seines damaligen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso auf.

31. August 2009: In Brasilien berichtet der TV-Sender 'Rede Globo' unter Berufung auf ein Gespräch mit Piquets brasilianischem Ferrari-Kollegen Felipe Massa, dass Piquets Unfall 2008 in Singapur vorsätzlich herbeigeführt worden sei.

Nelson Piquet Jr.

Hat Nelson Piquet sein Renault-Auto in Singapur 2008 absichtlich gecrasht? Zoom

01. September 2009: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone fordert zur Abwendung von Milliardenverlusten für die "Königsklasse" und zur Verhinderung des Ausstiegs weiterer Teams eine lückenlose Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe gegen Renault.

04. September 2009: Die FIA lädt das Renault-Team für den 21. September im Zusammenhang mit dem Unfall-Skandal zu einer Anhörung vor ihren World Motor Sport Council. Der Vorwurf lautet, dass Team habe mit seinem Fahrer Nelson Piquet junior den Plan geschmiedet, einen absichtlichen Unfall herbeizuführen. Ziel sei es gewesen, das Safety-Car zum Vorteil des zweiten Fahrers Fernando Alonso auf die Strecke zu holen.

10. September 2009: Das englische Fachmagazin 'Autosport' berichtet über einen Brief Piquets vom Tag seines letzten Rennens für Renault am 26. Juli an die FIA. Darin präzisiere er seine Manipulations-Vorwürfe gegen Briatore und Renault-Chefingenieur Pat Symonds zur Planung des späteren Unfalls.

Briatore und Symonds bestätigen lediglich ein Treffen mit Piquet vor dem Singapur-Rennen und bezichtigen vielmehr ihrerseits den Sohn des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet senior als Urheber des Unfall-Plans.

11. September 2009: Renault und Briatore geben die Einleitung rechtlicher Schritte gegen Sohn und Vater Piquet in Frankreich wegen falscher Behauptungen und versuchter Erpressung bekannt.

Pat Symonds (Chefingenieur)

Welche Rolle spielen Pat Symonds (Foto) und Flavio Briatore bei "Crashgate"? Zoom

FIA-Präsident Max Mosley sichert Nelson Piquet jr. am Rande des Großen Preises von Italien in Monza Straffreiheit für eine Kooperation mit dem Weltverband in Form von Aussagen mit der "vollen Wahrheit" in der Auseinandersetzung zu.

13. September 2009: In Monza wird bekannt, dass Symonds bei seiner ersten Vernehmung durch FIA-Ermittler die Aussage mit dem Hinweis verweigert haben soll, "nicht lügen" zu wollen.

15. September: Die Londoner Zeitung 'The Times' berichtet über ein FIA-Angebot für Symonds über Straffreiheit für eine Kooperation mit dem Verband. Aus Piquets Brief an die FIA werden Details mit Hinweisen auf die Planung der Unfall-Inszenierung bekannt.

16. September: Renault teilt mit, dass der Rennstall die erhobenen Manipulationsvorwürfe bei der bevorstehenden FIA-Anhörung "nicht bestreiten" wird und Teamchef Briatore sowie Symonds das Team verlassen haben.